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All Aboard – Twelve little Compliments (Bakraufarfita Records)

Bisher meckerte ich bei der Band immer nur über ihre Frisuren – diesmal nicht, denn es gibt keine Fotos, haha.. Spaß beiseite: Zwei 7“ Platten habe ich bereits von der Band gehört und jede hatte mir gut gefallen. Hier gibt es nun also das anvisierte Komplettalbum und das gefällt wirklich gut! Schmissiger, englisch gesungener, Punkrock mit viel Rhythmus, guten Chören und sportlicher Gangart nach vorne. „Homesick for the Road“ / „Join my Way“ / „Sacred Wrists in the darkness of the Alleyway“ / “To my Family” stehen allesamt irgendwo zwischen eigenständigkeit, gutem(!) Ami Punkrock und locker gezockten Nummern. Da wird sich nicht lange in großem Hin- und Her verspekuliert und unnötig das Gesamtprodukt aufgeplustert, sondern mit flottem Schuh nach vorne gespielt. Über allem dabei das Zepter schwingend: Die allmächtige Melodie! Kein Geschrei, kein Geknüppel, kein Chaos- trotzdem flott aus dem Ärmel geschüttelt. So knallt man zwar am Ende recht schnell durch diesen Silberling, auf der anderen Seite ist mir ein gutes, kurzes & knappes, Album aber immer noch lieber, als ein mit Gewalt gefüllter Tonträger, der an Lauf verliert.
Wirklich sympathisches Album, dass sich durch betätigen der Play Taste gerne mehrmals ins Rennen schicken lässt, ohne zu langweilen. Weiter so!
6/7


KrawallBrüder – 15 Jahre - Live in Berlin (KB Records) ++ BEZIRK 7 TIPP ++

Das die KrawallBrüder keine Freunde vom unterstapeln sind ist mittlerweile bekannt. Da reicht ein Blick aufs „simple“ Gefährt der saarländischen Recken, welches das beliebte Quartett durchs Land und von Auftritt zu Auftritt schaukelt. Aber wie sagt man so schön: Wer lang hat, der lässt auch lang hängen! Dem Anlass eines Livealbums trägt man da natürlich nur gerecht Folge eben nicht irgendeinen Durchschnitt zu präsentieren und so springt einem als erstes die Aufmachung entgegen, bei der einem jeder Heller in dieses Ding vernünftig investiert scheint: In einer DICKEN und EDEL gestalteten PappKISTE befindet sich ein Fold-Out DIGIPACK mit den beiden CD’S dieses DOPPELALBUMS, dazu noch ein AUFKLEBER und oben drauf noch ein edel aufgemachtes POSTER! Die Kiste/Box ist also randvoll gefüllt – gleiches trifft auch für die beiden Silberlinge zu, die hier zeigen wieso KB einer der Bands sind, die verdächtig an der Rekordgrenze kratzen, was den Einsatz an der Live-Front angeht. Spielerisch ausgefeilt bis in die letzte Note, einmal durch die gesamte Karriere der Brüder, mal schnell, mal langsam und sogar ruhige Momente finden sich hier, wobei besonders die Balladen / bzw. ruhigen Passagen von Liedern wie „Halb Mensch halb Tier“ und „Für uns zu spät“ hier ihren vollen Charakter entfalten, der ihnen im Studio aufgrund der Atmosphäre eines Liveauftritts und stimmgewaltigem Publikum im Rücken bisher verwehrt geblieben ist. Die Produktion und Aufnahme ist dabei perfekt in Szene gesetzt: Das Publikum bekommt seine Sangeseinlagen mit einer gut hörbaren Aufnahme honoriert, die Band klingt „live“, dennoch sehr gut und klar aufgenommen aber nicht steril und ich wage fast zu sagen, dass man ein besseres Aushängeschild in Sachen „Live Band“ kaum schmieden kann als dieses hier. Ganze 110 Minuten Spielzeit gibt es zu vermelden, festgehalten in 32 Kanal-Sound und NATÜRLICH ist so was LIMITIERT!!!!!!! Das ganze gibt es für den Vinylfreund zudem auch noch als fettes Doppel LP Album! Die Freunde der Band kommen dabei also auf keinen Fall zu kurz ..die Feinde, wie so oft, auch nicht. Und das ist wieder mal einfach nur herzerfrischend, gut und so was von selbstgefällig gerecht, dass bei so `nem kongenialen Scheiß einfach nur der Knopf in der Hose aufgeht!
7/7


