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Crossfire - Men without faces (Steeltown)

Diese Burschen werden immer besser! Nach einem mehr als überzeugendem Debüt-Album zeigen die Österreicher von Crossfire erneut wo der Hammer hängt. Auf 4 Tracks wird auf dieser (auf 500 Stück limitierten) EP Druck gemacht und gezeigt was man kann, ohne dabei auch nur eine Sekunde den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Druck, Kraft, Ambition und ordentlicher Schmiss nach vorne lassen das Ding ein ums andere mal gewendet und neuaufgelegt werden. Ein echter Geheimtipp aus Österreich, wenn nicht sogar eine der besten und fähigsten Kapellen dort, die im Streetpunk/HC Sektor den Weg zu uns gefunden haben- damit übertreibe ich nicht, checkt die Burschen aus, demnächst auch mit nem Interview fürs Bezirk 7, ich schwör!
6/7


The Maniacs - Please Panic (Rebellion)

Da hat sich mein freund Wouter von Rebellion Records sicher gedacht : "den Markus, das dumme Schwein, führ' ich jetzt mal aufs Glatteis, in dem ich ihm hier eine "brandneue" Band vorwerfe!" Das Gehör, mein lieber Wouter, ist allerdings geschult und so hört man hier vor allem eines als erstes heraus, nämlich den Gesang des Sängers der CLOCKWORK CREW, der hier schon wieder(!!) ein neues Projekt am Start hat. Diesmal geht es etwas in die Mod Richtung, wie es der Beizettel anpreist. Für mich ist das allerdings eher hochmelodischer Punksound früherer Tage, wie er z.B. auch von EDDIE & THE HOT RODS hätte kommen können. Heißt also: Geknüppel gibt’s hier keines, dafür 10 Songs lang melodische Handarbeit mit einem Touch oben genanntem Punkrocks früher Tage, einem leichten Touch THE JAM & frühe THE WHO plus einem Hauch der anderen Baustellen der Bandprotagonisten (CLICHES & CLOCKWORK CREW).Und hinter einer Nummer wie "Just be there" versteckt sich dann auch noch ein waschechter Hit, bei dem man sagen kann, DANKE, dass wir "Mod" Sound hören dürfen, der NICHT von schmierigen Mods selber kommt!
Halleluja und dreimal auf Holz geklopft. Gutes Teil, dass mit weiteren Stücken wie "Gonna have Love" / "I don't need you" / "24 Seven" und "Mr. No" weitere Perlen vorzuweisen hat.
Fuck the Mods & keep on rockin'!
4/7


SpringtOifel – 30 Jahre beste Ware (Puke Music) ++ BEZRIK 7 TIPP ++

SpringtOifel sind vor allem eines: Eine Live Band. Und eine Band, die vom Humor lebt. Man selbst nimmt sich nicht zu ernst, so kann man auch selbst über die ein oder andere (ungewollte?) Disharmonie lachen. So kommt es, dass ich nach all’ den Jahren immer noch nicht alles verstehe was Sänger Olaf schreit, das ein oder andere Solo immer noch Zahnschmerzen verursacht, aber die Band ohne Frage Live ein Garant für gute Laune ist –und das nicht selten bei LANGER Spielzeit, wenn man den Mainzeldroogs nicht Einhalt gewährt. Das Material dafür gibt es nun hier, verteilt auf ZWEI CD’s, quasi die totale SpringtOifel (Titel-)Materialschlacht, die es hier auf unglaubliche 46 Nummern bringt. Zusammengestellt aus (fast) allen Alben der Band (.. das rechtliche ist und bleibt oft mehr Feind als Freund..) und bietet die Chance in einem Rutsch die bekanntesten Chansons der Mainzer sein eigenen zu nennen. Mit dabei natürlich Klassiker wie „Stiller Zecher“ / „Russische Nacht“ / „Schubiaks“ / „Bierdosentwist“ / Beiz’“ / „Galgenbaum“ / Lustige Stiefel“ / „Mainz geht unter“ / „Oi! Konzert“ / „Bierlied“ / „Das lustige Giftgaslied“ (In der Tat rettete das „Lied, Marsch, Einfach“ Album über die ein oder andere Stunde beim „Freizeitverein Ypsilon“ hinweg.. näheres dazu auf der Bezirk 7 Homepage in der Interviewsektion, wo Sänger Olaf noch diversen fahrende Frontpuffs huldigte) / „Halligallidrecksauparty“ / „Auf’s Maul“ / „Horde Wilder“ /„A&P“ undsoweiterundsofort... Ihr seht schon schon, wer hier noch das Preisleistungsverhältnis anzweifelt, dem ist nicht mehr zu helfen. Nette Chance das Gesamtprogramm abzugreifen und textsicher dem nächsten Konzert der verdienten Band entgegenzufiebern. Gute Zusammenstellung! Alles Gute zum Jubiläum, Olaf & RestToifel!
7/7


