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Von Dänikens – 12 Hot Shots (United Kids) ++ BEZIRK 7 TIPP ++

Nanu, was ist das denn?! Hinter dem nach Dänischer Eiscreme klingenden Namen versteckt sich ein 12 Titel starker Silberling, der auf voller Strecke punktet und überrascht. Gesungen wird dabei auf Spanisch und (sympathisch falschem) Englisch. Musikalisch bietet man einen Mix, der im Streetpunk zu Hause ist, aber dennoch zeigt was die Jungs auch privat gerne zu hören scheinen und mit einem Motörhead angelehnten Opener, einer darauf folgenden Nummer mit Billy-Touch, einem waschechten Melodic Smasher a la „You’ll never walk alone“ und einem Song wie „Un Oscar para Leslie“ mit 80er Metal Riff im Stile alter Helloween Scheiben keinerlei Grenzen kennt. Erlaubt ist was hier gefällt und das gefällt dann auch beim Hören. Hier passt einfach Stimmung, Sound, Produktion, hörbarer Spaß und Gesamtpaket. Die 12 Hot Spots legt man da gerne noch mal auf, denn langweilig wird dieser Silberling auf gar keinen Fall- was so schwer nicht ist, wenn man es schafft einen Ausfall peinlichst zu vermeiden. Oben drauf gibt’s noch ein schickes Booklet mit allen Texten und liebevoll illustrierten Comicstrips. Wer Zweifel an hier gemachten Aussagen hegt, kann die Nummern „You’ll never walk alone“ / „Amor Agropecuario“/ „Cross eyed Rebel“/ „Mothman Attack“/ und „Old Faces“ als Anspieltipps nehmen, wobei auch der Rest hier die Laune ganz weit oben hält.
Meinen Segen für das Ding habt Ihr auf jeden Fall! Ich bin gespannt, was von der Band als nächstes kommt! Definitiv KEIN Dönekes, diese Danikens!!
7/7


Paid in Black Vol.2 – A Tribute to Johnny Cash - Sampler (Wolverine)

Bands aus dem Horrorpunkgenre und Artverwandtem zollen hier einer der wenigen wirklichen Ikonen der Musikindustrie Tribut. Nun weiß ich nicht, ob es nur daran liegt, dass ich mit Horrorpunk eher weniger anfangen kann, aber über ein paar wirklich gelungene Versionen alter Cash Klassiker kommt dieser Silberling leider nicht hinaus. Mike Zero‘s Version von „Get Rhythm“(was eigentlich eines meiner Lieblingslieder von Cash ist) ist einfach nur als furchtbar zu betiteln und für das nervige „whoo whoo“ am Ende der Strophenzeilen fehlt gänzlich jede Beschreibung. Erstes Highlight bildet dann die Startnummer 4, auf der Zombina & the Skeletons eine wirklich schmachtende Version von „Sea of Heartbreak“ präsentieren. Eine Gute Nummer, wirklich. Songs wie „Hurt“ dagegen kann man schmachtend und leidend vortragen wie man will, es gibt einfach Gründe warum solche Lieder mit endlos schleppenden, gewollt monoton sich um sich selbst kreisenden Linien, funktionieren- Weil das Charisma des Originals ganz einfach das komplette Gefühl beim Schreiben in den Song gepackt hat- so was kann bei so einem Song einfach nicht funktionieren. Gleiches gilt auch für The Spook, die hier an „Solitary Man“ scheitern.
Für den Kinderkeyboardeinsatz auf Mascat’s Version von „Redemption Song“ gehört die Band nichts anderes als erschlagen.
Besser geht es dagegen dann wieder bei Ninth House und deren Beitrag „Blue Train“ zu. Eine gute Country Punk Nummer, mit eigenem Stil und trotzdem hörbar noch ans Original angelehnt. Bleeding Zombie’s Version von „Man in Black“ ist dagegen nur als „Pädagogisch wertvoll“ zu beschreiben.
Hack Mack Jackson stellen dann wohl die am eigenständigsten interpretierte Nummer des Sampler, wenn sie „God‘s gonna cut you down“ in ihr komplett eigenes Klangkleid packen und ihre Version mit schöner Bottleneckgitarre versehen. Hier treffen sich am stärksten die Einflüsse Punk, Americana-Musik und Rock n Roll im dreckigen Mix. Zusammen mit Zombina & the Skeletons die beste Nummer des Samplers. The Nightshift covern dann das unumgängliche „Ring of Fire“, tun dies aber auf sympathische Weise- alleine schon wegen des Weglassens der (im Original schon furchtbaren) Trompeten zu Anfang. Die Nummer geht wirklich O.K. und erinnert (ausnahmsweise positiv) an ganz alte (!) Ärzte Stücke, was das in Szene setzen der Stimmen und Produktion allgemein angeht.
Hank ray & Tex Morton schläfern dann gegen Ende mit Ihrer Version des Songs „25 Minutes to go“ ein, der hier dermaßen runtergecutted wird, dass man fast schon der Verdacht entsteht, dass hier zwei Leute auf zwei Spuren, möglichst schnell und unkompliziert einen Track zum Sampler im Proberaum aufgenommen haben. Die gewollte Stimmung wir damit sicher erreicht, aber wie gegast, wer keine Nummer zum wegratzen sucht oder seinem Patenkind in den Schlaf wiegen will, der wird sich fragen wie man sooooooooooooooooooooo langsam, so eine Nummer spinnen kann, die man seid der Live in St. Quentin/Folsom Prison von Johnny Cash als flotte Nummer im Ohr hat.
Insgesamt eine etwas durchwachsene Sache, besser Ihr riskiert da vorher selbst noch mal ein Ohr.
2/7