Dorian Gray Orchestra – S/T (Rebellion)

Wem JOHNNY CASH zu langsam war, Country alleine zu unspektakulär und SOCIAL DISTORTION (mittlerweile) zu abgedroschen sind, der sollte unbedingt die Band DORIAN GRAY ORCHESTRA ins Auge fassen. Die haben hier ihr pressfrisches Debütalbum `raus und bieten 9 mal (+ Intro) die Quintessenz aus dem Besten der eben genannten Interpreten/ Richtungen. Viel Schmiss im Sound und fleißig von den Vorbildern wurde getankt, ohne dabei allerdings die eigene Note zu vergessen. Sympathisch gemacht (nur bitte in Zukunft den zweistimmigen Gesang einschränken..) aber der echte Höhepunkt: die drei Akustik Tracks, allen voran „These Wheels“!! Wenn diese drei Lieder am Ende die Nummern sind, die DGO-Jan mit mir zusammen vor ca. 2 Jahren aufnehmen wollte, dann beiße ich mir grade (weil das nie geklappt hat) selber in den Arsch! Mit diesen Tracks erinnern DGO sogar ein wenig an die leider längst dahingeschiedenen Badlands, die ja ebenfalls die oben genannten Einflüsse für sich zu nutzen wussten. Social Distortion Fans sollten hier mal ein Ohr riskieren, ob es da nicht auch aus heimischen Kreisen was für sie zu entdecken gibt!
5/7


Jimmy Cornett – Rhythm of Hells – Songs of Angels History (Membran)

Jimmy Cornett ist ein (in Hamburg lebender) Singer & Songwriter, hörbar zudem noch den Hell’s Angels nahestehend und so covert er (neben 2 Eigenkompositionen auf dieser CD) ein Gesamtset von 11 Liedern, die ihre Bedeutung innerhalb das 81er Zirkels haben. Dabei reicht das Repertoire des gecoverten von Liedgut der Künstler Hank Williams, Bo Diddley über Janis Joplin, Eric Burdon, Greateful Dead bis hin zu Johnny Cash, Johnny Pacheck und Willie Nelson. Die detaillierten Geschichten der einzelnen Lieder, deren Bedeutung und Anektoten gibt es zudem noch in einem zweisprachig gehaltenen dicken Booklet zu lesen, in dem man beim Hören zusätzlich lesen kann und einiges über die hier wiedergegebene Geschichte der Hells Angels erfährt. Sicherlich ohne die Themen, die sonst das Medieninteresse des Rockerclubs auf sich ziehen, aber dafür mit dem Pathos und forciertem Outlawbild, das die Idee dieser CD unterstreicht. Persönlich muss ich sagen, gefallen mir die Original Versionen besser, auch da ich der Meinung bin, dass man einen Song von z.B. Johnny Cash oder Hank Williams einfach nur schwer covern kann, denn an die einzigartige Stimmung der Originale kann man einfach nicht anknüpfen. Für Angels interessierte dürfte dieses Ding aber sicherlich ein Must Have sein.


U.K. Subs – Work in Progress (Captain Oi!)

