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Hard Resistance – Euphemism (Strength Records)

Heilige Scheisse, diese Herren machen keine Gefangenen! Vom Ersten bis zum Letzten Takt zündet sich hier ein Hardcore-Sprengsatz, der alles wegfegt und in einmal die Boxen vom Staub der letzten Dekaden grundreinigt. 5 Tracks, die hier in einem Guss klingen und auf die Menschheit losgelassen werden sind auf diesem Silberling vertreten und keiner lässt auch nur im Ansatz Luft holen. Wütender, dreckiger und gleichzeitig spielerisch gekonnter geht es glaub ich nicht. Harter Stoff für Harte Zeiten!
HC Tipp der Stunde!
6/7


Sir Reg – 21st Century Loser (Heptown Records)

Nein, als Loser brauch sich diese Band ganz sicher nicht titulieren lassen. Folk-Punk der obersten Sorte erwartet uns hier, verstreut über 12 Nummern, auf denen wir einen Ausfall vergebens suchen. Fans der Bands FLOGGING MOLLY oder DROPKICK MURPHYS sollten hier schnellstens zuschlagen, denn hier dürfte der guinessgetränkte Geschmack vor Freude Im Dreieck springen. Dabei ist alles was an traditionellen Instrumenten dazu gehört, versetzt mit gerne auch mal verzerrten Gitarren. Was allerdings weggelassen wurde (DANKE!) ist die gefühlte einemillionste Kopie einer Band, die schon mal die Pogues gehört und im Irish Pub im Suff nebens Klo gepinkelt hat und nun „Folk Punk“ spielen muss (..warum auch immer). Hier geht es frisch zur Sache und auch ich selbst, übersensibilisiert von eben genau grade angedeuteten Bands, findet daran gefallen. Bin gespannt was von dieser Band noch kommt, ein mehr als starkes Debüt haben sie jedenfalls hingelegt, das untermauern Stücke wie „Emigrate“ / „Raise your Hand“ / „..til’ the Dead come alive“ / „21st century Loser“ und „We’ll rise again“.
6/7


The Fume – Rock n Roll ain’t no seasonal Thing (Rookie Records)

The Hives und Mando Diao haben mit ihren großen Alben VOR dem totalen Mainstreamdurchbruch manches Indie Rock Herz höher schlagen lassen. Um so furchtbarer/ernüchternder dann spätere Werke oder gar Total Ausfälle, die allenfalls (widerlich anvisiert) schlussendlich zwischen schlechten Frühstücksradiomoderatoren Scherz und selbstverliebter Trend Radio Kanalie enden. Dennoch tauchen immer mal wieder Bands auf, die in die gleiche frühe, dreckige und unverbrauchte Kerbe hauen und, wie im vorliegendenen Fall The Fume, mit einem Tonträger ums Eck kommen, der Hoffnung auf mehr macht. So hat man mit in gewollt ehrlicher Produktion 12 Stücke dabei, die allesamt durchaus mit den früheren Arbeiten eingangs genannter Bands zu vergleichen sind. Vor allem „Always wanting more“ erinnert hier stark an frühe Mando Diao und neben schmutzigen Riffs der Marke Hives und teils auch Turbonegro hat man auch noch die ein oder andere nette Tanznummer dabei, wie das gediegene „Get off the Dancefloor“. Solides und gutes Stück Indie Rock, auf das sich hoffentlich so aufbauen lässt und da weiter macht, wo die großen Vorbilder einst aufgehört haben, um kopfüber in den Weichspüler zu fallen.
5/7


Coldside – We’ve had enough (Strength Records)