Saints and Sinners - Wolverine Labelsampler (Wolverine)

21 Bands! Aus den Bereichen Punk, Billy, Rock’ n’ Roll, Ska, Swing zeigen hier ihr Können und verweisen auf ihre aktuellen Outputs auf dem Wolverine Label von Kollega Sascha! Da hat er einiges aufgefahren und präsentiert u.a, Kapellen wie Spookshow, Rumble Club, Ripmen, Rämouns, Sarah Blackwood, Pipes and Pints, Strawberry Blondes, The Spook, Booze Brothers, Hybrid Children, Francine, Turbonegra, Out of Luck, Johnny Rocket, Helldriver, Gutter Demons, The Clerks, Wyldfyre, Mike Zero und die Pinkspots. Das alles zum Günstpreis und zum antesten. Die Mische und Bandzusammenstellung bietet eine bunte Abwechslung und grade für die, die noch nichts mit den Bands Turbonegra, Rämouns, Sarah Blackwood oder den Cleks mit ihrer Ska- Version von AC/DC’s „You shook me all night long“ anfangen können, ein netter Talentschuppen, um sich über das Treiben auf Wolverine einen Überblick zu verschaffen. ..also diese „You shook me all night long“ Version...


Abbruch – Einfach nur Musik (Puke Music)

Schneller, klar gespielter Deutschpunk. Nicht wirklich meine Baustelle muss ich zugeben- Deutschpunk Fans werden aber sicher an der, bis zum Rand mit 20 (!) Liedern bespielten, CD ihren Spaß haben. Der Rest hat dann an einigen Textstellen seinen Spaß, wie z:b: beim Titel „Lass es raus“. Für die Textzeile „Du ziehst im die Beine weg und er stürzt zu Boden, du fängst an zu lachen und trittst ihm in den Hoden“ gibt jedenfalls Anerkennung für das mehr oder minder passgenaue zitieren der Bremer Kult-Punk Band Vorverstärker. Vorbildlich und verdächtig dOi!tschpunkig! Möh!!
Ansonsten eher etwas für die Kid-Punk Generation.