Die 80er als eine der wenigen Ur Gesteine glaubhaft überlebt, sich bis heute treu geblieben und nun, während der Geburtstagskuchen zum 35 jährigen schon im Ofen wartet, mit brandneuem Album zurück! Punk ist eben wirklich nicht totzukriegen, da kann man sagen was man will. Gab es in der Vergangenheit auf einigen U.K. Subs Veröffentlichungen auch bisweilen einige Kreationen von Mr. Harper, die eher in die Kategorie „pädagogisch wertvoll“ fielen (vielleicht erinnern sich noch einige an ein recht „spezielles“ Ding namens „Punk Rap“..) so ist man hier wirklich mit einem Top Notch Release am Start, wie der Engländer zu sagen pflegt. 14 Stücke inklusive einem grandiosen Sonic’s Cover und einem mit Lars Fredricksen zusammen geschriebenem Stück warten auf „Work in Progress“ darauf guten, alten, Punk aus den Saiten zu prügeln. Die Produktion ist dabei so top gemixt und aufgenommen, dass einem selbst der übelste Crash-Becken-Dauereinsatz bei einem Song wie „Hell is other People“ noch genügend Gehör lässt um weiteren, sich anschließenden Stücken, das volle Gehör zu schenken. Und das lohnt sich bei diesem Album wirklich. Bei „The Axe“ fühlt man sich sogar an „Down on the Farm“ erinnert! Für mich eine echte Überraschung, denn ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass die Band 3 Platten vor dem selbsterklärten Ziel (für jeden Buchstaben des Alphabets ein Album zu schreiben) noch mal mit so einem frischen Silberling in Erscheinung zu treten. Leichtem Rockabilly/Psychobilly Einfluss wird man dann auf „Eighteen Wheels“ gerecht, so auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen und nicht so prägend, wie man vielleicht dem Cover nach hätte denken können (hätte da nicht UK Subs draufgestanden, wir hätten es genau so gut mit einem neueren Psychobilly Album zu tun haben können). Schlussendlich ist das hier ein 14 Stück starker Silberling, der an einigen Stellen zu überraschen, auf ganzer Linie aber zu gefallen weiß und damit geht das Ding für mich im graden Gang über die Ziellinie. Anspieltipps: „Tokyo Rose“ / „This Chaos“ / “Rock n Roll Whore” und das stagnierende “Robot Age”, dass die letzten Stunden der Menschheit einläutet, bevor 1984 komplett übernimmt.
Super Album! All Kids praise old school Punkrock!!
6/7


Bonkers / Prolligans – Scheisse aus vollen Rohren (KB Records)

Für diese Split braucht ihr eines: Alkohol! Dem solltet Ihr wirklich nicht abgeneigt sein. Besser gesagt: VIEL AKOHOL, denn unter gleichem Einfluss ist diese Split, Ihre Lieder, die Idee und beide Bands entstanden! Heißt also: Kopflastigkeiten bleiben zu Hause, dafür wird das Helle entkorkt und getrunken. Viel und fleißig! Ganze 10 Flaschen hat das Teil im Kasten, davon 2 Songs bei denen sich die Bands gegenseitig covern, dazu eigene neue Songs von den Kapellen selbst und zum Alptraum jeden Gastwirts noch ein gemeinsames Duett beider Bands zusammen. Das ganze entsprechend laut! Prolligans überzeugen dabei mit ihrem Song „Mein Suff und ich“, der im Refrain zur Cocktail Karte über geht, Bonkers erkennen „wichtige“ Schwätzereien arbeitsscheuer Maulhuren dieser Tage und kreieren den Song „Blauzone“ für die Weinkarte. Die höchste Reifung können hier die Prolligans zu ihren Vorgängeralben vorweisen, denn hier wurde ziemlich an sich gearbeitet und in Schliff gebracht, was auf „Mit Fug und Recht“ zwar nicht unbedingt ein Drama, aber noch nicht ganz passgenau war. Mit den gegenseitigen Covern beweist man auch Humor, aber das hört das trinkfeste Ohr am besten selbst! Oben drauf noch ein dickes Booklet, alle Texte zum mitschunkeln, ein paar mundgemalte Bilder und der nächste Schoppen wartet schon. Anspieltipps „Mein Suff und ich“ / „Alle müssen aufs Revier“ / „Blauzone“ / „Alles was mir heilig war“ sowie „Wir rocken deinen Kiez“, das die längst schon überfällige Faust aufs Maul von pissgesichtigen Bands wie „Sportfreunde Spinner“ und Co. darstellt. Für Anti-Alkoholiker gänzlich ungeeignet!!


