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Kollektiver Brechreiz – Heilig Scheint Scheinheilig (Nix Gut)

Hörbar Kapellen wie Molotow Soda nahestehend, schafft diese Band einen Eindruck über Ihr derzeitiges Treiben. Alles in allem vielleicht noch etwas ruppig und etwas schleppend, aber nichts was sich nicht durch ein paar weitere Proben oder Tritte aufs Tempopedal ändern lässt. Das es auch anders geht beweist man mit einem Stück wie z.B. „ein Haus, mein Boot, Mein Auto“. Für Freunde von eben genannten Molotow Soda eine Band, die man im Auge behalten sollte.
2/7


The Popes feat. Shane McGowan – Outlaw Heaven (Shake the Tree)

Die Popes wurden von Pogues Sänger Shane McGowan gegründet, als er die Pogues selbst verlassen hatte und sein damaliges Album ”The Snake” aufnehmen wollte.
2002 veröffentlichten die Popes dann ihr letztes Album („The Rare Oul' Stuff“) und es wurde still.
Nach dem Tod des Banjo-SpielersTommy McManamon 2006 wurde die Band dann wiedergegründet. Neues Material findet sich nun hier auf „Outlaw Heaven“ wieder & nach den ersten Takten.. war ich geschockt! Was war das? Ein schleppender, bluesig sich aus den Boxen quälender Brei an schweren Gitarren- alles andere als das was ich erwartet hatte. Null Folk, Null beschwingte Rhythmen. War das der neue Weg der Popes? ..und was, verdammt, sollte Shane McGowan darin für eine Rolle spielen?!
Weitere Gedanken in diese Richtung blieben mir - Gott sei Dank- erspart, denn mit dem zweiten Titel („Let the Bells ring it out“) geht es mit angepoptem & angerocktem Folk mit einer echten Ohrwurmnummer erst richtig los. Folgen tun weitere klasse Hymnen wie „Angels are coming“ & das starke „Raw“, die mit rauer Stimme ihren eigenen Charakter verpasst bekommen. Dazwischen grandios ins Songkleid eingepasste Fiddle-Einlagen. Jawohl, meine Herren, SO überzeugt man auf ganzer Linie – und das obwohl noch einiges mehr auf dieser Scheibe erst folgen soll!
So findet sich hier eine gefühlvolle Ballade mit Reibeisenstimme (Zucchero lässt grüßen) wie „Boys- they don’t cry“ genau so wieder, wie ein gospeltauglicher Track („Slip away“). Diese Vielseitigkeit unterstreicht auch „Crucified“, bei dem man im Refrain auch von einer verschollenen U2 Nummer aus den „Joshua Tree“ Sessions ausgehen könnte. Das Paul „Mad Dog“ McGuiness’ Gesangsstil (in Intonation und Klangfarbe) mittlerweile Joe Cocker beängstigend nahe kommt, traut man sich da kaum noch zu erwähnen, ohne sich der Unglaubwürdigkeit verdächtig zu machen.
Natürlich lässt es sich Shane McGowan dann bei seinen Auftritten nicht nehmen das akustische Wiedererkennungszeichen der Pogues und seiner anderen Projekte, an denen er mitgewirkt hat, zum besten zu geben: Mit betont knarziger und von irischem Whisky gezeichneter Stimme findet sich „Lonliness of a long Distance Drinker“ zum Ende dieses -trotz Openers- überzeugenden Albums ein. Ein Rausschmeißer der sympathischen Art, der originaler nicht kommen könnte, als von eben von Shane McGowan selbst.
Die Aufmachung der CD ist dann von Anfang bis Ende mit liebevollem Artwork der Malers Brian Whelan und einem dicken Booklet versehen. Unter anderem auch ein „Nachruf“ an alle bisherigen Künstler, die wohl einflussgebend für die Band waren. Darunter finden sich auch Johnny Cash, Phil Lynott, Bonny& Clide, Bon Scott, Otis Redding, Joey Ramone, George Best, John Wayne, Eddie Cochran, Joe Strummer, Stiv Bators von den Dead Boys(!),Bo Diddley und Johnny Thunders wieder- und irgendwie.. die Band hat von allen was! Ein wirklich interessantes Album. Spielerisch hochqualitativ und für Folk-Rock interessierte ein unumgängliches Muss.
6/7


