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Kitty in a Casket – Hallo Wien (Crazy Love)

Nach dem ersten Album waren die Wiener Pop-A-Billies nicht faul und so liegt nun die Vorab CD zur demnächst erscheinenden M-CD vor. Immer noch ist mir das im grundsätzlichen einfach zu geschliffen, zu poppig, zu steril und im Gesang teilweise einfach zu hoch gequieckt, aber das ist ebend er Stil der Band und dem bleibt man treu. Für mich alles etwas zuviel in Richtung Mainstream und Massenkompatibel, aber für Freunde der band sicher genau das richtige. Schlussendlich bleibt aber auch zu sagen, dass mich die 4 hier vertretenen Tracks mehr erreichen als es beispielsweise das Vollzeit Debüt getan hat. Wer Tiger Army und diese Sorte an Musik schätzt, macht bei den Wiener Sargkatzen jedenfalls nichts verkehrt. Zu den 4 Songs gibt es dann noch ein Bonus Video oben drauf, bei dem man(n) sich dann die Frau am Gesang in heißen Posen gönnen kann.
4/7


Mass Panic Kid – Mass Panic Kid (Flix)

Der Opener erinnert mich irgendwie an frühe R.E.M. Stücke zu Zeiten der „Green“ Ära mit leichten Ausflügen zum „Adventures in Hi-Fi“ Album. Auch den restlichen 4 Stücken bleibt man dieser Linie treu und präsentiert irgendwo zwischen College Rock, leichten Punk Einflüssen und viel Gitarrenpop gehaltene Nummern, deren Hauptaugenmerk auf der Melodie liegen. Vielleicht irgendwo auch noch ein Schuss Foo Fighters „in ruhig“ dazu. Für ein Alternative Rock Album ein solides Stück Musik, was so Mitte der 90er auch locker neben den oben genannten Größen hätte parken können und so sicher in dickerer Produktion auch locker auf einem Major hätte erscheinen können.


The Static Age – I/O (Flix)

Peter Gabriel?! Nee, aber gesanglich verdammt nah dran! Hier gibt es 6 Songs, die irgend wo zwischen Indie-Pop Attitüde, Elektronischer Klangwelt eines Ulrich Schnaus und hörbarer 80er Police/Peter Gabriel/Sting- Zeitzone liegen. Das ganze Ding kommt entspannt und ohne jeglichen Stress `rüber- und das obwohl sich in der Grußliste neben Shoegaze Newcomern wie „A Place to bury Strangers“ genau so Bands wie Street Dogs & Tiger Army finden, mit denen man schon Live gespielt hat. Ich finde so eine Blockung zwar ziemlich abgefahren, aber auf der anderen Seite ist es auch ein gutes Gefühl mit seiner Liebe zu Shoegaze und dessen Verbindungen zum harten Sound nicht ganz alleine dazustehen. Wer die 80er Alben der oben genannten Interpreten mochte, und ein durchwegs ruhig (von Synthesizern/Keyboards untermaltes) Album sucht, hat hier genau das richtige, um eine wirklich gut gemachte 5 Track Indie CD sein eigen zu nennen..die bei „Daughters & Sons“ doch tatsächlich auch noch an Catherine Wheel erinnert...


Rentokill – The O.S.E (Horror Business)

Im Infoflyer steht was von wegen Punkrock, für mich ist das bestenfalls eher schnell gespielter Hardcore-beeinflusster, Gitarrensound mit zusätzlicher Metallkante. Wie dem auch sei, jedenfalls gibt es von der (Angabe Infoflyer) „Offiziellen Rise Against & Strike Anywhere“ Vorband insgesamt 4 Lieder. Mir persönlich zuviel gesuchte Disharmonien, so sehr ich den DIY Gedanken auch zu schätzen weiß, denn da hat die Band alles an Produktion was möglich war in die eigene Hand genommen. Wie gesagt, für mich ist das nix, vielleicht können aber Rise Against Fans was damit anfangen..