Gano – Mein HSV (WMP)

Hamburger Pop Sänger Gano rappt und singt hier für den HSV drei Titel (Einen Videoclip gibt es als Bonus oben drauf). Alles dick aufgezogen und grade beim Thema Fußball ist das auch nicht verkehrt. Was aber letztendlich aus den Boxen kommt ist eher etwas mau: Plastikschlagzeug-Computer, etwas billig wirkende Keyboardprogrammierungen/Einsätze und der Alptraum eines jeden Vollröhrenfans: Der Einsatz einer unsäglichen Midi-Gitarre. Eine Single für Die- Hard Fans des HSV, am besten geeignet für 5 Uhr Morgens-Einsätze im „Goldenen Handschuh“ oder „Elbschlosskeller“ ..wenn man die ersten Thekenschlägereien (und Schmalzbrötchen, Handschuh rules!) überlebt hat und einem die auftoupierte Mid 50er Dame (kaputt blondierte, aber dafür ansatzlose Färbung!) unter ihrem Liedschatten fordernd zublinzelt und am Astra aus der Flasche nippt..


Bill Ramsey – Souvenirs, Souvenirs (Membran) ++ BEZIRK 7 TIPP ++

Bill Ramsey ist GRANDIOS! Als Sammler von deutschem 60ies Beat (von einigen abfällig “Schlager” genannt) ist Bill Ramsey kein unbeschriebenes Blatt: Grandiose Hits wie “Bossa Nova Baby”, „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, „Zuckerpuppe aus der Bauchtanzugruppe“ oder “Verlieb Dich nie in ein Hippiemädchen” sorgen nicht nur beim auflegen für Spaß auf dem Tanzparkett, nein, die Dinger sind einfach nur Unterhaltung auf oberstem Niveau! Die hier vorliegende Sammlung von insgesamt 18 Stücken aus den späten 50ern bis in die Mitte der 60er hat ebenfalls einige Perlen aus seinem Repertoire im Programm, die heute im Original auf Plattenbörsen nicht nur gesuchte Raritäten sind, sondern auch preislich das Taschengeld (über-)fordern. Um so schöner nun diese Sammlung, die einige Perlen des großen Bill Ramsey’s knisterfrei und in bestem Klankleid präsentieren. Ganz vorne dabei Stücke wie „So ein Stroll in Tirol“ / „Wumba- Tumba- Schokoladeneisverkäufer“/ „Casa Bambu“/ „Souvernirs, Souvenirs“ / „Mach keinen Heck-Meck“/ „hier könn’ Matrosen vor Anker geh’n“/ „Jeden Tag `ne andere Party“ und „Die Welt ist rund“. Als kleine Überraschung oben drauf, für die, die Bill Ramsey nur auf eben jene amüsanten Songs reduzieren, gibt es dann noch gegen Ende ein paar englischsprachige Leider seines –bis heute ausgeübten Tätigkeitsfeldes: Dem Jazz & Swing. Spätestens bei „Big Fat Mama“ (das hier in einer ultrararen Live Aufnahme auf Entdeckung wartet) kommt das gesamte stimmliche Talent Ramseys zur Geltung, was bei weitem nicht nur auf lustige deutsche Hits limitiert ist.
Eine wirklich lohnende Anschaffung für den 60ies Freund sowie die nicht wenigen „Special Interest“ Sammler, von denen ich aufgrund ihres Feedback weiß, dass sie sich in dieser Reviewsektion ebenfalls öfters aufhalten. Sollte das Label über einen zweiten Teil nachdenken, stelle ich gerne einen Einblick in die eigene Sammlung zur Verfügung.
7/7