Amplify – All in (RodRec)

Poserscheisse.
Damit kann man hier auch schon abbrechen und hat eigentlich alles gesagt.
4 geschminkte und trendy auf Punk „getrimmte“ Jungs, die so auch als Wichsvorlage in irgendwelchen Kölner Schwulenblättchen abgebildet sein könnten, wollen die „neue Pop-Punk-Sensation“ (O-Ton) sein. Für mich ist das nichts anderes als weichgespülte und nichtssagende Gitarrenmucke, die man so schon tausendmal vorher von irgendwelchen Amibands gehört hat, die zumindest den optischen Vorteil hatten sich nicht so oberpeinlich in Szene zu setzen, wie man es im beiliegenden Booklet tut. Und wer sich in einer Reihe mit Bands wie 4Lyn, Revolverheld, und dem Bravo „Punk“-Schlachtschiff Killerpilze sieht, die hier allesamt bestenfalls noch als Brechmittel in der hintersten Schublade des Medikamentenschrankes stehen, nee, da fällt mir echt nix mehr zu ein.
Das Dieter Bohlen die Band in der RTL-Show „Das Supertalent“ nicht hat weiterkommen lassen, weil er nicht wollte, dass sie eigene Lieder spielt lässt mich 100% dem Titan aus Tötensen zustimmen und zeigt dann doch den Geschmack des Pop-Papstes, was zumindest EINMAL die Schonung des eigenen Nervenkostüms aufgrund dessen Entscheidungsfreudigkeiten angeht.
Das sich die Band selbst auch noch als Punkrockband zu bezeichnet, verdient eigentlich nichts anderes, als `ne satte Schelle durchs (geschminkte) Gesicht gezogen zu bekommen.
Hau mir ab mit so `ner peinlichen Scheisse, da krieg ich Blitzherpes!
0/7

Und jetzt noch etwas zu Rod von RodRec persönlich: Bevor Du die Kohle für so `nen Rotz an die Wand klatschst, leg’ doch lieber ein neues – oder zumindest eine CD Version des grandiosen Frank Z. Albums „Alcohol, Tobacco & Firearms“ nach – denn DAS ist definitiv ein Album, das in jedes Ohr gedrückt gehört!!


SystemfehlA – Medienevent (Nix Gut)

Der Name ist definitiv das beste an dieser CD.
Absolut nervige Musik, total affiger Gesang und bei all den Revoluzzer Songs eine optische Erscheinung, die bei zwei Mitgliedern Band nach braver Oberstufen-Schulband aussehen- da helfen auch ein paar „punkige“ Buttons und ein herzzerreißender „Keine Macht für niemand“ Aufnäher nichts. Die revolutionäre Lichtgestalt der Band ist dann wohl die Person mit orange gefärbten Dreadlocks , Orange-Schwarzer Batik Schlaghose, pinkem Lidschatten und Armstulpen bis zum Ellebogen (http://www.systemfehla.de/nggallery/page-39/album-8/gallery-27/).
Wenn ich mich jemals gegen Eltern ausgesprochen habe, die ihren Kindern mit einer ordentlichen Tracht Prügel die Flausen aus dem Kopf gedonnert haben, so stelle ich diese Aussage hier nach in Frage..
0/7


Last Resort – You’ll never take us (Street Justice Records) ++Bezirk 7 Tipp++

Es ist schon amüsant, wenn man überlegt wie ich mit 14/15 die “Skinhead Anthems” auf Kassette im Walkman rauf und runter gedudelt und nun quasi den Nachfolger zum Besprechen vorliegen habe. Das ganze Ding trägt dann auch noch den Untertitel “Skinhead Anthems 2”- Mein erster Gedanke war da -ganz ehrlich- ob da nicht etwas zu hoch gestapelt wird und am Ende vielleicht nur ein halbgares Produkt versucht wird unter altem Kulttitel zu verramschen. Umso überraschter war ich dann, als die Scheibe anlief. Klar, hier hat sich in JAHRZEHNTEN einiges geändert, aber was hier präsentiert wird boxt OHNE WENN UND ABER amtlich aus den Lautsprechern nach vorn. Der Opener “My Retribution” erinnert spielerisch (besonders in der Strophe) an alte Combat 84 Smasher, was in dieser Gazette alles andere als in Fehler ist, wenn es darum geht (ohnehin offene) Türen einzutreten- Gut so! Weiter geht’s mit astreinem englischem Skinheadsound, der so überzeugend dargebracht wird, dass selbst ein Roi Pierce seine Haarpracht wieder der allmächtigen Schermaschine überlassen hat- wir hoffen das bleibt auch weit übers Covershooting hinaus so, hehe. Musikalisch passt hier alles und kein einziger Ausfall ist zu beklagen, was bei 14 Titeln, die ins Vinyl geprügelt wurden, so leider nicht immer der Usus ist. So sehr ich mich bemühe, ich kann hier echt nichts zu bemängeln finden.. und das ganz ohne geblendet zu sein von insgesamt DREI erhältlichen Vinylfarben (Blau/weiß/rot – getreu altem “all that’s true is the Landthathasbetrayedwiththewembleygoal”- Motto) und einer limitierten Vinylauflage, die nun auf dem Plattenteller Runde um Runde läuft und darauf wartet zu schmilzen.
Dazu gibt es noch eine aufwendige Vollfarb LP Hülle, mit Fotos, allen Texten und weiterem Schnick-Schnack, der einen über alle 4 Backen grinsen lässt (..hüstel..Skingirls z.B.). Für alles weitere legt ihr euch das Teil am Besten selbst zu, denn wie gesagt: Hier gibt es NICHTS zu meckern und wer wissen will, wie die alte Schule 2009 klingt, macht hier alles richtig!
..und, um noch mal auf den Anfang zurückzukommen: den Zusatz “Skinhead Anthems 2” kann dieses Ding absolut zu Recht tragen!! Daumen hoch!!!
7/7