Sweet Soul Music –BUCH (Bosworth Edition) ++ BEZIRK 7 TIPP ++

WOW! Mehr fiel mir beim ersten überfliegen dieses Mach(t)werkes nicht ein..zweiter Eindruck: WOW!!
Auf 540 Seiten (in Worten: FUENF-HUNDERT-VIERZIG!)Seiten wird sich hier mit dem Thema Soul Musik in und aus den 60ern beschäftigt und ich habe bisher weder eine so lückenlose wie detailgenaue Recherche zu diesem Thema gesehen, wie diese hier!
Alles was Rang und Namen hat wird abgehandelt- vom Interpreten auf der Bühne, zum Label das sich für die Veröffentlichung zuständig zeigte, bis zu den Clubs in denen zu dieser Musik getanzt wurde. Alles, wirklich ALLES, findet hier den Weg ins Gesamtbild und in diese herausragende Dokumentation einer Musik, die in den 60ern -wohl auch wegen der damaligen Werte und gesellschaftlichen Ansichten- so rebellisch war, das selbst die Kultur-Rebellen der späteren 80er im Vergleich lediglich wie blasse und brave Kopien wirken.
Neben Stars wie Otis Redding (nach dem Lesen des Buches habe ich erst einmal die alte „More Soul Music“ von „Europa Records“ (welche später nur noch durch Hörspielproduktionen im Gedächtnis vieler bleiben sollten) aus dem Plattenschrank gesucht)/ Aretha Franklin/ James Brown/ Wilson Pickett/Percy Sledge/ Little Richard/ Isaac Hayes/ „King“ Solomon Burke (..um nur einige dieser gigantischen Dokumentation zu nennen) geht es auch um den damaligen Stellenwert dieser Musik innerhalb der vorherrschenden Gesellschaftsstrukturen sowie deren Wandel zu dieser Zeit, in dessen Gesamtheit die Soul Musik fast schon wie ein Soundtrack zur Revolution -wie vor allem zur Selbstdefinition- vieler war.
Unnötig zu erwähnen, dass die Verschmelzung von schwarzem Gospel und Rhythm&Blues in den 60ern der amerikanischen Südstaaten auch schnell eine politische Provokation wie auch Chance zur Selbstbehauptung darstellte. Aufgelockert wird das ganze noch durch reichlich Bildmaterial, für das ebenfalls nicht nur die eigenen Archive, sondern auch viele heimische Fotokisten der damaligen Größen und Zeitzeugen nach Schnappschüssen durchforstet wurden- mit einem Erfolg der sich, im wahrsten Sinne des Wortes, sehen lassen kann. Die Anfänge, Die Goldenen Zeiten, Die Labels, die Performer, Hintergründe, Fakten, Discographien..man könnte noch Stunden die atemberaubende Gesamtheit dieses Buches aufzählen, ohne diesem am Ende dann trotzdem auch nur ansatzweise Gerecht zu werden. Das Sweet Soul Music eine Dokumentation sein soll halte ich für eine Falscheinschätzung. Sweet Soul Music ist eine BIBEL für Soulinteressierte und ein unabdingbares Muss für jeden Soul Fan!
7/7