Evil Conduct – Rule O.K (Randale Records)

Hando & Ray sind einfach nicht kaputt zu kriegen. Ihre Mucke auch nicht! Nach 3 Alben, einem ganzen Wust an Singles & EP’s gibt es nun Album Nummer 4, das wieder mal das bedient wonach der Evil Conduct Fan verlangt: Bodenständigen, schnörkellosen Skinhead Rock n Roll, dem man jedes gesungene Wort abkauft und der ehrlich und ohne Umwege direkt ins Ohr springt. Gut, das Alter geht an keinem spurlos vorbei und ein paar senile Anzeichen gibt es schon, z.B. wenn man im Text von „What’s happening“ am Ende erkennt „we’re just a Punk(!)rockband“.., aber es gibt schlimmeres als die eigene Subkultur nicht beim Namen zu nennen, zum Beispiel nicht mehr den Weg alleine nach Hause zu finden, haha. Spaß Beiseite, wir mögen die Band einfach für das was sie machen, seid den 80ern durchziehen und dafür, dass wir hier oldschool Skinhead Rock n Roll vorliegen haben, an dem sämtliche Trends vorbei gezogen sind ohne bleibende Spuren zu hinterlassen. Das müssen sie keinem mehr beweisen – tun es aber trotzdem gerne mit einer Nummer wie „All around“, dessen Text sich ausschließlich aus den Titeln alter Oi!/Skinhead-Klassiker zusammensetzt und im Gitarrenriff angenehm an „Product“ von The Business erinnert. Es mag Bands geben, die einen schnelleren Sound spielen, vielleicht auch aufwendiger und fetter produziert, aber diese Band und so eine Musik holt uns einfach dahin zurück wo und mit was diese Subkultur ihre charmanten Seite hat: Und zwar in Button Down Hemd, Hosenträgern, Crombie und Doc Martens an die Theke, Konzerte und vor allem auf die Strasse! Anspieltipps: „Skinhead `til I die“ & „Time for Action“/ Bleibt so!! Cheers Ray & Han!
3/7


The Nicks – Armed & Dangerous (Eigenproduktion)

Das schlechte Gewissen packte mich soeben beim aufräumen des Schreibtisches, denn dort lag, verschüttet unter Bergen von Papier, Notizen und einem längst verschollen geglaubten Knusperriegel aus dem Jahr 2009 (Hallo 2011!) diese CD, die mir die Band im gleichen Jahr des Zuckerschockriegels zugeschickt hatte. Tausendfache Entschuldigung an dieser Stelle. Auch an den Schokoriegel. Das man bei den Nicks auch ohne Schnörkel auskommt und lieber solide und gut gespielten Ska spielt führt sich auch auf dieser CD fort, gekrönt von dem Hit des Albums „More Ska“. Eine der wirklichen Überraschungen im deutschen Ska Sektor und unbedingt anzutesten für Rudeboys, Ska Fans und die, die’s werden wollen!! Und wer dazu noch so viel Munition und Handfeuerwaffen im Booklett unterbringt, wem will man da das Wissen absprechen wie man Feste zu feiern hat? ..und da ist die Atari 2600 Spielkonsole auf dem Cover noch gar nicht erwähnt! Zur Entschuldigung biete ich hier ein Atari 2600 Duell „Bezirk 7 Crew vs. The Nicks“ bei Gelegenheit an! Das ist kein Scherz.
5/7


Bombardiers – Saraba Nakama (UVPR)

