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The Voice – Complete 1983-1989 (DSS) ++B7 TIPP ++

Da hat unser Micha mal wieder tief gekramt und tatsächlich (mal wieder!) `nen absoluten Glücksgriff getan! Gezogen hat er dabei das 28 (!) Song Starke Komplettwerk von The Voice, die zu Ihrer Zeit musikalisch weit vor vielen anderen waren und die damalige Mauerstadt zu ihren Melodien zittern ließen. Auf diesem Teil widmet man sich, wie gesagt, dem kompletten Schaffenswerk der Berliner Combo, was im Endeffekt die `85er „Teenage Nightmare“ EP, das `87er Album „They’ll never find the maniac“ und das `89er Album „Reflected Image“(Beim Kultlabel „Halloween“ herausgekommen!) plus einige Samplerbeiträge umfasst. Im Original sind die Scheiben natürlich schon lange nicht mehr zu bekommen und wenn, dann werden die Dinger zu wahren Freudenhauspreisen feilgeboten. Was bei The Voice vor allem zu bemerken ist, ist das hier ziemlich „leichte“ Musik geboten wird, die zwar nicht aggressiv in Szene gesetzt, aber dennoch an den wichtigen Stellen mitreißend ist! Schon alleine der Fakt, dass das hier ein Stück Oi! Geschichte ist, sollte eigentlich Grund genug sein, sich dieses Ding zuzulegen.. obwohl ich fast schon befürchte das jüngere Semester mit so einer Musik nicht mehr viel anfangen können.. betreffende Leute können ja weiter die bekannten „Kleinster Nenner Alkohol“-Bands hören.. Der Rest erfreut sich an diesen Kult Aufnahmen.. und an dem Untopbahren Überhit der Band „Give us a Goal“!
7/7


Rockabilly Mafia – Könnt Ihrs ticken hörn? (Crazy Love) +++ Bezirk 7 Tipp +++

20 Jahre Rockabilly Mafia- 20 Jahre deutscher Rockabilly vom ALLERfeinsten, Ups & Downs, Musikerwechsel, grandiose Alben, Lieder für die Ewigkeit und unvergessliche Live Shows! Das Fass zum Wiegenfest schlägt man nun gebührend zum Klang der neuen Scheibe an, die wieder mal für sich spricht, will heißen, dass diese Band es- trotz festen Fußes in der Rockabillyszene- schafft ohne Probleme den Bogen über Jazz- bis hin zu traditionellen musikalischen Einflüssen ohne Schwierigkeiten zu schlagen! Selbst vor dem Einsatz des Akkordeons wird da nicht Halt gemacht (und einer der unschlagbaren Mafia-Klassiker ins gänzlich neue Drape gesteckt- Respekt, meine Herren!!). Am Ende gibt es 15 spielerisch ausgefeilte Nummern, denen man den Spaß beim einspielen selbst halbtaub noch raushören kann und die Live letztendlich wieder die Augen nass werden lassen.. Ich brech’ hier besser ab, sonst verlier ich mich hier vollends in Superlativen.., da entkork’ ich doch lieber die letzte Bierdose und heb’ die Brause bei Nummern wie „Könnt Ihrs ticken hörn“ / „Nicht für mich“ / „Zackordeon“ / „Büschn Boogie“/ „Rockin’ in the Graveyard“ und „Das Rad bleibt nicht stehn“ auf den Elmshorner Dreier! ..und da betone ich gerne noch mal, auch wenn das in Stoppelkopfkreisen vielleicht seltsam scheint (und ihr mich bei der nächsten Gelegenheit mit ausgedienten, rostigen Oi!-Buttons und nasser Cock Sparrer Unterwäsche bewerft), dass diese Band schlichtweg eine der besten ist, die jemals aus Deutschland gekommen sind! Auf die nächsten 20!!!
7/7


Kronkorkenkiller – Im Osten geht die Sonne auf (Eigenvertrieb, über Thomas Zimmermann, Postfach 16, 15881 Eisenhüttenstadt)

5 Song Demo Cd dieser ostdeutschen Band. Textlich alles sehr einfach gehalten, die Lieder haben auch meist das gleiche Schema und das Textmaß scheint ebenfalls manchmal länger als die eigentliche Strophe zu sein. Einzig und alleine der Song „Stellt sie an die Wand“ kann hier mit aggressivem Gesang bestechen. Vielleicht sollte man da noch mal überlegen, vielleicht die Gesangsrollen anders zu verteilen, denn der Rest wird leider von einem anderen Sänger gesungen, der eher an D-Punk Gräueltaten Anfang der 90er erinnert und die sich mit den teilweise dann doch mit einigen aggressiven Textpassagen beißen. Bei „Skins und Punks together“ hört kurz vorm Refrain einfach mal das Schlagzeug auf und anscheinend hat man auch noch vergessen den Bass zu stimmen.. Das tut mir an dieser Stelle wirklich leid, zumal es sich noch um eine sehr junge Band handelt, aber da hätte ich vor einem Studiobesuch lieber noch etwas geprobt, bzw. in ein Stimmgerät investiert.