Zerfall – s/t (Punke Music)

Deutscher Punk aus Ost-Deutschland, der in den 80ern quasi den Sprung vom Proberaum in die Top-Listen der Stasi geschafft hat. Alles sehr chaotisch und vor allem laut- aber weitaus besser als manches der heutigen Deutschpunk Mucke, die teilweise auch nur das versucht zu kopieren, was damals vorgegeben wurde. Als Bonus zu den eigentlichen Tracks gibt es dann noch einen chaotischen Auftritt von 1984, der in einer Kirche (der einzige Platz der damals Punkkonzerte möglich machte) mitgeschnitten wurde. Wer auf 80er Punk im Sinne alter ZSD steht, sollte hier die Ohren spitzen. Das dürfte genau die richtige Baustelle sein. Nach den 23 Titeln ist man jedenfalls schwindelig zurück in die 80er gekloppt worden. Besonders mit den Hintergründen zu dieser CD auf jeden Fall aber ein interessantes Ding- würde mich freuen, wenn einige Punkzines die Band ausfragen würden, zu erzählen haben die sicherlich einiges.. das hat man hier ja schon vor längerer Zeit bei „Anti-X gesehen (..ein Blick ins Interview Archiv der Bezirk 7 FuckPage lohnt).
Für Freunde der deutschen, wie vor allem Ost-Deutschen, Punkgeschichte ein interessanter Silberling. Der Rest sollte aber noch mal ein Ohr riskieren, denn es geht hier -nicht nur soundtechnisch- ziemlich ungehobelt zu.. ein so schnell malträtiertes Schlagzeug wie auf den Live Aufnahmen von `84 sollte man sich auf der anderen Seite aber auch nicht entgehen lassen..


Transatlantic – The Whirlwind (Inside Out)

Wem die Namen Neal Morse (Spock’s Beard), Mike Portnoy (von Dream Theater), und Pete Trewavas (Marillion) was sagen, der weiß um was es hier geht. Führende Köpfe der Progressive Rock Szene haben sich zusammengefunden, um ein Album auf die Menschheit loszulassen, dass sich zwischen sphärischen Gitarren genau so bewegt, wie hinter eindeutig 70er geprägten Riffs und Arrangements, wie sie der interessierte Prog-Rock-Hörer von Bands wie Yes, Emerson, Lake and Palmer kennt und wie er heute eben klingen kann. Da wurden bei der Produktion natürlich alle Register gezogen, von denen andere Bands dieser richtung bei ihren Bombast-Alben nur hätten Träumen können. Neben Technischem Fortschritt ist man auch spielerisch an die Grenzen gegangen: Eine Spielzeit von knapp 80 Minuten lässt erahnen, dass man sich in den einzelnen Stücken keine Limitierung des eigenen Könnens auferlegt hat und hier lange Stücke auf einem -auch wörtlich für bare Münze zu nehmenden- Vollzeitalbum präsentiert. Für Progressive-Rock Fans dürfte das Ding ein echtes Highlight sein, für Freunde der oben genannten Bands, in denen sich die einzelnen Bandmitglieder bereits ihre Sporen verdient haben sowieso. 12 Titel und wer dachte dass so eine Musik in den 70ern irgendwann das atmen verlernt hat und eine Neuauflage sucht, hat hier genau das richtige vorliegen.


It’s not so easy – Guns`n`Roses, der steinige Weg zum Erfolg (Bossworth) ++BEZIRK 7 TIPP ++