Hardcore, hörbar beinflusst von der alten Schule und weit weg von Klischee-Motiv zutätowierten Posern, die Schiss haben sich ihre mindestegens genau so poserhafte Ausgehgarderobe im Circle Pit dreckig zu machen. Hier geht’s rabiat zur Sache und das ganze gleich 10 mal, inklusive eine Gang Green Cover Version von „Alcohol“ (die, leider, etwas lahmarschig kommt). Der Rest ist HC Kids mit dem Herz am rechten Fleck zu empfehlen, die noch etwas anderes in ihrem Treiben sehen als lediglich modisches Kaspertum inklusive „Body Modification“, bei der das Gehirn anscheined gleich einmal zu oft mitgepierct wurde. Wer das anders sieht muss die beiden Sänger auf den Schoss nehmen (gleichzeitig!) – Das Veto sei also, im eigenen Sinne, überlegt!
4/7


Kommando Sonne Nmilch – You pay I fuck (Major Label)

Opa Hans, Dackelblut, Kommando Sonne Nmilch – Wer, wie Mastermind Jens Rachut, in Bands mit solchen Namen spielt muss entweder verrückt sein oder genial. Vielleicht auch beides. Phase ist: Kommando Sonne Nmilch drehen hier wieder im Kollektiv durch und LASSEN durchdrehen. Hektische Gitarren, ein Gesang, der wie ein Teekessel unter Druck alles aus dem Kopf schiesst,was sich dort zur Lage der Welt / Gesellschaft oder zwischenmenschlicher Scheisse angesammelt hat. Zum Luftholen bleibt Jens genau so wenig Zeit wie dem Hörer, denn „nebenbei“ ist bei der Band nicht. Hier hört man entweder richtig hin, oder hat das Gefühl, dass irgendeiner versucht einem einen Schlagohrer zwischen die Ohren zu ballern. Zugang ist hier alles und den hat man hier mit jedem hören mehr und die gewollten Ecken und Kanten weichen langsam und man ist bereit sich das Hirn von Rachut’s Texten toasten zu lassen. Gutes Ding, das den Bogen von Musik zu Kunst in einem schlägt und dem ich wünschen würde mit Stücken wie „Aschekuchen“ / „Was wagen“ / „6/8“ / „Brems an das Karussel“ / „Brigaden“ und „Zack“ auf ein pseudointertellektuelles Arte Publikum losgelassen zu werden, die sich dabei verschreckt in ihren dämlichen Jack Wolfskin und Northern Race Jacken vergraben. Da wird selbst Jello Biafra schwindelig! Herrlicher Mindfuck – Weiter So, Herr Rachut.
Die Welt brauch einen Gärtner- mit einem Schlagbohrer!
5/7


Bishops Green – S/T (Rebellion) ++ B7 TIPP ++

So ungerecht ist das manchmal im Leben: Da spielen sich andere Bands den Arsch ab und arbeiten an einem CD/LP füllenden Tonträger und dann kommt eine Kapelle wie BISHOPS GREEN um die Ecke, hauen einem kurz und bündig 6 lupenreine Gassenhauer bester Prägung um die Ohren und verpissen sich im Anschluss wieder genau so schnell, wie sie gekommen sind und sind dabei auch noch rotzfrech genug auf voller Linie zu überzeugen! Hier schwingen 80ies Oi! und Streetpunk der obersten Klasse im Deivierteltakt und das Ganze wird noch mit einer Stimme direkt von der Strasse versehen, wie sie dreckiger und trotzdem melodischer (!) nicht passen könnte. Irgendwie auch kein Wunder, zeigte Sänger Gregg bisher bei Bands wie Lancasters sowie Subay Thugs und Glory Stompers, dass er mit Schmiss ins Mikro beissen kann. So ist auch schnell, der irgendwie komisch klingende, Bandname vergessen (..der irgendwie nach einem Konkurrenzprodukt zur „Kerry Gold“ Butter klingt..) und man lauscht den hier vertretenen 6 Stücken, die allesamt Lust auf mehr machen. Kein Ausfall oder Lückenfüller ist da an Bord und mit „Tumbling Down“ / „Alone“ & „Senseless Crime“ hat man drei Stücke im Turnbeutel, die steiler gehen als Manni Kaltz, als er die Bananenflanke revolutioniert hat! Zuschlagen, direkt. Oi! for Canda!
7/7


Krawallbotz / Mad Woosch – Stammtischpoeten Split CD (Pest & Cholera)