Stockyard Stoics – Catastrophe(MSM1279)

Dem Cover nach hätte ich eher derbes Geknüppel erwartet- umso besser gefällt mir dann diese schön und sympathisch gemachte Old School Punkrock Scheibe dieser 4 köpfigen Ami-Kapelle! Nett arrangierte Nummern, mit gediegenem Gesang und rockenden Gitarren, teilweise kommt hier (besonders bei den eingestreuten Reggae- Elementen) immer mal wieder die Erinnerung an großartige Nummern der Clash Ära auf. Textlich geht man sozialkritisch zur Sache, bleibt dabei aber stets bissig und vermeidet den Zeigefinger zu schwingen- Gut so! Am Ende kommt man auf 10 hochwertige Punkrock Nummern, die zeigen, dass auch 2005 Melodie immer noch mehr zählt als der Tritt aufs Gaspedal, welchen man sich aber an den richtigen Stellen hier ebenfalls nicht nehmen lässt.
5/7


Riot Brigade – Here’s our Answer! (MSM1279)

HC Punk, mit viel Anarcho und Autonomer Attitüde, wenn ich das mal so sagen darf.. Musikalisch tritt man aufs Gas und kloppt sich 16 Nummern lang durch Programm, in dem es gegen Globalisierung, Nazis, Wirtschaftliche und Gesellschaftlich Missstände, die Springerpresse und Die Ausbeutung anderer Länder im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Großkonzernen geht..Die Jungs verstehen sich zweifelsohne an ihren Instrumenten, aber irgendwie ist mir das einfach alles die ganze Zeit zu sehr auf einem Level.. ich bin aber auch selber kein Freund der HC-Punk Mucke. Wer’s krachig mag und sich mit den o.g. Dingen identifizieren kann bekommt hier sicherlich, den ein oder anderen geistigen Brandsatz zu hören.
4/7


The Vigilantes – No Destiny (Flat Records)

Spielerisch haben die Herren entgegen Ihres Debüts “ Empty Bottles & Broken hearts“ einiges zugelegt, dass muss man Ihnen lassen. Weitaus schneller und mit guten Breaks präsentiert man sich zwar nicht meilenweit von dem, was man auf dem Vorgänger geboten hat, aber dennoch weitaus eigenständiger und spielfreudiger. So bewahrt man sich die immer gut arrangierten Chöre, verpasst aber auch nicht auf der anderen Seite Gitarrentechnisch einige Schmankerl aus dem Hut zu zaubern sowie diese CD auch in ihrem gesamten mit Höhen und (postiven) Tiefen zu versehen. Einziges Manko an der ganzen Geschichte ist lediglich die kurze Spielzeit, auf die es die 6 Songs bringen.
6/7


Tommy Gutless – Death, Honor or Glory Bound (Street Anthem Rec’s)

Dem Cover und der Aufmachung nach hab ich nach dem ersten Blick irgendwie so was wie ein weiteres Social Distortion-Clone Album erwartet.. Don’t judge a record by it’s Cover! Was sich hier nämlich in Wahrheit verbirgt ist absolut hymnenhafter Punkrock, der frisch und unverbraucht und fernab von gesteckten Verhaltensregeln, der eigenen Intoleranz/Kleingeistigkeit gehörig vor’n Sack tritt! Ehrlicher Straßenrock’n’Roll mit ziehenden Gitarren und dem Herz genau an der richtigen Stelle, mehr kann man dazu nicht sagen.. ernsthaft, ich hab in letzter Zeit selten eine Punkrockscheibe gehört, die sympathischer war als diese hier! – Und das Beste ist, diese CD wird auch nach dem 10. hören nicht langweilig, sondern bleibt einfach ein Spitzen Silberling, der Spaß macht ihn wieder und wieder zu hören. ..gut, dass ich das Ding auf CD habe, auf Vinyl wäre das Teil längst geschmolzen! Nur, die Anti-Amerika Fraktion hört an dieser Scheibe (und diesen Texten!) besser gekonnt vorbei, sonst ist der Katzenjammer schon vorbestimmt.
6/7


Demented Scumcats – Splatter Baby (Crazy Love)+++ B7 Tipp +++

Warum auch immer dieses Album nicht von Demented are Go ist sondern „nur“ von deren aktuellem Gitarristen und Sänger Sparky, aber was hier geboten wird knüpft nahtlos an alte DAG Zeiten an.. ja, persönlich würde ich sogar sagen, dass dies das Album ist, das zwischen „Kicked out of Hell“ und „In Sickness and Health“ hätte kommen müssen.. also gediegene Psychokost, die es gekonnt vermeidet auch nur bei einer einzigen Nummer langweilig zu werden! Spitze produziert (und natürlich mit kranken Texten versehen) knallt man hier ein Album raus, das die Haare von hinten nach vorne „länger“ stehen lässt. 13 absolute Spitzennummern, inklusive eine Sparky-Version von „Man of Constant Sorrow“ ( Es ist schön dass man mit seiner Liebe zum Bluegrass nicht alleine steht, hehe..). Sowie einer Psycho Version des alten Soul Klassikers „I don’t need no Doctor“- Der Mut zur Tat wir hier belohnt, denn diese Nummern sind hier in das betreffende Genre absolut gekonnt umgesetzt worden. Psychobillies, wie DAG Fans sowieso werden das Ding lieben und in der Tat..es ist der passende Soundtrack, um die kleine Schwester in den dunkeln Keller zu sperren und mit den Worten „Pass auf hier drin ist `ne Schlange“ die Tür zuzuschließen und die Play-Taste des Kassettenrekorders, mit dem 120 Minuten „Klapperschlangenrasseln“ Tape, zu drücken..
7/7