Da hat sich Ben von UVPR was vorgenommen: Zur totalen Materialschlacht setzt er an und veröffentlicht hier CD & LP in EINEM Package!! Heißt also: Kaufst du die CD ist die LP dabei- kaufst du die LP ist die CD dabei, wie man’s dreht und wendet eine fette Sache und ein Plan, der nur diesem total verrückten Ben aus der Erbse springen kann! Reden tun wir hierbei übrigens über das neue Bombardiers Album, was uns mit gewohnt guter Musik unterhält, wie wir es auch von dieser Kapelle nicht anders gewohnt sind. Mit satten 13 Liedern bietet man erneut starke Kost der französischen Ausnahme Band, die hier auch ein grandioses Cover von Camera Silens’ „Semaine Rouge“ bringen und mit einer französisch gehaltenen Version von „You decide“ (Templars) Alliierte Stärke vergangener Tage beweisen. Das ganze mit den grandiosesten Gitarren, die ich seit langer Zeit im Oi! Sektor gehört habe. Wer Zweifelt und mehr von den Bomber Boys hören will, der klickt sich in „Sons of Brixton“ / „Chim Nhan“ / „En Cavale“ / „La Fin“ / „1984“ sowie den beiden genannten Coverversionen. Definitiv eine der derzeit besten Oi! Bands, die der Erbfeind zu bieten hat!
6/7


Moonshine Reunion – Tired of drivin’ (Drunkabilly)

Kein Sex , Drugs & Rock n Roll, sondern Sex ,TRUCKS and Rock n Roll spielen Moonshine Reunion nach eigener Aussage. Gut so! Dieses Siegel passt aber auch, denn was hier 13 mal geboten wird ist ein Mix aus Rockabilly, Americana und Country. Alles im größtenteils ruhigen Tempo aber auch Jerry Lee Lewis beeinflusste Piano Einsätze wie auf „I’m desperate“ kommen nicht zu kurz. Dieses Album ist wahrscheinlich wirklich perfekt dafür um es auf längeren Autofahrten zu hören, denn da sind Überreaktionen, ob des nicht klüger bekommenden Mitververkehrs, genau so ausgeschlossen, wie ein zu beherztes betätigen des Gaspedals. Gediegen und entspannt sind die Begriffe, die sich hier am häufigsten vor der eigenen Mattscheibe widerspiegeln. Also definitiv nichts für das Wrecking Pit, oder Momente in denen auch mal Knallgas gefordert ist. Für entspannte Momente oder die richtige Wahl betreffend des Grillsoundtracks geht das Ding aber mit Stücken wie „I’m desperate“ / „I ain’t got time“/ „Talking about the Blues“ und der Country Version von „Dirty old Town“ auf jeden Fall O.K.
2/7


Dödelhaie – Hai Alarm! (Impact)

Die Platte ist falsch betitelt! Statt „Hai Alarm!“ sollte das Ding „Symphonie des Wahnsinns 2“ heißen, denn genau neben dem Kultwerk der Duisburger Punks reiht sich dieses Album ein. So kann und darf eine Platte zum 25 jährigen Bandbestehen gerne klingen, vor allem wenn sie mit Stücken wie „Gedanken am Fluss“ / „Golf Hooligans“ / „Ändern können sich die andern“/ „Ein gutes Buch“ brandneue Titel am Start hat, die sich tadellos zu den alten Hits der Haie gesellen, ohne auch nur einen Hauch von der Spielfreude & des bandeigenen Humors der Anfangstag verloren zu haben – und das wohlgemerkt, seit 1985!! War das letzte Dödelhaie Album eher für eingefleischte Fans zu empfehlen, ist dieses Werk wieder JEDEM ans Herz zu legen, der sich für Deutschpunk fernab der Peinlichkeit interessiert, welcher sich selbst nicht zu Ernst nimmt, aber auch die eigene Meinung nicht versteckt. Hier gibt’s keine „Hau Ruck“ Parolen, sondern Aussagen zwischen den Zeilen. So ist auch dieses Album nichts für nebenbei, sondern verdient (besonders textlich) das Ohr geliehen zu bekommen. Gut, dass man von diesem Konzept auch über die Jahren hinweg nicht abgelassen hat. Das Ergebnis ist 2011, dass man genau dadurch zu einer der ältesten (noch aktiven) D-Punk Bands gehört, die weit weg der Masse an „üblichen“ Vertretern dieser Schublade steht. Die Aufmachung kann sich ebenfalls sehen lassen: Im Pappschuber steckt die edel aufgemachte CD, die mit dickem Booklet noch nicht genug für den Käufer bereit hält, nein, es gibt noch einen Aufkleber oben drauf und eine Gewinnkarte, die es ermöglicht sich UMSONST ein T SHIRT der Band zuschicken zu lassen! 14 Stücke hält dieser Silberling bereit & für D Punk Fans und Freunde der o.g. „Symphonie des Wahnsinns“ Scheibe, sollte das Ding Pflicht sein. Und wer bei so vielen Abbildungen von Che Guevara, Fidel Castro und Hymnen für den Schwarzen Block dann auf jeder Seite des Booklets (wie auch auf dem Backcover) dann noch das „Sun Dogs“ Logo von Death in June(!) -aufs Hai-Konzept umgemünzt- unterbringt, der hat ALLES richtig gemacht!!
Dat is Duisburch Punk!!
6/7