Zwei Bands aus Köln. Igitt.
Dennoch verdienen sie es besprochen zu werden und das hat Gründe: Auf der CD sind Mettbrötchen abgebildet– Kein Mensch kann schlecht sein, wenn Mettbrötchen auf einer CD abgebildet werden!
... auch gut: Die Musik auf dem Silberling! Flotter Punkrock, mit HC Einschlag und rotzfrechen Texten, so päsentieren sich zuerst die Herren von KRAWALLBOTZ. Dazu gibt es sehr wichtige Titel zum Weltfrieden wie „Scoville Kill“ / „Zu dick für Punk“ / „Schöner als wie DU“ und „Wo bleibt das Bier?“ So poltert man sich mit 8 Titeln durchs Programm und macht dann Platz für MAD WOOSCH (..keiner der Bandnamen macht übrigens irgendeinen Sinn, nur falls sich Leute ausserhalb des Rheinlands oder der regionalen Nähe zu Scheissbockcity wundern sollten..), die hier mit Titeln wie „.. hät Doosch“ / „Bußgeld“ / „Jeck Verreck!“ und „Lustig aber Scheiße“ zeigen, dass es doch noch Bands in der Domstadt gibt, die man guten Gewissens aufs eigene Gehör loslassen kann, ohne von „Dabei simmer dabei..“ oder Kappes-Bauer Attitüde genervt die Scip-Taste zu drücken.
Musikalisch zeigt man hier wirklich was man kann und es wird bei keinem der Stücke langweilig, dafür sorgen allein schon Texte wie preschende Schlagzeugeinlagen von KRAWALLBOTZ sowie die etwas ungeschliffenere & dreckigere Variante selbiger Sparte von MAD WOOSCH. .. einziger, sprichtwürtlicher WEHmutstropfen bei MAD WOOSCH ist das Ride & Crashbecken des Schlagzeugers..das klingt dermaßen grell und grausam, dass man sich die Stücke auf dem Kopfhörer oder bei hoher Lautstärke nur im Tausch gegen Hörschaden geben kann..Schade.
Für mich persönlich gehen KRAWALLBOTZ hier als erste über die Linie, woebi zu sagen ist,dass das Gesamtkonzepot beider Bands stimmig ist & bleibt und ich sicher bin,dass eine ganze reihe Stammtoschpo-, wie –Prolleten auch den dreckigen Discharge-Sound mit fräsender Gitarre „op kölsch“ der „verrückten Wurst“ mögen werden.
Und jetzt noch was in eigener Sache: Diese beiden Bands hier, die singen im Grunde über nichts anderes als über Dinge die Spass machen und sich oft um nichts anderes als Saufen oder ähnliche Aktivitäten drehen – Allerdings tun sie es BESSER und vor allem ERTRÄGLICHER, als ALLES an dämlicher Oi! & Punk Scheisse, die hier die letzten Jahre auf dem Tisch lag und sich damit rühmte „Party Punk“ „Proll Punk“ „Party Oi!“ „Sauf-Core“ oder was auch immer zu sein und grade in jüngster Vergangenheit öfters den Eindruck schürten, das einige Bands über den Drink hinaus, ihr gesamtes Hirn bereits komplett in Lysol eingelegt haben. Bitte schaut und lernt wie es HIER zu machen ist.
-Schönen Gruß aus Porz, was NIEMALS Köln sein wird.
.. und überhaupt: Auf der CD sind Mettbrötchen abgebildet!!