Razorblade - Days of Glory (Rebellion)

Wenn eine Band ein echtes Veröffentlichungs High hat, dann ist das sicherlich Razorblade, die hier SCHON WIEDER mit einem neuen Album, voller Garstigkeiten aufwarten. Damit bringt es der Holland Export mittlerweile auf insgesamt 6 Vollzeit Alben, 2(!) Best Of Kollektionen, 1 CD Single und 5 7" Scheiben. Logo, kehrt nach soviel Materialschlacht auch die nötige Routine ein und so knallt uns Onkel Wouter 11 neue Tracks um die Ohren, die diesmal (vor allem gesangstechnisch) sehr an Discipline erinnern, so dass das Album mit einem Schuss Discipline, Sheer Terror und brachialem 80er Oi! Sound, plus einer satten Kante an Razorblade-typischem schwerem Skinheadrock, die Zutaten für "Days of Glory" stellen. Da werden wie gewohnt keine Gefangenen gemacht und vom ersten bis zum letzten Ton durchgezogen, was die Saiten hergeben. Das brutal gespielte Mitteltempo ist da immer noch das heimischste Gewässer, was man auch klar beherrscht. Trotzdem geht es hier auch flotter zur Sache, so dass sich die Anspieltipps des neuen Silberlings wie folgt lesen lassen: "Days of Glory" / "Warrior Tribe" / "The Getaway" / "Long Road ahead" / "True Grit" sowie das Badlands-Cover "Back in History". Und überhaupt, Stichwort CD: Die ganze Nummer gibt es auch noch mal auf hochgeschätzten Vinyl und zwar in den Farben Schwarz, Gold, Silber und Bronze! Da langt man ganz schön zu, womit der Kreis zum Straßenklopper Sound der Holländer wieder geschlossen ist.
Strammer Oi! mit Blaue Flecken- Garantie!
5/7


Lawen Stark & The Slide Boppers – On the Run (Drunkabilly)

Eines vorweg, wer klappernde Bässe, schnelles Schlagzeug und reichlich Geschwindigkeit sucht, der liegt hier falsch. Vorliegen tut mit „On the Run“ ein absolut puristisches Die-Hard Rockabilly Album mit eben so konsequent ausgeführter Die-Hard 50er Prägung UND Produktion. Im gesetzten Tempo, wird den damaligen Helden dieser Epoche nachgeeifert und das alles so authentisch, dass man (würde es nicht draufstehen) glauben könnte, dass dieses Album gut und gerne irgendwann um `52 - `53 herum hätte erschienen sein können. 12 Stücke gibt es und wer Rockabilly in seiner ursprünglichsten Form schätzt und sucht, der sollte Lawen Stark & The Slide Boppers eine Chance geben. Wer zusätzlich eine Liebe für Hank Williams mitbringt, der liegt hier goldrichtig. Ich bin mir sicher, dass das Ding unter early Rockabilly Fans und Teddy Boys/Girls eine Glatte 10er Wertung vom Parkett zieht!
4/7


Hateful – Kilbowie Road (Rebellion)

Das erste mal, dass ich von Hateful gehört habe, war als sie ihr erstes Album „Reasons to be Hateful“ veröffentlichten. Das ist nun auch schon wieder gut 10 Jahre her. Das Album ist für mich auch heute noch ganz großes Tennis, warum? Weil das Album es kann! SLF trifft Clash, trifft 77er, trifft Punkrock der alten Schule, trifft 999, trifft Lurkers, und über allem thronend The Clash! Mit „Killbowie Road“ geht es nun erneut hochmelodisch zur Sache und man zeigt mit Hits wie „Credit to the Nation“ und „New Messiah“, dass der beste englische Punkrock immer noch aus Schottland (!) kommt. 12 Stücke hat man im Gepäck und Ausfälle sucht man hier vergebens – Gut so! Mit solchen Punkrockbands hat man das gute Gewissen, dass Punkrock noch lange nicht tot ist und wer mehr über die Band wissen will, der darf auch gerne ins BEZIRK 7 INTERVIEWARCHIV klicken, denn dort stehen die Burschen Rede und Antwort, zu kritischen fragen aus Wirtschaft und Welt. Tofte Band, vor allem live verspreche ich euch hier die Umsetzung des totalen Brettes!!
6/7