The Cliches – Monkey see, Monkey do (Randale) ++ BEZIRK 7 TIPP ++

…und sie läuft und läuft und läuft und läuft… Gar nicht mehr vom Plattenteller `runter will die LP dieser schwedischen Combo, die hier vielleicht Klischee-behaftete Texte haben mögen- diese allerdings in eben so gediegener Mucke der alten Schule verpacken. So gibt es Old-School Oi! der traditionellen Art im Fahrwasser alter Oppressed, Infa Riot, Blitz, Last Resort und „anderer“ die in den frühen 80ern die „Backstreet Kids“ einer ganzen Genereation stellten. Eben genannte Bands hört man dann hier auch als maßgebenden Einfluss heraus- wer also nach einer Neuauflage (aber KEINE Kopie!) der frühen 80er Mucke strebt, hat hier den ultimativen Glücksgriff zu erwarten.13 Titel haben sich auf diese Platte verirrt und keines davon ist ein Schuss in den Ofen! Da haben die Schweden wirklich alles richtig gemacht. Und das den Jungs Können zu bescheinigen ist, haben sie ja schon mit ihrer eigentlichen Band „Clockwork Crew“ bewiesen, mit der man sonst musiziert. Sich selbst nicht zu ernst nehmend, aber dennoch vollends überzeugend, schafft man auch mit diesem Projekt wieder die volle Punktzahl einzuholen. Wer trotzdem einen oder mehrere Anspieltipps braucht, lässt die Nadel im Plattenladen auf „Monkey see, Monkey do“ / „Friday Nite“ / „Gotta get way“ „ Two-faced Cunt“ / „Last Round“/ „Run like Hell“ / „That’s more like it“ / „Skinhead“ und einen Bonus Track, der verdächtig danach klingt als ob man heimlich sehr viel AC/DC gehört hätte, springen.
Hier läuft das Ding `rauf und runter, das ist echt zum verrückt werden..man fühlt sich schon total screwed up (hoppla!) .. in der Tat: wäre diese Schmutzgazette nicht schon längst so ein kongenial-geiles Grauzonenmagazin, ich käme spätestens jetzt nicht herum zu sagen, dass das ein ganz ganz GANZ großartiger Sound ist, der hier gespielt wird und der mich an die beste Fun-Punk Band erinnert, die jemals aus Blackpool gekommen ist..und damit sind bestimmt nicht die Toy Dolls gemeint..
7/7


Payback – Bring it Back (KB-Records)

HC der alten Schule! Auf diesem Silberling werden die beiden längst vergriffenen Alben "Don't break the Bloodpart" und "Keep your Friends close..." plus neue Songs (unter anderem mit Gastgesang von Roger Miret / Agnostic Front) noch einmal neun aufgelegt. Msuikalisch ist man wie gesagt in der alten Schule zu Hause und nimmt oldschool auch textlich wörtlich. Coverversionen gibt es aus der gleichen Ecke und zwar von Negative Approach und Blood for Blood. Und wer danach immer noch nicht bedient ist, bekommt den 23 Song starken Silberling dann noch mit einem zusätzlichen Video für den PC bis zum überlaufen gefüllt. Zu den Alben selber kann ich sagen, dass BEIDE zu überzeugen wissen, für mich aber grade das etwas melodischere „Keep your Friends Close“ Album hier als erstes über die Ziellinie stolpert- wo bei das kantigere (und für Mosh-Pit Kids sicher genau richtige) „Don’t break..“-Album mit Titeln wie „The Outcast Song“ ebenfalls überzeugende Kracher hat. Für Oldschool-HC Fans ist das def. die volle Packung!
5/7