5/7


Punk Du Arsch – Vol.1 (Pest & Cholera)

Bands wie Skeptiker sollte man hierbei schon mögen, sonst wird’s, grade beim extrem eigenen Gesang der Band, eventuell schwierig. Was gut gefällt sind die Ideen, die hier umgesetzt werden sowie dass man sich selbst nicht all zu Ernst nimmt. So geht es auf dieser CD um militante Buddhisten, Pfandpiraten, ätzende Hippiepunks aus dem Gammler-Plenum und man besingt diese in eben solchen Titeln der Marke „Vom Leben gefickt“ / „Dalai Lama Hooligan“ / „Polizei ist Menschendreck“ / „Politkasper“ / Solisauger“ / „Sprengürtel Missionar“ und dem eigenen Tribut „Punk Du Arsch“. Alles im flotten Punksound, mit sägender Gitarre und voller Kraft voraus. Ein Ärzter Cover früher Tage gibt es mit „BGS/GSG“ auch noch oben drauf und wer sich mit dem Gesang arrangieren kann, der wird hier sicher ein frisches Werk in silberner Verarbeitung feiern können. Fans der Skeptiker, Knochenfabrik, No Exit sowie ähnlich gelagerter Deutschpunk-Kaliber sollten ein Ohr riskieren.


The Rolling Stones – Confession the Blues, das Gesamtwerk 1963 –2013, Buch (Bosworth)

Lange Zeit habe ich die Rolling Stones nicht verstanden. Den meisten meines Bekanntenkreises geht es da bis heute nicht anders. Ganz ehrlich, wer will es Ihnen zum Teil verdenken. Als ich das erste mal BEWUSST die Stones hörte, war das zu Zeiten der „Voodoo Lounge“. Ich war zu der Zeit 14 und wenn mir irgendjemand etwas über Rock n Roll hat erzählen dürfen, dann waren das bereits 1990 AC/DC. Punkt.
Hinzukommen noch, dass man Stücke wie „Streets of Love“ als NICHT- Stones Fan einfach nur als unfreiwillig komisch und peinlich sehen muss. Liebe Welt, verstehe mich nicht falsch, mir ist durchaus bewusst, dass das diese Art Titel komerzielle Besteseller waren – Sie klingen dennoch für jeden NICHT Stones Fan einfach nur „komisch“. Der Weg zu den Rolling Stones führte mich schlussendlich über Umwege ans Ziel. Genauer gesagt im Alter von 28 Jahren über Gram Parsons und die Liebe zur 60ies Musik, insbesondere Beat. Gram Parsons, der Counry Rock König, der mit seinem Werk auf mich ähnlich Großen Eindruck hinterließ wie ein Ian Curtis von Joy Division stand den Stones sehr Nahe, was sich nicht nur mit „Wild Horses“ ausdrückte (Anmerkung an Autor Hofacker: Hervorragende Erwähnung und Verbindung zu Gram Parsons sowie dem späteren Genre Americana!) sowie grandiosen 60ies Beat Nummern und hervorragenden 50’s Rock n Roll Cover-Interpretationen sowie Beat und Soul Neuinterpretationen, die allesamt auf Decca Records erschienen sind. Damit war für mich ein Interesse an der Band geweckt, was mich offener werden liess. Nun ist, wie bereits oben angedeuitet, für mich nach wie vor nicht alles Gold was auf der anderen Seite selbiges eingespielt hat, ohne Frage ist aber zu sagen, dass die Rolling Stones einen berechtigen Stand im Rock n Roll Zirkus haben und es solche Bands (neben AC/DC) heute nicht mehr gibt bzw. im „charakterlichen Werteverfall“ der Musikszene, deren einziger Zufluchtsort noch Alternativ-Sparten sind. Dieses Buch macht also Sinn und es lohnt sich wirklich hier diesen berechtigt veröffentlichten dicken Schinken zu lesen, der uns von 1963 – 2013 auf den aktuellen Stand der Stones und vor allem deren Hinter- und Beweggründe ihres Schaffens bringt. Hofacker schafft es dabei, die einzelnen Schaffensphasen, Alben und Lieder minutiös nach eigenem Maßstab zu bewerten, ohne dabei zu langweilen oder schon zigfach gehörtes zu wiederholen, stattdessen erfährt man hier teils noch Anektoten, dessen Auffinden Hofacker’s persönlichen Enthusiasmus für dieses Projekt hervorheben. Stones Fans sollte dieses Buch ein Muss sein, denn mehr kann man weder präsentieren wie recherchieren –und parallel dazu kann man auch keinem Stones Fan eine größere Freunde machen, als mit so einem Buch unterm Kopfkissen. Wir reden dabei von 400 Seiten Rock n Rollgeschichte, die auch für nicht Die-Hard fans durchaus interessant sein dürfte!
7/7