Tony Sly & Joey Cape – Acoustic Volume Two (Fat Wreck)

Die Skatepunk Bands No use for a Name und Lagwagon sind sicherlich einigen ein Begriff. Weniger ein Begriff ist wohl das Solo Projekt der beiden Frontmänner Tony und Joe, die bereits 2010 eine Split 7“ mit akustischen Songs veröffentlichten. Im Juli 2012 verstarb Tony Sly und seine letzte Aufnahme (die Fortsetzung dieser Akustikaufnahmen mit Joe Cape) haben wir nun vorliegen. Die hauptsächlich drückende Stimmung der Lieder auf dieser CD unterstreichen nun (ein paar Monate nach dem Tod Joe Sly’s) das ganze auf eine recht er/-bedrückende Art und Weise, mit der so sicherlich niemand bei den Aufnahmen gerechnet hätte. Jeder der beiden singt auf diesem Album 6 Titel, wobei die Stücke von Joe Cape, bei allem Respekt, einfach nur (man mag mir diesen Vergleich jetzt nachsehen) wie auf einer Beerdigung klingen. Da kommt einfach gar nichts in Gang und schläfert nur ein. Sly’s Seite hat dagegen zur Akustik Gitarre einige weitere akustische Elemente eingebaut, die das Gesamtbild unterstreichen und lebendiger halten und mit „Soulmate“ zeigt er, dass akustisch nicht immer nur mit Lagerfeuer/ und „deprimierter Künstler“ Attitüde zu tun haben müssen. Sehr schöne Nummer und für mich der Außenstehendste Song dieser CD. Ein, wie der Name schon erahnen lässt, sehr ruhig gehaltenes Album und –wenn auch unfreiwillig- ein sehr nachdenklicher letzter Gruß von Tony Sly.
3/7


The Cute’s – Death by Sugar (Eigenvertrieb)

Ambitionierte, 3 köpfige, Bubblegum-Punkrock Band aus Deutschland, die hier so “true” ist, dass es die Süßigkeiten (!!!!) gleich in der CD mit dazu gibt. Der Zuckerschock sitzt also. Musikalisch geht es 13 mal zur Sache, mit ebenso so süß anvisiertem Frauengesang. Produziert wurde ehrlich, so dass ich denke, dass man hier in ungefähr auch das hört, was man live erwarten darf. Wer die McCRACKINS mag, darf hier auch gerne das Innlandsprodukt antesten. Beim ersten hören bleiben auch direkt die Hits „Nothing at all“ / „Hey, I hate you“ und „I don’t know again“ hängen, von deren Konsistenz wir uns gerne noch mehr Zuckerstücke in den Kaffe kippen würden. So denn, in den Kaugummi getreten und antesten, wenn ihr Freundes dieses Genres seid. ..ich breche jetzt erst mal dieses CD-Tray auf, um an die Süßigkeiten zu kommen..
3/7


Clockwork Crew –What about us/ Pa Svenska (Rebellion) ++ BEZIRK 7 TIPP ++

Eine Band die IMMER gut war, wenngleich auch mindestens genau so unterbewertet sind & waren die schwedischen Freunde der Clockwork Crew. Interessanterweise, hat ihr Cliches-Seitenprojekt dann mehr Beachtung erfahren, als das eigentliche Baby. Wieso das so ist? Keinen Plan. Außer Frage steht jedoch, dass wir hier eine randvoll gefüllte CD aus der limitierten Oi! Series von Rebellion Records vorliegen haben, die uns das 2000er Album „What about us“ und die in schwedisch gehaltene „Pa Svenska“ Scheibe (beide Scheiben über die Jahre hinweg, durch den Kauf von Kennern bereits, vergriffen/rar!) auf einer CD zusammengefasst zum fairen Deal ermöglichen. Dazu gesellen sich dann noch 6 Bonustitel, unter anderem den Stiefeltreter „Middleclass Entertainmaint“! Wer straffen, schwedischen TOP-Oi! Sound, der obersten Liga sucht, der sollte sich SCHNELLSTENS diese LIMITIERTE Auflage sichern! Ein Muss im gut sortierten Skinheadhaushalt in der Katergorie Singelongs und Melodie!
7/7