Force of Hate History 1-29 (Selbstvertrieb/ bei Interesse über www.force-of-hate.net)

Hier werden p.c. Jünger die Augen verdrehen und Schimpf und Schande fluchen, aber und das sollte man auch bei dieser etwas „durchwachsenden“ Serie bedenken: SO (und nicht anders!) war es in den 80ern und das was Ihr hier in den Händen haltet ist weder Pro noch Contra irgendetwas- was Ihr hier in den Händen halten werdet ist pure, ungeschliffene und (auch wenn viele dies lieber gehabt hätten) ungeschnittene und ungeschönte Geschichte aus den 80ern! Auf insgesamt 7 CD’s (vorerst, denn Günter meinte zu mir, dass er noch tonnenweise 80er Material vorliegen hat) gibt man hier einen historischen Abschnitt was in den 80ern Tacho war. Eingeläutet wird das ganze mit der CD „Steilwalzer Berlin“, einem Mitschnitt eines Konzertes 1982 in Berlin, welches anlässlich einer Demo gegen den Besuch von Ronal Reagan in Westberlin. Die Combos die hier aufspielen sind Betoncombo (Aus denen später niemand anderes als Slime hervorgehen sollte) Stromsperre und Soldier of Fortune.
Die Musik ist hier durchgehend das was Anfang 80er unter Punk lief, will heißen schnell und teils sehr von der Skeptix orientierten damals auf ROR zu Hauf rausgerotzen Hardcore Punk Schwemme beeinflusst. Schneller, Härter, schriller ist da Gebot. Betoncombo spielen schnellen, derben Sound der sich auf dieser CD über 6 Nummern zieht. Danach dann Stromsperre die 3 Lieder spielen, bis die Situation an diesem Tage eskaliert. An der Grenze zur DDR wir ein Konvoi gebildet und langsam aber sicher spitzen sich die Vorgänge zu, und wenn Ihr das hier hört wisst Ihr was ich meine.. spätestens wenn das Set von Soldiers of Fortune unterbrochen wird, da die Nachricht über die Selbstanzündung einer Frau zu den ersten Auseinandersetzungen mit der Polizei führt – und wenn Ihr dann die Bands und Veranstalter gegen die Leute aus den eigenen wettern, die die Kassen plündern, Sinnlose Gewalt vom Zaun brechen und sich benehmen wie der letzte Dreck, spätestens dann werdet Ihr verstehen, wieso eine Band wie Cotzbrocken in diesen Zeiten Lieder wie „Ich will kein Penner sein“ geschrieben haben! Kurz danach brechen SOF Ihr New Wave beeinflusstes Punk- Set ab und das Konzert geht in Tränengas, Steinehagel und Gewalt unter. Interessant übrigens die RIAS Reportage, die hier einen Tag danach berichtet und das eingreifen und Handeln der Polizei an diesem Tag mit „nicht ganz ordnungsgemäß“ betitelt..
Volume 2. der FOH Tonkonserven versetzt und ins Jahre 1983 zurück. Wir schreiben den 27.08.1983 und finden uns im Kölner „Stollwerk“ wieder. Diesen Laden gibt es übrigens heute noch und damals wie heute werden hier noch regelmäßig Punk Konzerte veranstaltet. Gespielt haben an diesem Abend Insane und Skeptix. Insane betreten mit den Worten „You call yourself the „German Punkrockers“? Well, let’s see if you’re man enough!“ ..und legen dieser herzlichen Begrüßung ein einziges Gedonner an Punk in Reinkultur nach. Zum verschnaufen bleibt da wenig Zeit.. noch weniger Zeit zum durchatmen bleibt dann allerdings bei Skeptix, die zu jener Zeit einer der, vielleicht so gar die HC PUNK Band der Stunde war. Für Günter himself dürfte dies zudem eines der letzten Konzerte gewesen sein, bei denen er noch mit bunter Haartracht zugegen war. Vol. 3 lädt zum 3. R.Parteitag der APPD in München 1986 und ist zugleich die einzige CD aus der Reihe, die man sich vielleicht hätte sparen können, denn außer einem Traditionellen bayerischen Volkslied, einer kaputten Rede des Herrn Zewa (Für alle die Interesse an der APPD haben, auf der vom Weserlabel herausgebrachten CD zum Wahlkampf `98 ist diese Rede zusammen mit anderem Schund ebenfalls vertreten) und einem Bonustrack in Form einer alten Bremer Punkband gibt es hier nichts zu hören. Mittlerweile wurde dieser Teil der FOH History allerdings mit gleicher Nummer durch einen Live Mitschnitt von Agnostic Front ersetzt, der am 06.09.1985 im ehrwürdigen CBGB mitgeschnitten wurde. Der Auftritt dürfte für Fans dieser Band Pflicht sein, aber auch für jemanden wie ich, der mit HC nicht wirklich viel anfangen kann, hält dieser mitschnitt die ain oder andere interessante Stelle bereit.. und das nicht nur, wenn man den Mischer vorwarnt, dass es an diesem Abend „sehr , sehr laut werden wird“..