Steadytones “Return of Mojo” / Valkyrians + Red Soul Community “A Boss Tribute to Nancy Sinatra” / Mr T Bone meets the Caroloregians “The italian Job” (Grover)

Liebes Grover Label, GERNE freue ich mich über Neues aus Eurem Hause, einen gebrannten CD-R Rohling, der alle diese Lieder/EP’S unnummerriert und kreuz & quer in der Reihenfolge zum zusammensuchen beinhaltet, nervt aber mindestens genau so, wie eine CD-R die springt und sich nicht wirklich absspielen lässt. Ich habe auch einen Plattenspieler, gerne dürft ihr mir so was auf Vinyl schicken, das springt meist weniger und hört sich gleich viel besser..


Ellen Kay Band – Smooth (Crazy Love)

Eine musikalische Liebe, die mich seit jeher fest in der Hand hält ist Country. Da freut es um so mehr, dass Psychobilly Kollege Guido von Crazy Love hier nun mit einem grandiosen Country Album aufwartet, das irgendwio zwischen Country und Bluegrass mit zuckersüßem Frauengesang punktet, dass einem der Stetson von alleine hoch geht! Mit an Bord nicht unbekannte Personen, wie zum Beispiel Thomas Palin, der bereits in der Psychobilly Kapelle Spinballs gespielt und auch hier im Bezirk 7 Mag. Rede & Antwort gestanden hat. Nun hat diese Band ja bereits ein Album herausgebracht, mit dem Namen „On the Countryside“ auf dem allerdings noch ein weitaus größerer Rockabilly Touch vertreten war, der ist nun weg und wird durch Bluegrass ersetzt- was allerdings nicht negativ zu verstehen ist. Das Gegenteil ist der Fall! 9 Stücke präsentieren die Drei Männer um die Hot Pants tragende und viel Bein zeigende blonde Sängerin, die auch ohne optische Dreingabe hier ein wirklich überzeugendes Album abliefern würden. Freunde mit einer Vorliebe für Country/Bluegrass sollten hier dringend antesten und zuschlagen, der Rest klickt in Stücke wie „Closer to you“ / „Highway“ / „The End“ sowie das grandiose „Greatest Thing we ever made“ und staunt über diese Scheibe aus Schweden, die so eigentlich sonst platinveredelt aus Nashville zu erwarten wäre! Scharfes Teil – Auch das Album!
6/7


Aggrobarden – Lieder, die die Welt zerstören (Pest und Cholera)

Nein, keine Bange, bei den Aggrobarden handelt es sich NICHT, um die übliche Schützenfest-Dummproll & Bauern Band, wie man es vielleicht wegen des Namens anfangs erwarten mag. Stattdessen gibt es rotzfrechen Punkrock mit viel HC Kante, schick gespielt, mit fettem Schlagzeug unterlegt und mit einem Gesang, der die Texte inkl. augenzwinkender Lyrik passgenau wiedergibt. Desweiteren wird der Faible für Trash, B- Movie & Horrorfilme vertont, was ebenfalls die Laune hebt. So geht’s meist heiter zur Sache, selbst bei sozialkritischen Themen, dass einem hier die Gewissheit beschleicht, dass die Jungs recht oft und viel Kassierer gehört haben. Das gilt aber nur textlich, musikalisch, wie bereits erwähnt, geht es weitaus härter zur Sache. Finden wir gut & da stehen die Kids drauf! Genau so wie auf Tracks der Marke „Zombie Rock n Roll“ / „Volxverführer“ (Hit der Scheibe!) / „Menschenmöbel“ / „der Pate von Saarlouis“ und „Lied gegen Ausserirdische“. Insgesamt 12 Stücke hat man dabei und mit Pest & Cholera Records ein Label, das all’ das auf die Menschheit loslässt. Freunde der Kassierer riskieren hier ein Ohr und staunen was da ab geht. Sympathische Kapelle mit B-Movie getränktem Humor. So geht’s weiter – so geht’s ab!
5/7