Smokebox – Lemonade (Manufaktur)

Es gab mal eine Punkrockband namens Great Unwashed. Die Waren irgendwann um 2005 Geschichte. Drei Mitglieder der Band sind nun wieder zurück- mit neuem Namen, neuem Sänger –ergo: NEUER BAND. Heißen tut das Ding jetzt Smokebox. Gespielt wird ein Mix irgendwo zwischen Post-Punkrock mit Wurzeln in der alten Schule sowie Pop-Einflüssen. Das klingt vielleicht im ersten Moment etwas speziell, ergänzt sich aber zusammengemixt zu einem entspannten Indi-Rock Album, das seinen Platz irgendwo zwischen ruhigen Passagen, Melodischen Einlagen und nicht zu beherzten Tritten aufs Gaspedal hat. Anschnallen ist also nicht unbedingt Pflicht, lieber auf dem Rücksitz das Getränk entkorken und der Dinge harren die da passieren. Mit „Fuck Myself“ hat man so zum Beispiel eine Nummer auf dem Album, die so auch auf der „Hurricane Bar“ von Mando Diao hätte zu finden sein können, wohingegen man den eigenen Stil am besten an Titeln wie „Please“ / „Jonestown Love“ & „Mary and the Sparks“ festmachen kann. Wer gefallen an Bands wie den eben genannten Mando Dio oder beispielsweise Mother Love Bone hat, dürfte ebenfalls mit Titeln wie „In the Claws of Dr. Chi“ / „Things we never get“ beglückt werden. Gewinner ist für mich die Nummer „Martians“, die hier langsam aber dennoch mit genug Energie eine Ballade mit astreiner Hookline stellt. Für mich ist „Lemonade“ ein sehr gutes Stück Independent-Gitarrenmusik und weitaus sympathischer und unverbrauchter als vieles andere, was aus dieser Richtung derzeit gehypt wird. Schönes Ding.
5/7


First Class – First Strike (DSS)

Ziemlich roh gehaltener Punk mit Ecken und Kanten aus Österreich. Mir teilweise aber leider zu roh gehalten, ein wenig einfacher für’s Ohr hätte es dann doch ruhig sein können. 12 Titel gibt es, die mal auf deutsch und mal auf englisch dargeboten werden. Mit dem englischen sollte man aber gegebenenfalls noch mal jemand zu Rate ziehen der sich damit auskennt, was besonders die hier abgedruckten Texte angeht. Denn: Wollte man wohl eigentlich einen Song gegen Nazis machen und gegen den Arier-Menschen singen (engl. „Aryan“), richtet sich der Text nun stattdessen gegen irgendeinen Typen namens „Arian“..
Unterm Strich ist mir das alles etwas zu kantig, zu roh und -auf 12 Nummern verteilt- einfach too much, als dass ich jetzt hier nicht anraten wollen würde das eigene reinhören zu empfehlen.