(Nachtrag: Soeben erreichte mich eine Mail von Haie Schlagzeuger Hardy, der um Richtigstellung bittet: "Das "Dödelkreuz" in der neuen CD ist selbstverständlich nicht von Death in June inspiriert, sondern von Laibach."
- Ich liebe diesen Scheisskerl, haha)


The Baboons – “Back Scratch” (Drunkabilly) ++ BEZIRK 7 SOMMERTIPP ++

Als ich heute morgen wach wurde, knallte zum ersten mal in diesem Jahr die Sonne frontal ins Schlafzimmer. Der Sommer ist angekommen, den ganzen Tag ist es schon sehr warm und als ich in der Hoffnung (ein paar der Nachbarskinder vom Spielplatzgerüst stürzen zu sehen) vom Balkon gesehen habe, tänzelte sogar schon die Hitze auf den Garagendächern. Passend dazu veröffentlichen die Baboons nun mit „Back Scratch“ ein Album, dass irgendwo zwischen Rhythm & Blues, Rock n Roll, Surf, Country und Rockabilly tingelt. Alles aufgenommen im authentischen Sound, so dass wir (wenn nicht 2011 draufstände) so auch ohne Zweifel die 50ies akzeptieren würden, wenn es um das Datum der Aufnahme geht. Insgesamt 14 Nummern haben die Jungs mitgebracht und keine davon verdient die Bezeichnung Ausfall. Spätestens nach dem zweiten hören, hat sich das Ding auch wirklich rund gelaufen und reift mit jeder Runde mehr, so dass „kaputtgehört“ hier eine Vokabel ist, die sich aus dem Wortschatz über dieses Album streichen lässt. Das ist wie mit `nem guten Whiskey- den könnt ihr übrigens zusammen mit diesem Album einpacken, wenn ihr das Ding zusammen mit Freunden oder Mami&Papi im Schrebergarten öffnet und einlegt, da ist die Symbiose der gediegenen Dekadenz perfekt! Anspieltipps: „Bungalow“ / „I fly with You“ / „Everything I do is wrong“ / „Just a little Love“ / „Quicksand“ und “Troublebar”.
Das perfekte Album fürs Baggerloch, den Sommer im Garten, freie Vormittage, Morgendliche Frühschoppen oder Ausflüge zum Schießstand!
Hot sizzling Sound for the Summers –and Bummers!
7/7


Def Leppard – Mirrorball (Frontiers Records)