Flashback: Anfang der 90er gab es auf unserer Schule zwei Fangruppen. Die einen hörten AC/DC und waren seid „Razor’s Edge“ komplett angefixt auf die Band, wohingegen die anderen spätestens nach den beiden „Use your Illusion“ Alben wussten welche ihre Gang war. Beide Fangruppen waren damit beschäftigt sich gegenseitig zu belächeln und nicht ernst zu nehmen, logo verschränkte einem die eigene Ignoranz dann auch den Zugang zur Musik der jeweils anderen Band.. so jedenfalls bei mir, denn ich war AC/DC Fan. Spätestens mit dem hören des „Appetite for Destruction“ Albums der Gunners musste ich mir aber eingestehen, dass auch diese Band das spielen verstand, dafür gingen Stücke wie „Welcome to the Jungle“ / „Mr. Brownstone“ / „Out to get me“ / Paradise City“ und „Sweet Child o’ Mine“ (letzteres auch heute noch gern in der Juke Box im Tausch gegen Hartgeld gewünscht) zu packend ins Ohr. Und genau auf eben jenen Weg zu diesem Album schicken uns Marc Canter und Jason Porath in diesem Buch mit vielen Hintergrundinfos und - tief Luft holen – einem GIGANTISCHEN Fundus an Fotos, Backstagepässen, Tickets, original gekritzelten Setlists, Textentwürfen, Zeichnungen und weiteren gefühlten 100 Tonnen Bildmaterial, die ALLES, WIRKLICH ALLES an Weg zum Erfolg der Band dokumentieren. Von ersten Proberaumfotos, Backstagebildern, Live-Shots, Musikmagazin-Cover, Foto-Sessions, ausgestellte Schecks & Live Gigs ist hier schonungslos (!) alles zu sehen, was auf den damaligen Konzerten los war. Alkohol, Stripperinnen, Schminke und Augen mit Stroboblick eingeschlossen. Dazu gibt es reichlich Infos zu den bildlich dokumentierten Geschehnissen und damit einen der Doku- Text alleine nicht erschlägt: noch oben drauf DIE ORIGINAL MITGESCHNITTENNEN ANSAGEN DER GIGS ZUM NACHLESEN. Einige davon gezeichnet von Selbstüberschätzung, Wut, Verachtung, Spaß und komplett betäubten Gehirnen, aber anhand der Bilder und Gesamtdarstellung auch in der Retrospektive so lebendig, als ob man sich selbst von der Bühne aus von einem Wahnsinnigen wie Axl Rose beschimpfen lassen würde! Ein 350 seitenstark, akribisch – zusammengetragenes Werk, das mit keiner einzigen Seite langweilig und nach erstem lesen def. nicht als Staubfänger in Eurem Bücherregal sein Dasein fristen wird. Das verspreche ich Euch.
Ich habe nach den ersten Seiten meine „Appetite for Destruction“ aufgelegt und weitergelesen, mit `nem Drink in der Hand – Wenn Dir ein Buch suggeriert das zu tun und Du am Ende komplett die Zeit vergisst und einen absoluten klasse Abend verbringst, während Du dich durch dieses Werk wühlst, was verdammt kann da mehr Empfehlung für diesen Schinken sein?!
..und alleine für die WAHRE Geschichte zum Song „Rocket Queen“ lohnt sich dieses Buch schon.. und die ist dann letzten Endes sogar noch abgedrehter als die geläufige Version.. hier habt ihr Fakten, harte Fakten und Bilder!
G`n’R Fans haben hier ein absolutes MUSS vorliegen – Jeder andere Interessierte an dreckiger, verschwitzter und destruktiver Musik in Reinkultur genau so!
7/7


Goldblade - Mutiny (KB Records) ++ BEZIRK 7 TIPP ++

Gold! Gold! Gold!!!!!! Das die Engländer die erste Silbe im Bandnamen verdient tragen, beweisen sie mit diesem -in weißem Vinyl gepressten und LIMITIERTEN- Vinyl! KEIN EINZIGER Ausfall, KEIN EINZIGER langweiliger Song, KEIN EINZIGER Moment, in dem man nicht mit entkorkter Bierdose DIESE Songs live hören möchte!! Und das die Band live auch wirklich ALLES hält, was man hier verspricht, haben sie in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen. Wohl auch einer der Gründe, weshalb damals ein gewisser Pascal von KB Records mit offener Kinnlade schnurstracks zur Sicherung der Lizenzpressung dieser PUNROCKPERLE im Fahrwasser& Geiste solch grandioser Kapellen wie Clash, 999, Toy Dolls, Buzzcocks, Stiff Little Fingers etc. die grade fertig gewordene Band (mit vertretbar-gebotener Gewalt) zur Vertragsunterzeichnung direkt von der Bühne weg aufs Label zwang. 14 TOP TITEL gibt es hier auf die Ohren und jeder – WIRKLICH JEDER- ist das ungefilterte `rausrotzen von Superlativen an dieser Stelle wert!
Testet das Teil an – oder bestellt es BLIND, wenn ihr an grandiosem Punkrock interessiert seid und neben den alten Scheiben (die bereits über 2 Dekaden auf dem Rücken haben) Stoff aus der Gegenwart braucht- HIERMIT macht Ihr definitiv GAR NIX verkehrt!!!!!!!!
7/7