Bleiben wir also noch im Jahre 1984. Gruse hat mittlerweile die Punkbewegung hinter sich gelassen. Martens und Crop regieren nun und die Band der Stunde (und jetzt werden die meisten Magenzwicken bekommen) war damals, neben den Onkels, Endstufe. Nun kann ich wieder einige Leute flippen sehen, die sich empören wieso jetzt Endstufe vorkommt, aber haltet Euch im Hinterkopf, Eure Denke tickt nach heutigen Standards und in den 80ern waren eben jene Standards anders. Zu hören gibt es also hier das erste Demo „Way of Life“, welches damals in Glatzenkreisen wahrscheinlich ohne zu übertreiben an die zehntausendfach kopiert wurde und als einer der ersten Exports aus Deutschland einmal um die Welt und nach Bremen zurück gegangen ist.. wie gesagt, zu dieser Zeit waren die Standarts ganz einfach anders gewichtet als heute.. wovon u.a. Auftritte von Endstufe und Springtoifel aus dieser Zeit zeugen.. anyway, zurück zum Thema. Gruse ist mittlerweile fest in der Skinszene involviert. Nach den ersten unbefangenen Jahren beginnt die Politik, die zuerst nur beiläufig am Rande erschienen ist, meist allerdings nicht mal zu großen Auseinandersetzungen führte, immer mehr zu dominieren. Streit kommt auf, die Politik spaltet die Szene und die Skinszene teilt sich Lager auf. Die einen tendieren grade Anfang der 80er eher latent nach rechts (da jetzt etwas anderes zu behaupten wäre gelogen), ohne dabei vielleicht aktiv zu werden, aber dennoch zumindest leichte Sympathien dafür zu heben. „Skins und Punks“ zerbricht nach und nach vollends und soll erst wieder Mitte der 90er zur wirklichen neuen Parole werden.. in der Zwischenzeit wird sich noch eine Menge tun. Ein absolutes Juwel und eine Überraschung (aufgrund des eben genannten Hintergrunds) beschert uns dagegen Vol.6 der FOH History, denn hier wird das Vandalen Demo Tape „Geiserichs Rache“ neu aufgelegt! Gut, klingt jetzt im ersten Moment relativ unspektakulär, was allerdings täuscht, den während die meisten anderen Bands kaum bis gar nicht Stellung beziehen, was die zunehmende Politisierung betrifft, legen die Vandalen auf ihrem 11 starken Demo jedenfalls die Karten auf den Tisch. Texte wie „Lasst euch nicht verarschen“ und „Vergangenheit“ sprechen da eine Sprache die bei den meisten anderen erst wieder Mitte der 90er gesprochen wird. Für mich ist dieses Demo definitiv das bisherige Highlight der FOH Reihe. Leider stellt dieses Demo auch die musikalische Glückstunde der Band da, denn während die Ende `86 erschienene 3 Song-Single der Vandalen da schon etwas abflacht, gelingt einem auf der in den 90ern erschienen komplett Langrille der Vandalen Lieder der Schuss in den Ofen par exellence.. vielleicht liegt es auch ganz einfach nur an all den Jahren die zwischen diesen Veröffentlichungen stehen, die die Veränderung dieser Band, im musikalischen Bereich, da etwas abrupt erscheinen lassen. Vol. 7 ist das erste Demo der schwedischen Band Ultima Thule aus dem Jahre 1984. Nun gut, zu Ultima Thule wurde viel spekuliert, viel geredet und noch mehr „Wahrheiten“ aus dem Zylinder gezaubert. Fakt ist allerdings, das Ultima Thule in ihrem Studio unter anderem schon Bands wie Kraftschlag beheimatet hat (und auch auf deren Seite Fotos im freudigen Zusammensein beider Bands zu sehen sind), davon wusste man zwar 1984 noch nichts, auf der anderen Seite finde ich immer noch das U.T. die gleiche Kante Musik wie Manowar sind.. und ich auch diese Musik ohne Kraftschlag, Gerüchte, Fakten und Halbwahrheiten einfach nur langweilig finde.. Kultig ist aber auf jeden Fall das gesprochene Intro von Günter;-)
Vol. 8 geht noch ein Jahr weiter in der Geschichte zurück und entführt uns nach Hamburg, in die heute noch bekannte „Hamburger Markthalle“. Gerockt haben an diesem Abend Peter and the Test Tube Babies. Das Zerwürfnis zwischen Skins und Punks ist inzwischen klare Sache und nicht selten kommt es zu dieser Zeit vor das Punks Skinheadshows überfallen und Skins auf Punkkonzerten Rabatz machen. So auch an diesem Abend. 1200 Leute haben sich an diesem Abend im Juli`86 eingefunden, darunter haufenweise Skinheads. Bereits nach den ersten Liedern hört man „Skinheads“ Sprechchöre und es dauert nicht lange, und die anwesenden Skinheads fangen an Inventar und Publikum gleichermaßen zu zerlegen. Von allem bekommt man auf dieser CD einen sehr genauen Eindruck, denn die Qualität ist hier erstaunlich gut. Erstaunlich ungeschickt verhält sich derweil Frontmann Peter, der das Publikum noch zusätzlich provoziert und sicher an dem ein oder anderen gebrochen Nasenbein Bunthaariger Konzertbesucher nicht ganz unschuldig ist..Gegen Ende eskaliert die ganze Situation dann als zusätzlich eine Gruppe von 30 Skinheads, die außerhalb der Halle standen, die Halle stürmen und nun das absolute Chaos ausbricht. Lohnenswert ist dieses Cd auf jeden Fall, alleine schon wegen der Vorkommnisse, die hier wie gesagt klar zu erkennen (oder besser „zu hören“) sind.