Tender Trap – Ten Songs about Girls (Fortuna Pop)

Wer auf Indiepop (besonders den Ausleger Twee) steht, der ist eventuell schon über TENDER TRAP gestolpert. Wer nicht, der sollte das nachholen, denn alleine mit dem Opener „Train from King’s Cross station“ beweist, dass man mehr Schmiss, als vieles von dem was die, ansonsten gerne als Flagschiff in diesem Bereich genannten, BELLE AND SEBASTIAN in der letzten Zeit geboten haben. Das das Ganze in einer erstklassigen Produktion kommt, dafür garantieren nicht nur die Namen Fortuna Pop und Brian O’Shaughnessy (unter anderem durch Arbeiten mit PRIMAL SCREAM & MY BLOODY VANLENTINE bekannt), auch das Line Up hat sich verändert und so gab es, nach dem Gang von Elizabeth Morris zu ALLO DARLIN mit Emily Bennett eine Einwechslung aus den Reihen von BETTY AND THE WEREWOLVES (VIVIAN GIRLS- Fans testen umgehend an!). Alle Teilnehmer wissen also wie’s geht. Flotter Twee Sound mit mehrstimmigem Frauengesang, irgendwo zwischen Melodramatik und der ersten Pyjamaparty mit den besten Freundinnen gehalten. So geht es dann auch auf Tracks wie „Could this be the last time“ und „May day“ weiter. O.K, zwischendrin ist man streckenweise leider etwas lahm und die angetäuschte Funknummer “Step one” (Mit den FIRE GIRLS als Gästen) war vielleicht jetzt auch nicht grade die beste Idee, wobei ich auch hier gerne den eigenen Geschmack als Schuldigen gelten lassen will. Dafür geht es dann mit „Ode“ und vor allem „Broken Doll“ wieder im flotten Schritt weiter, bis man uns mit der Erkenntnis „Love is hard enough“ mit den essentiellen Feststellungen des Zwischenmenschlichen Seins verabschiedet. Schönes Indiepop/Twee Album von einer Band, von der ich gerne mehr hören würde.
4/7


Antipati – Extra Allt! (Kjell Hell Records) ++ Bezirk 7 TIPP ++

Diese Schweden! Krachender Streetpunk mit reichlich Singalong Qualität und hörbar tiefem Griff in die Melodie Kiste, trotzdem noch verrotzt genug um zu zeigen das Streetpunk eben auf die Strasse und nicht in sterile Plastik Pop Regale gehört! Die Burschen wissen einfach wie’s läuft. Haben uns Perkele ein bis zwei (..) mal in letzter Zeit mit ihrer Metal und Rockkante genervt, zeigen diese Schweden wieder, wieso wir hier der Meinung sind, dass aus dem Land von Nils Holgersson & Co. kaum schlechte Musik kommt. 8 Stücke, rotzfrech eingekloppt, mit schönen Breaks, versoffenem Gesang, Major Accident-Cover, Spielfreude und mit der Ambition die Bierbüchsen im Akkord ploppen zu lassen. Anspieltipps „Sommarpsalm“ / „Hösten/ den Gassenknaller „Varen“ / „Avelstjur“ / „Brides of the Beast“ sowie die bandeigene HYMNE „Antipati“.
Genug geredet: Streetpunk Geheimtipp aus „du gamla du fria“!
7/7


SIGI MARON & THE ROCKSTEADY ALLSTARS – Es ist net ollas ans, Live im Radiokulturhaus Wien (Mad Butcher)