SIK – Hältst du still (Nix gut)

Ich erinnere mich das ich irgendwann um ’96 oder `97 mal ein Demo Tape der Band bekam. Darauf fiel mir besonders auf, dass jeder Skinhead für die Band „irgendwie“ rechts dargestellt wurde, das fand ich damals schon bescheuert..
Abgesehen von dem krampfhaften unter den Tisch fallen lassen von Tatsachen, dass z.B. eben NICHT eine ganze Subkultur von „Nazis“ durchseucht sei (wobei die Frage immer ist, ab wo & für was man bei solchen Leuten als Nazi gilt) galt hier das Motto, dass lediglich „ganz links“ auch „ganz Punk“ und damit dann auch „ganz gut“ war.
Auch wenn sich das spielerische Niveau gebessert hat, hat sich textlich nicht wirklich viel verändert.
Textzeilen wie
„Wir sind Anarchisten, Wir sind Kommunisten, Autonome, Individualisten. Wir sind stolz und wir sind frei, wir sind überall dabei. Wir sind im Tierschutz, sogar Veganer, wir sind Punks und mal Metaller, wir sind Hardcore und auch Frauenrechtler, wir sind links – wir sind gerechter!“
Finde ich so dermaßen peinlich und dumm, dass mir für eine weitere Beschäftigung des Ganzen einfach die Zeit zu schade ist.
NATÜRLICH werde ich für die Band dann -logischerweise- aufgrund des eigens inszenierten demagogischen Extremismus dann auch „Rechter“ , ein „unpolitisches Arschloch“, ein „Rechtoffener“, oder ganz sicher sogar auch „Nazisympathisant“ sein. Wahrscheinlich auch deswegen, weil ich es bisweilen unfreiwillig komisch finde, wie man sich frei fühlen & individuell entfalten will in einem totalitären System wie dem Kommunismus. Und genau DAS ist das Problem, was ich mit der CD und solchen Aussagen habe- Das „besser sein wollen“ und sich aufwerten von Extremisten, die JEDEN der nicht deren totalitäre Sichtweisen unterschreibt abwerten und sofort in den gegnerischen Schublade einordnen.
Und um das alles noch zu toppen (und meinen Standpunkt als „Unpolitsicher Hirntoter“ zu untermauern der nichts „differenziert“ genug sieht), parkt für mich so eine totalitäre Scheiße genau auf dem gleichen Abstellgleis wie es eine Rechtsrock CD tun würde, denn ICH sehe weiterhin wenig grundlegende Unterschiede in der demagogischen Indoktrination sowie der letzten Endes dann exekutiven Umsetzung des Ganzen, wie es eben bei Leuten der Fall ist, die so „tolerant“ sind, dass sie außer sich selbst GAR NICHTS akzeptieren.
Das dann trotz allem noch „Fahne im Wind“ von den Oimelz gecovert wird, die auf ihren Platten unter anderem mit Texten wie „Wir wollen keine Nazischweine und wir sind lieber tot als rot!“ in Erscheinung traten, wirkt bei den sonst so informierten Besser-Menschen fast schon tragikomisch.
Klappt man das Poster-Booklet auseinander, hat man rückseitig ein Bild auf dem ein böser Glatzkopf einen Punk bedroht.. wahrscheinlich hat die Sau sogar vorher noch Fleisch gegessen.. man hat’s nicht leicht, im wilden Baden Würtemberg..
0/7