Rhythm Train – Bad to the Bone (Part)

Solche Lügner! Das sind doch gar keine bösen Racker, ganz ruhige und gediegene Hillbillies eher!! 13 Lieder gibt es hier von den Schweizer Großstadtcowboys, die grade bei den ersten Sonnenstrahlen des Jahres Laune machen. Alles nicht zu schnell, nicht zu langsam und nicht selten fallen mir alte Patsy Cline Songs beim hören der CD ein. Pedal Steel-Einsatz, dezenter Slap am Bass und kein Anflug von Hektik sondern ein rundum entspannter Gesamteindruck runden diesen Silberling dann komplett ab. Dazu gibt es ein Booklet mit allen Texten, Bildern und sogar noch einer Anleitung zum Hillbilly tanzen. Was übrigens besonders gefällt ist, dass diese CD mit jedem weiteren hören mehr gefällt, bzw sich dann aber auch wirklich festsetzt. Zur Beruhigung sei aber gesagt, dass es sich hierbei auch nicht um eines dieser Alben handelt, die man sich mit Gewalt drei-viermal in den Gehörgang quälen muss, bevor das ding erträglich wird.
Anspieltipps: „I don’t know why“/ “Bad to the Bone” / “Rhythm Train Stroll” / “Hillbilly King”/ “Blue Heart” (da staunt selbst Dan Fogelberg, der mit “High Country Snows” übrigens ein grandioses Country/Bluegrass Album mit Balladen dieses Schlages veröffentlicht hat. Das nur für die Interessierten am Rande) und „I drank that Barrel down“.
Eine gehörige Sympathie für Country solltet Ihr hierbei allerdings mitbringen, sonst steht Ihr unter Umständen etwas verloren mit dieser CD da. Ihr wisst ja, ich hab `ne Schwäche für so was..
4/7


Abandon – The Dead End (Black Star Foundation)

Ein seltsames Album. Wirklich seltsam. Aber irgendwie faszinierend. Das hängt sicherlich auch mit der Tragödie hinter diesem Album zusammen. Bevor dieses Album und seine Aufnahmen im Kasten waren und nun im Sommer 2009 der Veröffentlichung preisgegeben werden, verstarb im Dezember 2008 Johan Carlzon, der Sänger der Band. Das Album ist also, wenn man so will, eine posthume Veröffentlichung von ihm und ein Nachruf der Band an ihren Freund. Fast schon erschreckend wirken da die vom verstorbenen Sänger selbst gestalteten Arbeiten an Cover und Layout, die so beklemmende Motive in Öl gehalten zeigen, dass Aufmachung und die hier gespielte Downtempo- Metal- Alternative und Ambient Mischung in all ihrer gewollt quälenden Langsamkeit und vor einem schreiend/ gellenden Gesang stehender Musik ein fast schon grausam erdrückendes emotionales Gesamtwerk bilden. Ein Nachruf, der sich auf insgesamt 100 Minuten und über 2 CDs erstreckt. Hier hat sich jemand selbst sein eigenes Requiem geschrieben, gesungen und gestaltet und nimmt einem damit in aller Konsequenz dessen die Luft, bei dem auf sich Wirken lassen, genau charakterisieren zu können was einen hier genau bannt. Ich weiß nicht inwiefern man das hier bewerten soll, die Sache an sich stellt sich wie gesagt speziell da- in allen Belangen. Einen MySpace Link finde ich hierbei auch etwas aus dem Zusammenhang gerissen, denn das wird alles nicht so wirken, wie wenn ihr (ohne Zeitdruck und Voreingenommenheit)das hier zu Hause gegen Abend auf Euch wirken lasst. Es gibt eine Schönheit & Faszination des Grausamen und Schlimmen. Den quälenden wie faszinierenden Soundtrack habt ihr hiermit dazu.. ich würde es so selbst nicht glauben, wenn ich nicht wüsste, dass ich selbst keine einzige Nummer weitergedrückt, übersprungen oder sonstwie „abgekürzt“ hätte, obwohl einige Tracks hier die 10 Minuten Grenze sprengen und auch in den Track-Grenzen selbst das Gefühl erzeugen, dass hier teilweise mehrere Nummern in einem Titel wohnen. Ich weiß nicht wie zerrissen jemand innerlich sein muss, um so ein Album aufzunehmen. Genau so wenig wie sehr man sich an so etwas klammern kann, um das genau so in Musik zu fassen.