Bakers Dozen – The Wolves within (Randale) ++ BEZIRK 7 TIPP ++

Ein Album auf das ich mich total gefreut habe! Seit der ersten EP haben mich Bakers Dozen mit klaren Aussagen und nicht minder ungeschliffenem Sound begeistert. 100% Skinheadsound aus England und vielleicht sogar die derzeit, in dem was sie tut, ehrlichste Band von der Insel
- eine der ehrlichsten und zu ihren Standpunkten (die def. NICHT dazu taugen Sell Out- oder für jeden Penner kompatibel zu sein)stehenden Kapellen derzeit aber auf jeden Fall!
Klare Ansagen über/gegen weinerliche PC-Heulereien/ Internetgroßfressen die NICHTS mit dieser Szene zu tun haben außer sich in peinlichen Foren mit ihren noch peinlicheren Hetzereien&Schleimereien profilieren zu wollen/ Anbiedern an jeden Trend des Ja-sagens, insofern er nur zum klingeln in der Kasse führt/ gegen Drogen und anderen Abschaum- klare unverblümte Aussagen, die für einige heutzutage als verwerflich gelten, aber diesen Kult mal genau in dem begründet haben, weshalb er für mich ansprechend und von einem Stolz gezeichnet war, bei dem alleine das fallen lassen dieses Wort für einige „Superfreshcuts“ -die sich mit ihrem Zwei-Jahres-Halbwissen die dümmste Rumpelpunkscheisse ohne Aussage und Stil als „Oi!/Skinhead“ verkaufen lassen- schon für `nen Herzkasper garantiert. Hier bleibt man den alten Idealen treu, schämt sich dafür nicht & weiß wo man steht, weiß zu wem und vor allem ZU WEM MAN NICHT gehört. Dabei stößt man sich auch keine Kerbe auch offen auszusprechen was Phase ist! Songs wie „Ready for War“ / „Beyond Belief“ / „100% British Oi!“/ „Your last Chance“ (astreine Ansage an all‘ die Subkultur-„Superstars“, die meinen man müsste ihnen den Arsch versilbern und (Textzitat) einzig und alleine ihre eigenen „Oversized Ego’s“ als wirklichen „Real Enemy“ haben! Daumen hoch!!)/ „Another Faceless Enemy“/ „A warning tot he Curios“/“The Way ahead“ (JAWOLL!!!)/“Streets of no mercy“ & „Without Warning“ geben kompromisslos die Richtung vor- Friss es oder lass es!
Wenn die Band eines nicht sucht, dann sind das Freunde- und genau damit gewinnen sie ein ums andere mal auch hier wieder meinen kompletten Respekt!!
Mehr von dieser Musik und MEHR von solchen LEUTEN die NICHT für alles und jedermann spielen, sondern sich OHNE dafür zu schämen zu dem stehen was dieser Kult mal war- auch wenn heute genügend andere peinlichst genau damit beschäftigt sind, zum manifestieren ihrer eigenen Blödheit& minderen Beweggründen, so etwas nach bestem Gewissen zu verleugnen / ausverkaufskompatibel zu „schönen“.
Diese Platte ist dreckig, brutal, ehrlich, böse und hat drei primäre Ziele: Das Ohr zum hören, Die Stiefel zum tanzen und die Faust..um gewisse Dinge „eindringlicher“ zu hinterfragen.. WEITER SO!!
7/7


Rumble Club – The Bad in me (Wolverine)

Der Opener nervt, auch wenn man es mit rauchenden Colts und blauen Bohnen -zumindest Sampletechnisch- gut meint. Hat man den Track aber hinter sich, geht es mit düsterem Billy-Sound und Cowpunk-Kante weiter. Kommt wirklich finster, böse und nach Titeln wie „Lindsya’s Gonna Drive“ / „49 Gasser“ / „Lonsesome Gunman Traveler“ (Johnny Cash meets „The Unknwon Stuntman“-Song- geilo!) / „Young Punks“ & „Man on the Move“ kauf ich den Jungs hier ihr Dasein als Kinderschreck ohne weiteres ab. Ein Manko dabei allerdings das einstreuen von Instrumental- Titeln.
Das nimmt meiner Meinung nach einfach den Schmiss aus der Fahrt.. gerade dann doof, wenn der Reifen grade angelaufen ist. Als Intro oder Outro meinetwegen, aber grade nach dem (ohnehin schon) erst zweiten Song, der einen grade gepackt hat, eher der klassische Tritt aufs Brems(hör)Pedal.
Trotz Allem präsentiert man grundsätzlich einen eigenen Stil, klar hört man Einflüsse heraus, aber am Ende steht ein selbstständiger Charme der Musik. Klasse Sache das, denn ewig aufs neue zitierte Kopien brauch’ kein Schwanz!
Insgesamt gibt’s 13 Tracks und der Mix aus Rock’n’Roll Countryeinflüssen, Punk, Cow-Punk und Texten über Mord&Toschlag, Glücksspiel und den Teufel höchstpersönlich sind unterm Strich
genau das richtige, um bei sengender Hitze & einer halbautomatischen Waffe das Darwin’sche Gesetz etwas genauer zu definieren! – Hell yeah!!
5/7