Sigi Maron ist ein österreichischer Liedermacher und Sozialkritiker, der aufgrund seiner Behinderung nicht all zu viele Live Auftritte bestreitet. Einen dieser Auftritte gibt es nun über Mad Butcher Rec. Für die Nachwelt veröffentlicht, akustisch unterstützt durch die Begleitband ROCKSTEADY ALLSTARS. Kein Wunder also, dass es hier im Offbeat zur Sache geht und so der musikalische Rückblick auf 40 Jahre Schaffens Maron’s im flotten Beat erfolgt. In der Tat bürgen die Kontraste zwischen Wiener Mundart, Ska, Reggae, Liedermacherlyrik und Kritik für einen 14 titelstarken Silberling, der so def. nicht langweilig wird. Textlich geht es um Politik, Banken, Kapitalismus, etc. also alles ganz und gar nicht unpolitisch, dafür aber auch nicht mit Anstandszeigefinder und unerträglicher 68 Rhetorik, wie leider sonst oft üblich. Trotzdem fragt man sich, wieso dieser Silberling nun ausgerechnet auf Mad Butcher Records erscheint. Ein Blick in den Lebenslauf Maron’s gibt da Aufschluss, denn der bekennende Kommunist (der auch für die Kommunistische Partei Österreichs kandidierte) wird hier „als Bruder im Geiste“ natürlich in verbindlicher Genossenschaft des Götttinger Labels unterstützt. Proletarier aller Länder vereinigt euch! .. da gehört ein skandieren des Slogans „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“ fast schon als unumgängliches Novum dazu. Das Logo der KPÖ prangt auch noch auf dem Backcover. Ob Kommunismus nun die Antwort auf gesellschaftliche Missstände ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, dass diese CD unterhaltsam ist, geht allerdings klar. ..und ich brauche jetzt erst mal `ne Coke!


Sledgeback – 7 Years like a broken record (SN Punks)

Da haben sich die Kollegen von SN Punks grundsätzlich was gutes ausgedacht, denn das Sledgeback eine Band mit ordentlich Bums und vor allem Melodie sind, haben sie bereits mit ihrem Erstlingswerk auf Rebellion Records gezeigt. Der Teufel steckt aber wie so oft im Detail, oder besser gesagt in der Produktion. Hier gibt es, neben einigen neu eingespielten Tracks zusätzlich reichlich neue Stücke, die allesamt wieder (auf 16 Startnummern) Punk, Melodie und flotte Mucke verbinden, wenngleich auch etwas roher produziert als es oben genanntes Erstlingswerk war. Der Gesang sticht dabei vor allem zu laut hervor und das Schlagzeug klingt dafür leider zu leise bzw zu sehr nach Plastik. Bitte nehmt mir das nicht übel, aber es klingt alles mehr nach Roh-/ bzw Vorabmix, als nach einer fertiggemischten Version, die dann wirklich in die Pressung geht. Die Band kann wirklich was, keine Ahnung, warum man hier so ein dumpf, verwaschenes Produkt auf die Menschheit loslässt. Ich bin mir sicher, ohrenfreundlicher gemischt, hätten wir es hier mit einer echten Perle zu tun.. Kinder, nicht nur das Auge, sondern besonders das Ohr isst doch bei sowas mit!
2/7


Martens Army – Ein kleines bisschen Violence (KB Records)