Unantastbar – Knallhart unter die Haut (Bandworm)

Je mehr Deutschrock hier ankommt, desto schwerer tue ich mich mit dieser ganzen Deutschrockschwemme, die auf der einen Seite fast schon allergisch reagiert wenn man den Vertretern selbiger Vorwirft einfach nur im Schatten irgendwelcher Frankfurter Bands zu stehen/ dem nachziehen zu wollen -auf der anderen Seite allerdings von der Selbstbeweihräucherung, zum „Supporter“-Fanclub und Schlussendlich bis zu irgendeinem irgendeinem Onkelzfantreffen auf dem man spielt genau das zu bedienen. Ich kann damit nix anfangen, für mich ist so `ne Musik einfach `ne Kopie von irgendwas, selbst (und das ist das wirklich traurige), wenn versucht wird eigene Einflüsse (die dann meistens auch wieder von woanders her bekannt sind) einzubringen. Und weil ich so `ne Musik meist so gleichgestrickt finde, egal welcher Name da grade auf dem Cover steht, kann man genau so ein Review leider auch sehr oft auf andere Scheiben der gleichen Sparte duplizieren, auch wenn die Wertung im Einzelfall vielleicht variiert.

Was diese CD betrifft isses für mich langweiligster Deutschrock-Kram, der hier versucht wird irgendwie ins „Oi!-Punk“-Korsett zu zwängen. Nervt einfach nur. Ansonsten hat man das so schon tausendmal gehört und zwar von `ner Band aus FFM, die sich am Ende selbst laufend wiederholt hat.
Scheisse, dabei hatte mir die Split mit Gerbenok (und denn Beiträgen von Unantastbar) echt gut gefallen.
0/7


Rusty Cage – Rusty Cage (Crazy Love)

Punkabilly aus dem Land der miesesten WM Titel Diebe, die man seit 1930 (erste WM) gesehen hat. Ebenso wird hier geklaut. Eine Mundharmonika a la DAG’s Daddie’s makin‘ Monsters oder das übliche Textrepertoire (666, der Teufel, der Tod.. und die Knute des Friedhofsgärtners). Alles im schnell gespielten Punkabilly Stil über 10 Titel hinweg. Keine Neuerfindung des Rads aber angelehnt am üblichen Punkabilly Zirkus. Wer nicht das exklusive in rund-silbriger Form sucht, sondern auch mit den Standards zufrieden ist geht hier mit O.K.. …wenigstens gibt’s hier kein gefaktes Foul.
3/7


The Sensational Skydrunk Heartbeak Orchestra – Grown (Rookie Records)

Frische und nicht (wie sonst so oft anders bei dieser Mische gehört) nervende Ska-Punk Musik, die nach vorne geht, aber auch ihre ruhigen Momente kennt. Dazwischen passt dann alles was den Protagonisten gefällt, egal ob harte Gitarren Chords, Polka Einschlag, Rock, Funk, Punk, Pop und Reggae. Teilweise klingt das Ganze auch erschreckend nahe an Bands wie Mighty Mighty Bosstones – ein Vergleich der der Band sicher nicht weh tut. Mit Stücken wie „Feed they hardly touch the Ground“ / „Call me“/ „My personal Karl Valentin“/ „Dalry Road“ & „Lucy“ macht man auf jeden Fall Laune und hält dieses Album auf oben geschalteter Spaßfrequenz. Mit dem ruhigen „Little Island in Croatia“ setzt man sich dann zum ausruhen erst mal in den Urlaub ab- man wird sehen wir lange diese Pause dauernd wird. Ganz sicher verstehen diese Herren aber ihr Handwerk, so dass die Sommerpause für Freunde des schnell gespielten Offbeats/Ska Punk wohl hoffentlich nicht zu lange in der Winterpause harren müssen.
4/7


Alarmsignal –Sklaven der Langeweile (Nix Gut)