Hate Edge – Jugando con Fuego (KB Records)

Weitaus entspannter, als es der Bandname vermuten lässt, geht es hier zur Sache. Traditionell gehaltener Streetpunk der sympathischen Sorte, direkt von Spaniens Straße und in Mundart vorgetragen. Musikalisch ist man im Gediegenen Tempo zu Hause, `nen Gang hochschalten ist dennoch trotzdem drin. Die Produktion ist dabei betont rau gehalten, was den sympathischen Grundeindruck dieser CD noch zusätzlich unterstreicht. Auf 13 Titel bringt man es schlussendlich, wobei man es sich nicht nehmen lässt, auch noch Zwei Coverversionen unterzubringen. U.a. auch „Skinheads on the Rampage“ von Stars&Stripes. Im ausfaltbaren Booklet kann man dann, mit zur Hilfenahme des spanisch Wörterbuches, auch noch die Texte übersetzen, so dass auch bei Bedarf noch der eigene Wortschatz um’s Bier bestellen auf Malle erweitert werden kann. Echt sympathischer Silberling, der Teilweise (z.B. bei „Gente de la Calle“ an Daily Terror zu besten Zeiten (nur auf Spanisch) erinnert). Anspieltipps: „Street Rock“ / „Gente de la Calle“ / „Mahou Boys“ und S&S’s „Skinheads on the Rampage“-Cover.
5/7


Painwords – Demo X (Burnout Records)

Die Jungs sind nicht schlecht, wirklich nicht.. aber diese ganze furchtbare “Punkrock” Verkleidung / Outfit und erscheinen der Band erinnert einfach nur an bei H&M einkaufende Emo –Idioten, oder noch schlimmer: Tokio Hotel.
Wenn die Band DARAN arbeiten würde, fänd’ ich das hier echt gut.. so verbietet mir allerdings meine Intoleranz& Engstirnigkeit so etwas gut zu finden.


Thekenprominenz – Auf ein Wiedersehen (KB-Records)

Thekenprominenz – Auf ein Wiedersehen (KB-Records)
Fabbe von den 7er Jungs hatte mal in einer WG gewohnt, mit einem Skinhead aus Görlitz- der trank viel. Der hatte eine Schwester, die kam auch aus Görlitz und trank- noch mehr. Die hatte einen Freund, aus Görlitz – der trank am meisten! Und jedes mal, wenn die Besuch aus Görlitz bekamen, tranken auch die immer sehr viel! Nun weiß ich nicht, ob das in Görlitz genereller Usus ist, aber diese Band hier kommt auch aus Görlitz und scheint sich Namens, wie textmäßig, in selbige Tradition einzureihen. Die Band selber sieht sich wohl auch als Partykapelle und so sucht man kopflastige Themen vergebens- dafür liefert man aber 11 Gründe zum Trinken.
Wer die letzte Loikaemie Scheibe mit Titeln wie „Trinkfestigkeit“ mochte, findet hier was er sucht. Für mich persönlich auf Dauer etwas zu eintönig, als dass sich wirklich etwas im Ohr festsetzt.
Eines noch: Wenn ich einen Wunsch frei hätte (auch generell gesehen) , dann bitte keine Bands mehr, die den Skinheadkult besingen, sich dem zugehörig fühlen, singen wie Stolz sie sind „Oi! zu sein“ (O-Ton hier) und dann sagen, dass sie „Punkrock“ wären!!
2/7


Suspekt – Wer wir sind (KB-Records)