30 Jahre gibt es die Def Leppard nun schon und irgendwann nach ihrem 81er Release „On thru the Night“ und dieser erschienen Doppel Live CD (die erschlagende 24 Titel bereit hält) begeisterte diese Band in den frühen 90ern, als 11 jährigen, auch mich. Das das Interesse dann abfiel war eher den mauen Nachfolgealben, die „Adrenalize“ folgten, zuzuschreiben. Ich muss aber sagen, dass bis heute bei Auflege-Sessions die frühen Def Leppard Alben wie „Hysteria“ und „Pyromania“ stets in der Plattenkiste mit am Start waren. Dafür waren und sind diese Alben einfach zu sehr dicke Hose 80er Rock, als das man sie hätte zu Hause lassen dürfen. Das letzte was ich von Def Leppard kaufte war vor 3 Jahren in England eine Second Hand VHS mit den gesammelten Videos der Singles bis zur Hysteria – Für Bad Taste Abende empfehle ich hier die Arschwackelanfangssequenz von „Rock of Ages“ oder als absoluten Brüller das „Me and my Wine“ Video, was ich in JEDER Sequenz als das vielleicht unfreiwillig komischste Video aller Zeiten betiteln würde. Aber: So war das halt in den 80ern. Heute, 2011, liegt mir ein Album der Band vor, das die besten Tracks aus 30 Jahren zusammenfasst, auf Zwei CD’s und mit komplett ausgelasteter Spielzeit gibt es sogar noch einen DVD Bonus oben drauf. Um längen weniger 80er Bad Taste, was uns für die Band freut, die sich stets auch selbst mit dem nötigen Humor gesehen hat. Nun aber zum eigentlichen: Das man einer Band, die an die 10 Millionen Tonträger verkauft und weltweit Stadien füllt nicht mehr erklären muss wie’ geht, versteht sich von selbst. Und so haben wir hier eine spielerisch tadellose Leistung auf allen Positionen vorliegen. Richtiges Live Feeling kommt allerdings erst ab Titel 6 („Too late for Love“) zu Stande, die 5 Titel davor klingen irgendwie zu steril, ja fast schon -durch den roh nach vorne gedrückten Gesang- wie eine unbearbeitete Studio Spur. Auf der anderen Seite wissen wir alle, dass man beim Thema „im Studio eingespieltes Live Album“, gerade in Rock-Kreisen, noch weniger Spaß versteht, als wenn es um den Einsatz eines Elektronischen Schlagzeuges/Drum Computer geht. Wie gesagt, ab Stück 6 startet der Tonträger so durch, wie man es bei dieser Band nicht anders erwartet: Hysterisch kreischende Maßen, Stadionfeeling, satte Abmischung und WIRKLICH ALLES an Hits was die Band über die Jahre gesammelt hat. „Neuere“ Tracks halten sich in Grenzen, dafür gibt es die Alben „On thru the Night“/ „High & Dry“ /“Hysteria“ / „Pyromania“ fast ungefiltert live aufs Ohr und damit zeigen sich die Sheffielder nicht nur als Hit Garant, sondern auch als Schlaue Hunde und schlagen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Man präsentiert ein Set, das alte & neue Fans absolut vom Hocker reißt, man spielt „ganz nebenbei“ ein besser nicht zu gestaltendes Best Of Album ein, mit gezielten Ansagen (vor den wenigen Songs der weniger erfolgreichen Spät 90er/Anfang-Mitte 00er Alben) macht man Promo für eher mager verkaufte Alben und mit 3 gänzlich unveröffentlichten Songs setzt man einen zusätzlichen Anreiz, dem sich auch noch die DVD anschließt- kurzum: Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn diese Veröffentlichung nicht den Erfolgen der „Hysteria“ und „Adrenalize“ Ära anschließt und damit die Band wieder zurück auf eine fast schon vergessen geglaubte Spur setzt. Wer ein wirklich gutes Rock Album will, die Band vielleicht noch nicht kennt und/oder gerne mal wieder die volle Dosis 80er Rock will, allerdings Mötley Crüe, Hanoi Rocks und Konsorten aufgrund deren Schuld am Ozonloch (Hairspraymetal’s dead- Thank God!) boykottieren will macht hier ALLES richtig. Zeitreise für die einen, Neuentdeckung für die anderen- wie man es dreht und auch wendet: Definitiv für Rock Fans die ultimative Investition der Stunde!