Metallica – Justice for all: Die Wahrheit über Metallica (Bosworth)

Metallica, die Band die für die einen mit der Zeit zu weich geworden sind, für die anderen wieder zurück auf alten Pfaden wandeln, für wieder andere Millionenschwere Snobs und für ganz andere Produkt zwischen Konsum und Marke. Man mag das alles sehen und beurteilen wie man will, Fakt ist aber, dass Metallica eine Band war, die IHREN Weg gegangen sind. Durch verschiedene Stilrichtungen, Zeitetappen und das „Ganz oben“ erreicht haben, in dem sie genau so das „Ganz unten“ gesehen haben. An diesem Trip lässt uns Joel McIver in seinem Buch auf über 500 Seiten teilhaben. Fakten, Legenden und Insiderwissen finden sich dabei genau so wieder, wie Anekdoten, die sich im langjährigen Treiben der Band angesammelt haben.. als Stichworte seien da Dinge wie die Umstände zur ersten Aufnahmen von „Hit the Lights“ um 1982, die Geschichte zur Namensgebung von „Ron „50 Bucks“ Kornaren genannt- genau wie Dave Mustaine’s „Nebenjob“, der hier als „Selbständig“ geschönt beschrieben wird..
Interessant dabei zu lesen, wie viele Bands der damaligen Stunde für Metallica einflussgebend waren. Größere, kleinere, spätere Top Acts, die alle finden hier Erwähnung und waren irgendwo wichtig. Wichtig dafür am Ende des Weges – ob aus Fan-Sucht oder nicht- die größte Heavy Metal Band der Welt zu werden. Natürlich auch nicht ohne dabei den Weg in den Mainstream zu finden. Gerade die sich hier durch ergebenden Themen wie Geld, Ruhm und die damit einhergehenden Probleme sind dabei genau so interessant wie die Hintergründe und Fakten zum Streit mit Napster.
Ein durchwegs interessanter Punkt hierbei ist, dass in diesem Buch sehr viel von den „kleineren „ Randereignissen zu lesen ist, die in der Summe des Ganzen, dann Metal von den ersten kleineren Schritten irgendwelcher kleiner Independent Plattenläden heraus zu etwas machen sollte, was es später zu einem wirklich von Existenz geprägten Begriff machen sollte. Dabei unumgänglich: Tonnenweise Zitate der Band Metallica, anderer Bands, Magazinen, Label &Promoter – bis hin zu den Leuten hinter den Reglern in den Studios.
Ich persönlich empfehle das Buch jedem, der sich für das Thema Heavy Metal interessiert - auch den Nicht-Metallica Fans, da hier sehr viel über die damalige erste Welle in den Staaten dieser Musik wie ALLEN (auch international) anderen Bands, Strömungen & Trenderscheinungen dieses musikalischen Spektrums Rechnung getragen wird.
Als Metal Fan wird man hier mit Sicherheit voll auf seine Kosten kommen – Metallica Fans haben hier ein schweres Standartwerk, dass in dieser Auflage (passend zum „Death Magnetic“-Release auch noch als ge-updatete Version darauf wartet verschlungen zu werden. Das kauen bitte dabei nicht vergessen!


Jesaiah – Et tu Hope (Black Star Foundation)

In liebevoller Aufmachung gefangener Silberling, der nach dem entpacken aus dem Ausklappbaren Ecopack ohne lange Ankündigungen loslegt. Definitiv NICHTS um es nebenbei zu hören und polarisierend genug um zu sagen, dass die Band hier nur die Wahl lässt dass Programm entweder zu mögen oder eben auch nicht. Musikalisch gibt es einen LAUTEN Mix aus Hardcore und neuerem Extreme Metal, der sich auch ab und an auf den Terrain der geplanten Disharmonie bewegt, während der Gesagt mal in der normalen Stimmlange und dann wieder in tiefen Growls vorgetragen wird, wie es dem ein oder anderen von Kapellen wie Napalm Death bekannt sein dürfte. Insgesamt 10 Stück lässt man auf die Menschheit los, die Fans von Bands wie Circa Survice und Modern Life is War im oft zitierten Dreieck springen lassen wird. Noch einmal zu loben ist hier erneut die Aufmachung, die sich wirklich detailgenau und mit viel Liebe ausgedacht wurde.