Das man auch 2009 immer noch Punkrock spielen kann, der provoziert, sich keinen Besser-Meschen-Slogans anpasst, ohne Parolen auskommt und bei dem Ideale noch ganz weit ovben stehen, beweisen Suspekt auf ihrem ersten Vollzeitalbum. Schon das Demo hatte ja gezeigt, dass man die richtigen Ansätze verfolgt. Dem bleibt man auch hier treu und bietet weiterhin ungeschliffenen Punkrock, mit viel Melodie und Mitgröpotential. Titel wie „Scheiss auf Berlin...und Köln“ (Und wer sich mal ein Bild machen möchte, mit was für Gestalten ich arme Seele ich mich rumärgern muss, der kann hier unser „Hausarschloch“ BUSSI vom Dienst in bestem angetrunkenen Zustand auch noch am Ende eine wahre(!!!!!!!!!!!!!!!!!) Geschichte aus dem Leben vorlesen lassen.. Himmel, Arsch und Zwirn, was für ein kaputtes (aber sympathisches) Arschloch!
4/7


Berserker – Der fünfte Streich (KB-Records)

Mit Grabesstimme wird hier Deutschrock geboten, der mir besser gefällt, als auf dem Vorgängeralbum, obwohl ich mit dieser Musikrichtung immer noch nicht wirklich etwas anfangen kann. Wer auf diese Onkelzfantreff Bands steht, hat hier genau das richtige.
Ich suche da lieber alte Sodom, Death und Massacre LP’s aus dem Schrank..


Scharmützel – die alte Zeit (KB Records)

Die Zeit rast. 1996 habe ich das erste mal von dieser Band gehört, damals hatten sie ihre erste 7“ `raus. Diese gibt es nun hier wiederveröffentlicht – plus die beiden damals veröffentlichten Alben „Derb & Gnadenlos“ und „Wenn es Nacht wird“. Beide mittlerweile nicht mehr zu bekommen und ihres Zeichens auch bezeichnend für das, was Mitte der 90er im Oi! Sektor angesagt war. Textlich geht’s dabei eben so traditionell noch um Themen wie Frauen, Fußball, Alkohol, Gewalt, Skinhead, Party, Spaß und Randale – gute Zeiten, in denen man noch hauptsächlich danach entschied ob jemand vom Mensch her korrekt war, wenn er entweder `ne gute Seele oder eben ein Arschloch war. Heute wird bei manchen da sicher erst mal jeder Button auf eventuelle „Unkorrektheit“ und „unangebrachte Provokation“ überprüft. Viel ist passiert zwischen `96 und heute.. Vielleicht um so besser, dass diese alte Mucke nun noch einmal wiederveröffentlicht wird. In sympathischer Aufmachung, gibt es hier 27(!) Titel aus einer tollen Zeit, in der man mit Tapedeck bewaffnet quer durch die Republik reiste, um auf Konzerte zu kommen und Leute zu treffen. Alles etwas weniger geschliffen und einfach, wie es heute der Fall ist, aber dafür mit dem Herz am rechten Fleck. Hier gibt’s nun also den Stoff der 90er, der unverbraucht und ohne große Absichten in Großmärkten positionierbar und konsumierbar für jeden Trottel zu sein „von der Szene- füpr die Szene“ aufgenommen wurde. Schöne Sammlung des Gesamtwerkes der damaligen Zeit – die Band gibt es übrigens immer noch und haben auch HEUTE ein aktuelles Album (mit ALTEN Werten!) auf KB veröffentlicht, Titel „Scharmützel..ain’t dead!“, das es ebenfalls krachen lässt.
Anspieltipps hier: „Saturday Soccer Time“ / „Oi! The Way of Life”/ “Die alte Zeit”/ ”Kick ‘em down” und die “Fussball-Hymne”. Danke an KB-Records, für diesen Trip zurück in die 90er!
6/7