Vol 10 stellt das für mich ein weiteres Highlight aus Gruses neu veröffentlichten Tapeschätzen vergangener Tage da. Der Weg führt auf dieser Reise im Jahr 1985 nach Lübeck zum oft zitierten Lübeck Festival auf dem Die Hards und Indecent Exposure spielen sollten. Über Die Hards brauch man wenig spekulieren, ob diese Band nun politisch oder nicht war, aber bei Indecent Exposure bleibt (mir zumindest) nichts anderes zu sagen, dass diese definitiv eine der besten Skinhead Bands der 80er waren! Und wer sich jetzt an Nummern wie „Rockin’ the Reds“ hochzieht der soll so etwas bitte immer im damaligen, zeitlichen Zusammenhang sehen.. ich persönlich finde an dieser Band jedenfalls NICHTS was irgendwie für ein Engagement für die NF oder sonstigen politisch verwirrten Quatsch hinweist. Die Stimmung, die bei diesen Aufnahmen (das das hier nur mit einem Kassettenrekorder aufgenommen sein soll, halte ich für ein Gerücht, denn die Quali ist top!) rüberkommt ist jedenfalls die pure Live Power!! Coverversionen gibt es dann noch von den 4 Skins (Wonderful World/ ACAB) und den Cockney Rejects („Bad Man“). Anschließend dann noch die Die Hards, die hier ziemlich klanglich wie musikalisch schlecht abschneiden… Indecent Exposure jedenfalls, spielen hier ein Set, für das sicherlich nicht nur ein Günter G. an diesem 17.08.1985 auf Knien nach Lübeck gerutscht wäre! Und wer bei dieser Band immer noch meint, dass es sich um `ne ganz schäbbige, böse Nazikapelle handelt, dem seien hier mal einige Ansagen des Sängers empfohlen, wie z.B. vor „Rich Man“! Da wird glaub ich mit dem ein oder anderen Vorurteil gebrochen. Was man allerdings von einigen Leuten vor Ort nicht behauten kann.. vor allem von dem pfiffigen Kerlchen, der hier ein Ganz besonderes Dankeschön an Indecent Exposure loswerden will ..da endet Gruses Tape im genau richtigen Moment, hehe..
Vol.11 führt uns nach Down Under und präsentiert uns einen Livemitschnitt aus dem Jahre `82 zweier, in unseren breitengraden ansonsten wohl relativ unbekannten, Bands: Einmal die Bootboys, die hier mit ihrem Live Set Melbourne in seinen Grundfesten wackeln ließen und zum andern Malicious Sods, die wirklich rau und ungeschliffen zur Sache gehen.. das ist nix für schwache Nerven. Die Aufnahmequalität geht auf jeden Fall O.K. und rein vom Exotenstatus ist dieses Ding für Sammler sicherlich eine unabdingbare Gelegenheit mal wieder einen der seltenen musikalischen Oi! Sprenkel aus Australien seiner Sammlung zuzufügen.
Auf Vol. 12 gibt es dann wieder altbekannte Engländer zu hören, nämlich niemand geringeren als die 4 Skins die hier einen 26 minütigen, Mitschnitt eines Konzertes aus dem Jahre 1981 zum Besten geben. Die Soundqualität würde ich mal als „ungeschönt“ bezeichnen und git dem ganzen sicherlich noch um einiges mehr den Stempel eines Zeitdokuments. Dazu gibt es noch ein Textblatt, welches unter anderem ein Foto der Band enthält, was niemand anderes als das Modelabel LONSDALE einst sogar als Pappaufsteller zu Werbezwecken herstellen ließ ..nur ums sich einige Jahre Später (siehe Bezirk 7 News #7) empört zu fragen, wie Skinheads überhaupt darauf kämen, dass Lonsdale irgendetwas mit ihnen zu tun hätte.. hier gibt es jedenfalls –ganz ohne empörte Fragen- den Querschnitt aller bekannter 4 Skins Gassenhauer zu hören!
VOL. 13 präsentiert uns zwei Demos aus den Jahren 1984. Einmal der Schotten von Oi Polloi und einmal von War Risk 3, eine Band, die man selber schon in Belgien live erleben durfte. Wer da jetzt im Direktvergleich als erstes über die Linie geht, da möchte ich mich hierbei nicht unbedingt festlegen, denn beide Bands präsentieren hier sehr sympathischen 80er Sound, der auch trotz (oder gerade deswegen) Demo-Charakter verdammt viel Charme besitzt und spätere „richtige“ Aufnahmen locker in den eigenen Schatten stellt. Wer die harte Schule mag, wird Oi Polloi mögen, wer’s eher melodisch mag, der wird bei War Risk 3, (wie ich jetzt grade!) seine Bierdose entkorken! VOL. 13 geht ein Jahr weiter und verschlägt uns nach Bella Italia, wo eine zur damaligen Zeit absolute Kult Band aus Italien namens Dirty Joy live die Stiefel wippen lässt. Hervorstechend dabei sind vor allem die Bassläufe, die selbst den düstersten Riffs noch, ja man kann sagen, fast schon Kirmes-Feeling aufdrückt. Insgesamt alles sehr rau und ungeschliffen, aber hat dadurch das diese Band zweifelsohne Glatzenhistory war, ohne Frage seine Berechtigung.