Kiss my Arse – die Geschichte der Pogues – Buch (Bosworth) ++Bezirk 7 Tipp++

Es gibt Bücher über Bands, die berichten was jene geschafft haben und bisweilen auch lückenlos das Treiben selbiger aufführen –und es gibt Bücher wie diese hier. Auf 28(!) Kapitel und eine peinlichst genau recherchierte Diskographie aller Veröffentlichungen bringt es dieser über 500 Seiten starker Schinken, den man als unumstößliches Must Have für Pogues Fans bezeichnen kann. Dabei wird NICHTS ausgelassen und es gibt so viel zu entdecken und zu sehen (Bildmaterial gibt es hier zu Hauf!), dass dieses Buch weit, sehr weit, über die übliche „Bandbiographie“ hinaus geht. Besonders dabei natürlich interessant das Leben des Shane McGowan, der der Band wohl polarisierend wie kein anderer seine Stimme&Gesicht verliehen hat. Aber auch über die anderen Bandmitglieder, die durch eben genannte Präsenz von McGowan im Hintergrund standen, gibt es viel zu erfahren. Nicht minder interessant die Einflüsse der Pogues die musikalisch, ideell und in dieser Konsequenz auch die Leben der einzelnen Protagonisten geprägt haben. So vielschichtig wie intensiv wirken selbst auf den ersten Blick unvereinbare Musikstile wie Punk, Folk, Rock n Roll, Pop, Rockabilly und schlichtweg ALLES andere was der Band grade passend und griffbereit erschien in ihrer, eigens durch die Pogues inszenierten, Interpretation des Ganzen. Dabei waren die Pogues eine der ersten Bands, die diese Stile miteinander verknüpft haben und in ein Gesamtbild fassten, in dem es musikalisch kaum bis keine Grenzen mehr gab. Auch das „Leben nach Shane McGowan“ wird hier durch das auftauchen eines gewissen Joe Strummer’s zum fesselnden Erlebnis.
Mindestens genau so interessant sind die musikalischen Kollaborationen die sich hier nachlesen lassen und die sicherlich die eine oder andere Überraschung garantieren dürften!
Nicht das das Buch ein weiteres Highlight gebraucht hätte, aber spätestens durch das zu Wort kommen lassen einzelner Bandmitglieder erhält das Buch den finalen Schuss Lebendigkeit, der für mich Grund genug ist, das Buch als absolutes Standartwerk über diese Band zu Band erklären. Und wer sich durch diese 500 Seiten gelesen hat, der wird- selbst als absoluter langjähriger Fan der Band- einzelne Songs und Scheiben der Pogues mit ganz anderen Ohren hören. So viel ist hier sicher- bei aller Objektivität.
Ein Buch über Beginne, Erfolge, Ups&Downs, Zerbrechen, Revolte, betrunkenen Streitereien und Liebe zur Musik, das so nah am Geschehen ist, dass man das ein oder andere Guinness Glas am eigenen Kopf zerspringen hört!
7/7


Staatsroiber – Alte Liebe (Bandworm)

Alte Liebe ... kopiertes Konzept. Aufmachung, Kleidungsstil, Auftreten, Posen auf Bildern, wie Musik & selbst Besetzung der vakanten Stelle mit Frau am Bass sind hier in einer Schiene von den Broilers kopiert. Das, bei allem Respekt, mehr als deutlich. „Hooligan, Hooligan“ Geschreie sollte übrigens in Zukunft nur noch Leuten gestattet sein, die nachweislich eine Zugehörigkeit zu dieser Szene belegen können- diese ständige zitieren, von alles und jedem der sich in den letzten Jahren mal „Football Factory“ angesehen hat, nervt mittlerweile genau so, wie der Panne-mäßige Deutschrock Möchtegern-Onkelz- Trend.
Wer eine Kopie im Schatten der Broilers sucht (an selbige Eigenständigkeit knüpft man leider nicht an) macht hier alles richtig. Der Rest wird mit dem Teil wohl eher ratlos dastehen, was den weiteren Gebrauch betrifft. Die CD kommt im gut aufgemachten Digipack plus Booklet und ist auf 1000 stück limitiert.
1/7