Heino – Mit freundlichen Grüßen (Sony)

Heino! Der Mann für Skandale, Hits, Medienpräsenz, Schlagzeilen und ab und an Aktionen die weh tun- Wieso sollte Heino also NICHT Rock n Roll sein? Allein so eine Frage zu stellen ist genau so unsinnig, wie die einzig wahre Feststellung, die nach genauer Betrachtung auf der Hand liegt: Heino IST Rock n Roll! Wer gegenteiliges behauptet lügt. Punkt.
..oder er kennt nur den „Blauen Enzian“ und meint nun etwas über Heino zu wissen.
Das ist ungefähr genau repräsentativ im Urteil, als würde man Joy Division kennen, nur weil man schon mal „Love will tear us apart“ gehört hat, AC/DC Fan sein, weil man „Highway to Hell“ kennt, oder Metallica Fachmann sein, weil man irgendwo mal diese Ballade „Nassing älz Irgendwas“ im Radio gehört hat.. Ich selbst schäme mich nicht zuzugeben, dass ich bisher bei jedem Auflegen, zu dem ich als DJ geladen war, Heino mit Hits wie „In Junkers Kneipe“ / „Beim alten Bill in Oklahoma“ und Co. auf Vinyl dabei gehabt habe, die vom „Normalo“ bis zum Killernietenpunk noch jeden mitgerissen haben. Eine etwaig nicht vorhandene „Rock n Roll Credibility“ überhaupt in Frage zu stellen grenzt da also beinahe an Unverschämtheit. Und so tritt Heino erneut an, um zu zeigen, dass er im Schlagerbusiness der verdammte Rock n Roll Teufel himself ist. Zugegeben, der inszenierte „Rockerkrieg“ mit beteiligten Bands, deren Lieder er hier covert, ist mehr Promogag als Wahrheit gewesen, untrüglich dagegen aber hier das Ergebnis:
Ich muss ehrlich sagen, dass ich fast alle dieser Lieder im Original FURCHTBAR finde. Seien es die Ärzte mit ihrer gezwungen „witzigen“ Art als schlichtweg mit unerträglichste Band Deutschlands, der überhypte „Großstadtaffe“ Peter Fox, die Gothic Poser von „Oomph!“, „Sportfreunde Stiller“, mit ewig gleich affektiert posenden Sänger, mit penetrant-nervigem „kleiner dummen Jungen-Charme“ (..des einen Charme ist des anderen Scham..) und andere, bei denen selbst das diplomatisch ausgedrückteste Empfinden wahrscheinlich sofortige Post vom Anwalt zur Folge hätte. Heino schafft es all’ diese Gesellen mit seinen Interpretationen ERTRÄGLICH darzustellen. So kaufe ich einen Text wie „Gewinner“ Heino um längen mehr ab als dem Originalinterpreten und selbst Nena bekommt Heino hier vernünftig umgesetzt- von einigen Hip Hop & Rap Einlagen bei „Liebeslied“ und vor allem „MFG“ ganz zu schweigen. Heino bringt aber nicht nur musikalische Welten zusammen, sondern sogar Ost & West, mit einem Keimzeit Cover von „Kling Klang“. Und wer bis dato Rammstein, wegen des rollenden R’s und Westernhagen aufgrund seines Äußeren auch international gerne als „teutonische“ Vorzeige Künstler aus Deutschland bezeichnet hat, der bekommt bewiesen, dass es wahrlich teutonisch nur mit schwarzer Sonnenbrille, Totenkopfring (!) und fester Stimme bei & mit Heino geht. Nicht zu Unrecht, denn im Ausland ist das Label „typisch deutsch“ (besonders in Amerika), schon weit vor Rammstein, niemand anderem ausgestellt worden als unserem Heino.
Ich habe es vor einigen Jahren schon mal in einem Interview gesagt: Ein deutscher Haushalt OHNE Heino Album ist KEIN deutscher Haushalt! Es ist gut, dass Heino nun mit diesem Album wirklich jedem die Chance auf ein vollständig veredeltestes Inventar gibt, selbst denen, denen das bisherige Schaffen ohne persönlichen Zugang blieb. 12 Titel und einige Überraschungen sowie hervorragend arrangierte Big Band Einsätze runden das Gesamtbild ab. Einziger Kritikpunk: Wieso gibt es zwei weitere Lieder nur im Download und NICHT auf diesem Album? Ein Adelsschlag für jeden Musiker (Ich könnte mir persönlich keine größere Wertschätzung als Musiker vorstellen, als eine Interpretation meines Liedgutes durch Heino. Würde ich die Wahl zwischen einem Medienpreis oder gar dem Bundesverdienstkreuz haben, oder einer Umsetzung eines Titels durch Heino, die Wahl oder Frage was die wirkliche Ehre wäre, würde sich mir nicht stellen!) Es bleibt wie es immer war, gestern heute & morgen: Ein Spitzentyp, dieser Heino!
7/7