Dann wird’s auf Vol. 16 auch mal wieder Zeit für das Kapitel Punk, was im Leben des Günter G. ebenfalls kein minder wichtiges Kapitel geschrieben haben dürfte und man findet sich in den frühen 80er wieder, genauer gesagt dem Jahr 1984. Zwei Demos gibt es da zu hören, zum einen von der Punkband V.A.C. (welche dann auch im Jahr `85 ihr Debütalbum mit einigen der hier drauf vertretenen Songs veröffentlich haben) und der Band Todsicher aus dem Rheinland. V.A.C. spielen Punk, wie es ihn zu dieser Zeit so ohne Zweifel wirklich selten gegeben hat, dominierten zu dieser Zeit noch Hardcore Punk und eher Krach als Melodien, so wagt man hier im richtigen Augenblick den Tritt auf die Tempobremse und spielt teilweise extrem schleppende Nummern, denen es aber dennoch nicht an der nötigen Melodie fehlt.. bei einigen Songs, wie z.B. „Schlag zurück“ könnte man dann auch teilweise denken, dass man es hier mit alten Aufnahmen von Daily Terror zu tun hat! Ansonsten sprechen hier Titel wie „Ökofotzen“ eine klare Sprache, die in ihrer konsequenten Umsetzung damals sicher für einige Punks der Grund waren sich am Ende die Haare zu scheren, während andere immer mehr mit dieser Richtung liebäugelten.. Todsicher gibt es hier in annehmbarer Livequalität zu hören und dürften mit die ersten gewesen sein, die so etwas wie D-Punk gespielt haben.. sicherlich noch nicht so negativ wie das heute der Fall ist, aber dennoch ist hier schon eine fortschreitende Politisierung der Punkszene zu erkennen. Musikalisch, im Kontext gesehen, allerdings wirklich Neuland und mit Sicherheit nicht Massenprodukt in dem was es zu dieser Zeit gegeben hat…und das liegt nicht nur an speziellem Liedgut im Intro zu „Immer nur wir“, hehe..
Vol. 17 setzt zum Sprung über den Teich an und landet direkt im Proberaum der NY- Skinband Doc Martens, von denen man hier Ihr `86er Demo, einige Songs direkt aus dem Übungsraum und zu Guter Letzt auch noch einen Liveauftritt ebenfalls aus `86 zu hören bekommt. Viele Covers von Bands wie Cockney Rejects und 4 Skins sowie einige Stücke aus eigener Feder bringen es dann unter anderem auf 25 Tracks, mit sympathischem Proberaumcharakter.
VOL.18 entführt den Hörer auf einen SPITZNGIG der Dickies aus dem Jahre 1986! Dieser Mitschnitt wurde um `87 auch mal als Bootleg gepresst, den allerdings heute noch zu bekommen dürfte seine Schwierigkeiten mit sich bringen- um so besser das dieses Ding hiermit noch mal zu Tage gebracht wird! Das Konzert selber ist schlichtweg der Hammer an klasse gespieltem Punkrock und Dickies selbst wahrscheinlich eine der besten Punrockbands aller Zeiten, die aus welchem Grund auch immer in der Aufzählung der üblichen Ami-Bands absolut unterbewertet sind/waren. Neben den Songs (die hier in einer sehr guten Qualität mitgeschnitten wurden) ist vor allem das Miteinbeziehen des Publikums hier hörenswert und garantiert den ein oder anderen Kracher, der nur noch zum wegschreien ist! Besonders die Erklärung des Bandnamens ist Gold wert!
Vol.19 ist dann erneut „garantiert NICHT unpolitisch“ und präsentiert Attila- The Stockbroker live in der DDR- also da passt wirklich alles, haha.. 19 Songs gibt der englische Sozialist zum Besten (einiges auf Deutsch!), einige zusammen mit den Neurotics. Nun ja immerhin kamen so wenigstens die Leute dort in der DDR in den textlichen Genuss eines Motörhead Songs, denn hier wird „Ace of Spades“ als lyrisch dargebrachtes Gedicht vorgetragen. Eine eher ruhige CD, die dann aber nach Einstieg der Neurotics aus ihrem Schlaf gerüttelt wird. Die hier enthaltenen Songs wurden in Dresden und Leipzig aufgenommen. Wer auf eine Art Lesung steht, der hat hier seinen Spaß. Mir gefallen da am besten noch die Coverversionen von „I fought the Law“, auch wenn ich deren Auslegung in Richtung Perestroika und Sozialistischer Weltrevolution doch etwas hinkend finde..
VOL. 20 dann wieder ein absolutes Highlight – CONDEMNED 84 Live aus dem Jahre 1986! Mit „Teenage Slag“ wird hier der Grundstein zu einer absoluten Skinhead Party gelegt, bei dem as Publikum das Wort „lautstark“ teilweise ganz neu definiert. Klangtechnisch alles sehr sporadisch und ungeschliffen, gegen Ende teilweise auch sehr dumpf und schlecht, aber gemessen an den Möglichkeiten damals und den Jahren, die die diese Aufnahemn auf dem Buckel haben ein Tondokument, auf das ich für meinen Teil nicht missen möchte. Zu hören gibt es bei dieser Show u.a. Klassiker wie „Young Blood“/ „Unite“/ Jimmy Davey“/ „Oi! ain’t dead!“/ „Riot Squad“ / „Boots are marching in“ / „Under her thumb“..und viele weitere Klassiker die heute noch genauso ballern, wie sie es an diesem Abend im August `86 getan haben!