Bei allem was Recht ist, aber einige Dinge sind so platt, dass einem dazu wenig einfallen will. Stellt man sich beim ersten Album die Frage, wieso und OB ausgerechnet ein Film über Neo!NAZIS! so prägend für eine Band sein muss, dass man genau dessen Covergestaltung übernimmt und anstatt einem Hakenkreuz (!) lieber ein „Oi! (Himmel, lass Hirn regnen..) auf seinem Herzen trägt“ schlägt das plakative (Stammtisch)Parolengeldresche hier vollends das Fass aus. Das Cover ist, wieder, American History X tauglich und man fragt sich, wieso nicht ein Label wie KB Records SELBST, das sich genug Diskussionen aussetzen muss, da irgendwie Einhalt gebietet, im Hinblick auf den eigenen Ruf, die damit inbegriffenen Diskussionen, Einbußen und letztendlich auch auf das, was bei diesem ständigem am rechten Rand Gefische auf das Label UND eben auch ALLE Bands des Labels zurückfällt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das NICHT wenig ist. Neben einer solch beschissen- überaufgesetzten Covergestaltung, mit selten dämlichen Titel (bei Bedarf gibt es hier ein Langenscheidt Wörterbuch geschenkt, zum vervollständigen komplett englischer Sätze..) geht es inhaltlich ähnlich weiter. Textlich kann die Platte mit den Stichwörtern „ megaschwere super Skinhätt-Boots, Oi!Oi!Skins, Schützenfestniveau-Unity, Oi!-Riot-Aufstand, Hosenträger, Stahlkappenpower, Fridellenbrötchen & handwarmes Bier auf Deutschrockfestival“ zusammengefasst werden und zwar so plakativ und plump, man kann froh sein, dass hier niemand mit seinen Fäkalien um sich wirft und/oder damit „SKINHÄTT“ auf den Boden schmiert.
Das hat für mich alles auch gar nichts mit Provokation zu tun, es ist einfach nur plump und „mit der Tür ins Haus fallend“. Das die Bundeswehr die Leute teilweise „speziell“ verändert, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen und so hat mir Bandchef Stöbi als jahrelanger Punk definitiv besser gefallen, als durch den Berufsbedingten neuen Haarschnitt als jemand, der hier in dieser Art die Skinheadmessage in vollen Eimern ausschüttet, bei denen ich mich allen ernstes Frage, was ER den Leuten da überhaupt erzählen möchte. Die Vorbilder für dieses 200%- Auftreten scheinen eher von ihrer Plakativität sonst auf einer Seite zu finden, die wir hier (alleinig aus dem Grund des Jahrelangen Kennens des Labels KB) gar nicht weiter vertiefen wollen, und so klingt „Ich will zurück in diese Zeit“ genau so nach einer westphälischen Band, die sich nach einem nordischen Lebensbaum benannt hat, wie andere Titel hier einfach nur danach, als ob man mit möglichst vielen Klischees möglichst viel erreichen will. Wo das mitunter sein Ende findet, sieht man dann auf Konzerten.. auch eine Sache, die ich (aus rein persönlicher Scham) gar nicht weiter vertiefen will.. Irgendwo hat alles sein Ende. Es gibt noch andere Dinge als American Histroy X, Klischees und „Oi!“ Blökerei auf Schützenfestniveau, die man eher von frischgebackenen, 15 Jährigen, Zwei-Wochenglatzen erwarten würde, als von einem Mann, der erwachsen und mit beiden (Tusch!) „Boots“ im Leben steht. Und WENN schon Provokation, meinetwegen auch mit faschistischer Symbolik, dann bitte etwas überlegter, als ob man meinen könnte, man hätte eher das im Ohr, was man eigentlich nur kokettieren will. Eine Beschreibung des Labels mit den Worten „In einer Zeit in der Arschkriecherei und 10-faches Abwiegeln der eigenen Handlung um es wirklich jedem recht zu machen mehr im Vordergrund steht, als die Grundwerte der Skinheadbewegung, nämlich echte Rebellion, der einzig aufrechte Weg“, klingen so peinlich und doof, dass einem hier echt nichts mehr einfällt. Wer sich ärgert, dass er wegen seiner Affinität zu Rechtsrockbands so schief angesehen wird, kann sich diese Platte holen, denn das hier präsentierte und das Niveau ist auf gleichem Level. Wärest du nur Punk geblieben, Stöbi ..oder würdest zumindest nichts von Skinhead erzählen wollen, sonst müsste am Ende jemand wie ich, der tatsächlich seit über 18 Jahren in EINER Subkultur ist am Ende noch sagen, dass du da kaum beurteilen kannst was der „aufrechte“ (zuviel amerikanische Western/ Law & Order - Serien gesehen?) Weg dieser Subkultur ist. Erst Recht nicht, wenn jemand mit Thor Steinar Klamotten beim Besuch anderer Bands im Proberaum rumläuft.. CD trifft Mülleimer.

0/7


Rancors - Das letzte lied der Zeit (Schlecht und Schwindelig)

Die Königsdiziplin der Musik sind Balladen, das wusste schon Dieter Bohlen! Das belegen dann auch die Münchner Rancors, die hier ihr aktuelles und in deutsch- und englisch vorgetragenes Werk mit der Nummer "Zeit" krönen. Der Rest ist flotter Punkrock, mal in deutsch, mal in englisch und bis auf einen Hip Hop Teil (ey, Leute, bitte!!!) ist das ein grundsolides Punkalbum neuerer Tage, das mit genügend Authentizität vorgetragen wird. Die Liebe zu EA 80 & But Alive sollte gegeben sein, dann wird man sicherlich auch mit dieser Kapelle glücklich. Die Zielgruppe ist damit klar!
4/7