Argy Bargy – Hopes Dreams Lies & Schemes (Randale)

Argy Bargy ist eine Band, die aus welchen Gründen auch immer, stets an mir vorbeiläuft/vorbeigelaufen ist. Verstehen tue ich das selbst zwar auch nicht richtig,da die Leistung der Band stets auf hohem Niveau war, aber auf Dauer, war mir Argy Bargy immer zu anstrengend. Somit ist „Hopes Dreams Lies & Schemes” zu besprechen Geschenk wie gleichermaßen Herausforderung, denn man zieht hier mit 17 Stücken ins Feld, die allesamt beweisen, dass man es hier nicht mit Anfängern zu tun hat. Die Melodien sitzen, wie man es bei einem Herrn Schmitz, der ja noch in einer anderen „nicht ganz unerfolgreichen“ U.K. Kapelle spielt nicht anders erwartet und gesanglich könnte man fast meinen, dass hier Gesangsunterricht genommen wurde. Das suggerieren jedenfalls die doch recht poppigen Nummern des Albums wie „Burning Skies“ oder „Homeward Bound“. Das ganze klingt aber gut umgesetzt und keinesfalls peinlich oder unpassend, gemessen an dem bisweilen sonst recht ruppigen Stil, den die Band auch auf den anderen Stücken immer wieder zurück in die Präsenz des eigenen Schaffens holt. Bei „These Streets“ klingt man sogar nach Paul Weller’s The Jam zu deren poppigen Zeiten, während man bei „30 Years“ dem eigenen Stil erneut die Treue schwört. Somit ist das hier ein qualitativ wirklich hochwertiges Album und sicherlich sogar eine der besten, wenn nicht sogar DIE beste Veröffentlchung von Argy Bargy in ihrer gesamten Laufbahn. Wer alten englischen Oi! mag, mit viel (für meinen Geschmack grade in den Solo Stellen leider oft zu viel) dominierenden Gitarren, der sollte „Hopes Dreams Lies & Schemes“ antesten – wer die Band ohnehin mag, der sollte hier umgehend zuschlagen. Anspieltipps von meiner Seite aus (oder auch Dosierungshinweis zum nicht überfordenden Genuß..) : „Out with the Old“ /“Burning Skies“ / „Homeward Bound“ / „30 Years“ / „These Streets“ / „Looking for Glory“ und die Franky Flame Nahe Nummer „The Ballad of the Backstreet Hero“.
6/7


Bricktop - Valhalla Bound (Randale)

Amihardcore im Stile der alten Flagschiffe dieser Richtung. Das ganze 4 mal und einmal zusammen mit Rancid’s Lars Fredriksson am Zweitgesang. Bitte nehmts's mir nicht krumm, aber das Ding tut hauptsächlich eines: Anstrengend sein und komplett am eigenen Ohr vorbeilaufen. Slapshot / Madball/ frühe Agnostic Front Fans können da vielleicht mehr mit anfangen.