VOL. 21 führt uns nach Frankreich, wo die Bands Skinkorps, Bunker 84 und Evil Skins ihre Songs präsentieren. Von Skinkorps habe ich noch ein Fanzine aus den 80ern vorliegen, was die Band bei weitem nicht so „rechts“ erscheinen lässt, wie sie von vielen dargestellt wird. Allerdings muss ich der Ehrlichkeit halber auch sagen, dass mich diese Band nie so sehr interessiert hat, dass ich jetzt die Muße gehabt hätte mich genauer mit der Band zu beschäftigen. Bei Evil Skins und vor allem Bunker 84 weiß man anhand der ein oder anderen Aussage schon wo man dran ist.. denke das Ding dürfte hauptsächlich für RAC-Freunde interessant sein, mich reißt das alles in allem nicht besonders mit -wenn gleich auch Bunker 84 doch über die ein oder andere unfreiwillig komische Stelle ihrer Bandhistroy verfügen. So spielte man im Winter 1986 beispielweise auf einem von LINKER SEITE organisierten Wettbewerb für Nachwuchsbands, namens MJC (Mouson de Jeunes et de la Culture) und wurden dort anschließend von den Veranstaltern entsetzt aufgefordert ihren Auftritt abzubrechen, als man sah was während des Konzerts los war ..na, das ist ja fast schon wieder Punkrock..
VOL.22 hält dann wieder ein kleines Schmankerl bereit, nämlich die Italo-Skins von Nabat, die hier live am 7. Juni. ´86 auf einem Konzert in der Schweiz aufgenommen wurden. Auch hier gibt es nicht grade die beste Tonqualität zu hören, dafür zeigt hier aber eine Band ihr können, die schon zu dieser Zeit musikalisch weiter an der Spitze des Könnens war als das meiste andere – und an der Gitarrenarbeit auch heute noch zeigt wie gerockt wird! Neben Dirty Joy sicherlich eine der wichtigsten Bands der damaligen Italo- Skinheadszene.
Auf VOL.23 dann wieder die alt bekannten Herren von Indecent Exposure, die ier (glaube ich zumindest) Demo Aufnahmen Ihrer später aufgenommenen Nummern präsentieren, Klangkleid und Mische klingen jedenfalls weitestgehend unbekannt, so dass dieser Schluss nahe liegt. Unter anderem Songs wie „Authority“/ „Stick together“/ „What’s the point“/ „Bank Holiday“ gibt es hier zu hören- as soll man da noch sagen? Diese Band war einfach zu ihrer Zeit vollkommen zu recht eine der besten und da kommt man bei 20 Jahren aufgekrempelter Skinheadgeschichte natürlich nicht daran vorbei.. egal wie sehr das manchen auch die Pisse in die Augen treiben mag.
VOL. 24 verdient den Namen Dokumentation vielleicht mehr als jede andere dieser CD’s denn neben einigen Tracks im ersten Teil der CD (von Business) gibt es hier INTERVIEWS mit einigen Berliner Skins ungeschliffen, unzensiert und ungeschönt direkt aus dem Jahre 1984, die ich als absolutes Highlight auf diese CD sehe und hoffe, dass in dieser Richtung noch einiges folgt, denn was ist authentischer als die eigene Szene in ihren eigenen Worten sprechen zu lassen? Und noch mal zum Thema damalige Standards: die Zeiten sind in der Tat schnelllebig, denn während man heute gerade in diesem Spektrum dazu neigt im Laufe der politischen Korrekt -und Ausgeglichenheit alles über Plenum und dem PC-Knigge Interessant ist hier vor allem die „sehr direkte“ Wortwahl bei sich selbst so definierenden „Anarcho-Skins“ interessant..
VOL. 25 präsentiert dann niemand anderen als BÖHSE ONKELS (damals noch mit „S“ am Ende) auf ihrem Gig in Gross-Parin 1985. Um diesen Auftritt ranken sich ja ebenfalls einige Gerüchte und wie immer wenn keiner so richtig bescheid weiss, haben einige ganz genaues Wissen darüber was, WIE WO und WANN passiert ist/ oder auch nur passiert sein soll.. hier gibt es nun den kompletten, ungekürzten Mitschnitt des Konzerts. Qualität ist in Ordnung, wenn auch etwas dumpf und zu hören gibt es die nahezu alles nennenswerte und damals bekannte der ersten drei Onkels Scheiben.