Das Debütalbum „Nazis nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ hatte mich amüsiert. Texte vom plattesten, unfreiwillig komisch und unterm Strich einfach nur peinlich. Mit dem neuen Album dagegen schafft man es 18 Nummern solide Deutschpunk zu präsentieren, die im Gegensatz zum Vorgänger anders geparkt sind. Schnell gespielt, sicherlich immer noch nicht in allem meiner Meinung entsprechend, aber weitaus ernst zu nehmender als das Ding davor. Texte sind sozialkritisch, aber kein übermäßiges Parolengedresche. Deutschpunk Fans sollten dieses Album antesten- auch nach längerer Zeit wieder ein Deutschpunk Album auf Nix Gut, was mit solider Leistung überzeugen kann.
4/7


Hellabama Honky Tonks – Six Feet Under (Crazy Love)

Zugegeben, beim ersten hören wirkte diese CD eher recht durchschnittlich. Nicht schlecht, aber auch nichts was jetzt groß Punkte zieht oder zum Kauf nötigt. Beim zweiten Durchgang (und nach dem Nummern wie “Rockabilly Baby” & “Booty shakin’ Baby” gegen Ende des Albums das Ohr schon eher interessiert lauschen ließen) kann der Neobillysound der Drei Herren aus Eggenfelden dann doch das Ohr als getroffenes Ziel nennen. Das hat zwei Gründe. Zum einen gibt es wirklich sauber gespielte Neobillymucke mit einigen sehr schönen Riffs, Soli udn Breakszum anderen aber eine sich hier durch alle Songs erzählte Geschichte eines Rock n Roll Outlaw und seiner- wie sich das gehört- dramatischen wie Outlawleben gezeichneter Ausritte. Alles im passenden Drape mit fettem Kontrabass, schöner Oldschool klingenden Produktion und sauber gehaltenem Gesang.
Auch wenn bei “Thunderboys” die Stimme, bei den hoch geschrienen Passagen, nicht so ganz mit will.. anyway, das ruhigere Mitteltempo, dennoch flott gespielt, steht der Band eh besser.
Insgesamt gibt es 12 Songs, von denen “Hellabama”/ “Loverboy” /”Booty shakin’ Baby” / Rockbilly Baby” & “My Destination” hier die (für mich) herausragenden Nummern sind. Schlussendlich ein solides Album - ganz sicher bin ich mir aber, dass das die Hellabama Honky Tonks eine Live Band sind, die das hier unter Live Bedingungen erst richtig zündend umsetzen!
4/7


Kärbholz – Mit Leib und Seele (Asphalt)

Je mehr Deutschrock hier ankommt, desto schwerer tue ich mich mit dieser ganzen Deutschrockschwemme, die auf der einen Seite fast schon allergisch reagiert wenn man den Vertretern selbiger Vorwirft einfach nur im Schatten irgendwelcher Frankfurter Bands zu stehen/ dem nachziehen zu wollen -auf der anderen Seite allerdings von der Selbstbeweihräucherung, zum „Supporter“-Fanclub und Schlussendlich bis zu irgendeinem irgendeinem Onkelzfantreffen auf dem man spielt genau das zu bedienen. Ich kann damit nix anfangen, für mich ist so `ne Musik einfach `ne Kopie von irgendwas, selbst (und das ist das wirklich traurige), wenn versucht wird eigene Einflüsse (die dann meistens auch wieder von woanders her bekannt sind) einzubringen. Und weil ich so `ne Musik meist so gleichgestrickt finde, egal welcher Name da grade auf dem Cover steht, kann man genau so ein Review leider auch sehr oft auf andere Scheiben der gleichen Sparte duplizieren, auch wenn die Wertung im Einzelfall vielleicht variiert.
Was die Musik betrifft, ist das hier immer noch Mucke für Deutschrockfans, die sich beim nächsten Onkelz-Fantreffen durch möglichst primitives Verhalten dazu beglückwünschen tief im Herzen doch eine große Familie zu sein. Ich bin für solche 16jährigen Wochenendgefühle entweder zu alt, oder von der Schwemme an dämlicher Deutschrockmusik einfach nur überreizt, als das ich bei so was nicht automatisch `nen Würgreiz kriege.
0/7