Evil Conduct – The Way we feel (Randale Records) ++ BEZIRK 7 TIPP ++

Im Bezirk 7 #4 hat Evil Conduct Schlagzeuger Ray einst bedeutungsschwanger verlauten lassen „Old Skinheads never die- they just get bolder!“, damit hat er wohl Recht und beweist dies nicht nur weiterhin mit seinem Bruder in harmonischer Kurzhaareintracht in der eigenen Kapelle, nein, auch ein weiteres älteres Semester wird eingeholt (..fast hätte ich geschrieben „gebracht“, hehe..) und mit Franky Flame am Klimperkasten ine Split EP veröffentlicht.
Diese beinhaltet auf (limitiertem!) Vinyl 4 Songs dieser gemeinschaftlichen Kollaboration, wobei besonders „Pay the Price“ & „Brogues and Crombies“ begeistern und nahtlos an die vorherigen Werke der Holländer anknüpfen können. Musikalisch bliebt man seine Linie treu, im Klartext IMMER NOCH Skinhead, IMMER NOCH Skinhead-Rock’n’Roll und IMMER NOCH gut!! Tradition not Trend – hier mehr als nur eine Floskel- Schönes Ding!
Die CD VERSION hat als Bonus noch die längst ausverkaufte „Never let you down“ EP an Deck PLUS eine „The Way we Feel“ Bonusversion OHNE Franky Flame- interessant die beiden Titel von verschiedenen Stimmen zu hören, wobei man hier merkt, dass der Song einfach von Evil Conduct FÜR geschrieben wurde, da Sänger Han’s Stimme da einfach einen (Stahlkappen-)Schuh mit der Musik ergeben. Aber, das der Ehrenrettung halber, auch Franky Flame liefert hier `nen guten Job in „seiner“ Version ab.
Schöner Silberling, sowieso schönes Vinyl und Alte-Schule Sound, der für mich weiterhin alles an neumodischen Trenderscheinungen wie Oi!-Core, Streetcore, Kotzgröl-Oi! und Punkgeschrabbel mit „Oi! Feeling“ (für mich genau so „echt“ wie wahrscheinlich Yamaha-Plastik-Roller fahren mit „Vespa –Feeling“..) an die Wand tritt! Da haben diese 4 zusammen alles richtig gemacht. In diesem Sinne: Bester Gruß an die „Frikandel Four“ nach Roermond, hehe!
7/7


L.A.K. – Unter Verdacht (Lebendig Tonträger)

Sehr rockig schickt man den Opener ins Rennen, ohne dabei allerdings an die Schwemme von peinlichen Möchtegern Onkelz-Nachäffer-Bands zu erinnern. Irgendwo zwischen alten Dritte Wahl, Razzia und Mid- 90er Deutschpunk der besseren Sorte zockt man sich dann durchs 12 Titel starke Programm. Wie auch in der Vergangenheit hinterlassen LAK dabei einen guten Eindruck, da hier wieder einmal Melodie und Texte (ohne Parolengedresche) bewusst im Vordergrund stehen- auch wenn ich sagen muss, dass ein paar Tritte auf die Tempotube hier sicher nicht geschadet hätten. So bleibt man auf „Unter Verdacht“ mehr im gediegenen Mitteltempo und setzt dafür auf Chöre, Melodien und Gitarrenharmonien. Trotz allem hebt man sich auch mit dieser Veröffentlichung wieder wohltuend aus der Masse der anderen D-Punk Veröffentlichungen heraus und hat mit Stücken wie „...anders lebe“/ „Konsument“ / „Taten“ / „Noch immer niemand da“ / „Zusammen“ und „Unter Verdacht“ (Der passende Soundtrack zum aktuellen „Big Brother is watching you“-Bericht im Bezirk 7 #8!!) gut strukturierte wie überzeugende Titel am Start. Eine Band, die mich seid jeher (seid ihrer knallroten Vinyl EP vor knapp 10 Jahren) reizt mal live zu sehen und die mich mit jedem vorliegenden Output ein weiteres mal daran erinnert, dieses Vorhaben nun endlich auch mal in die Tat umzusetzen! Sind L.A.K. hier auch eher rockig als punkig, wie auf den Vorgängern, so hat das HIER zumindest ausnahmsweise mal NICHT zu heißen, dass die Band in Folge dessen auch gleichzeitig LANGWEILIG geworden ist. Guter Silberling und auch die Aufmachung geht mit schniekem Digipack und Textheft absolut O.K.
5/7