Vol.26 bringt einige 80er Kultbands auf einer Doppel CD wieder Live zurück in die Anlage. So gibt es ein Live Konzert der Adicts (20 Nummern) aus dem Jahre `87 mitgeschnitten in Düsseldorf im legendären „Tor 3“ auf der ersten CD sowie auf der zweiten ein elf Song starkes Set von Cock Sparrer (1983 in GB) sowie ein 14 Nummern starker Mitschnitt von Sham 69 `87 in Kopenhagen. Adicts kommen sehr geschliffen in Ihrer Leistung rüber und waren spielerisch wohl schon fest in Ihren späteren Wegen verankert, während Cock Sparrer hier einen wirklich schönen, unververbruachten Gig liefern, der allesamt interessanter zu hören ist, als viele andere „offiziell“ veröffentlichten CDs, die entweder nur noch Ausverkaufsprodukte der jeweiligen Labels waren oder den Titel „Live“ nie verdient haben, da das jeweilige „Live“ Konzert im Studio noch mal komplett neu eingespielt wurde.. Wer also die größten Erfolge der Band in wirklich gediegener und ECHTER Livestimmung hören möchte, sollte hier schnell zugreifen, denn diese Doku ist wie jede andere ebenfalls limitiert! Sham 69 zocken in Dänemark wohl vor einer ausverkauften Riesenhalle, also so einen Mitschnitt habe ich von dieser Band (und da gibt es ja einige von) auch noch nicht gehört! Nach epochalem Intro startet man dann mit „What have I got“ voll durch und was einem hier zum einen an Stimmung sowie an EIGENER Leistung der Band entgegenschallt ist wahrlich unglaublich! Jedenfalls heftiger und gelungener, als das was man da an „pädagogisch wertvoller“ One Man Show selbst in heutiger Zeit sehen durfte.. Mit 3 der ganz großen Bands der ersten Welle ist diese CD sicherlich einer der unumgänglichen Pflichtkäufe aus Gruses Schatzkiste!
Die Mischung die Günter abhandelt ist für viele wahrscheinlich abenteuerlich und auch mit Vol.27 bleibt er da seiner Linie treu, denn hier gibt es einen Livemitschnitt aus dem Jahre 1986 einer ETA getreuen baskischen Band Namens Kortatu und den Begriff „radikaler Baskenrock“ prägten.. Die Musik schwankt irgendwo zwischen Punk mit einigen Ska Einflüssen, die Texte sind fast ausschließlich auf spanisch, so dass ich mit meinem halben Jahr Schulspanisch (von dem ich die meiste Zeit verpennt habe) nix verstehe (was vielleicht auch besser so ist) Teilweise erinnert das ganze auch an ein paar frühere Clash Sachen. Die Aufnahme ist sehr gut und die Musik selber geht auch gut von der Hand. Mit Insgesamt 18 Nummern macht man dann den Weg frei für Vol 28, dessen Zahl wohl eher zufällig gut gewählt scheint, denn dort geht’s dann nach HEFTIGEM Intro mit einer Band weiter, die dem Intro (und der Zeit aus der dieses stammt..) in nichts nachsteht. Die Rede ist dabei von Brutal Attack, die hier bei einem Auftritt am 5.9.1987 aufgenommen wurden. Gut, nun ist RAC zum einen die falsche Baustelle was dieses Zine betrifft – zum andern kann ich auch musikalisch mit dieser Band nichts anfangen. Den zweiten Teil der CD bestreiten dann Alto Palo, die hier ein Demo von 1986 vorstellen. Das ganze ist textlich französisch und ich verstehe somit kein Wort, da ich allerdings glaube, dass Gruse zwar durch die Bank weg alles dokumentiert, was in den 80er Takt war, es aber zumindest bei der Zusammenstellung wohl kaum eine unpolitische/ oder gar Band des andern Lagers mit einer RAC Band auf eine CD hauen wird, wird es sich bei dieser Band wahrscheinlich ebenfalls um eine Band gleichen Kalibers handeln. Die Demo Aufnahmen ist wie viele zu dieser Zeit und vergleichen würde ich das ganze mit Komintern Sekt, hehe..
Mit der Startnummer 29 geht eine weitere Zusammenstellung namens „Streetdance“ an den Start und die wieder ALLES beinhaltet.. so sehr das manchen (man kann es nicht oft genug sagen- denn ich bekomme anscheinend nicht oft genug von irgendwelchen selbsternannten Szeneaufpassern Post betreffend Gruses Reihe!) auch zwicken mag. Ehrlich gesagt würde ich so eine Zusammenstellung vioelleicht auch anders halten, aber wie gesagt, andere Zeiten- andere Sitten! So spielen Bands wie Dutch Standard, Red London, , KDF, IHRA, 7 Seconds, Colera, Der durstige Mann und Condemned 84 hier neben Pubnlic Enemy, Skrewdriver(au backe..), No Rxxxxxe( Doppel au backe), Sudden Impact, Britsh Standard, Body Checks und Nabat…zumindest lernt man so von wem Skullhead „the Lads were here“ gelklaut haben.. das das Red London waren ist was an hier glaub ich wortwörlich „ein starkes Stück“ nennen kann, hehe.. u.a. hier auch Bands am Start die sich nach sehr kurzer Zeit wieder aufgelöst hatten, in eben dieser kurzen Zeit aber relativ präsent in der damaligen Fanzineszene waren, wie z.B. die Bergischen Löwen die hier ebenfalls mit einer seltenen Proberaumaufnahmen vertreten sind. Das Outro wird hier von „Erinnerungen“ der Onkels gestellt.. ich denke diesen Song an dieser Stelle macht vieles dieser vielleicht teilweise etwas sehr „umfassenden“ Samplerreihe verständlich.


The Revolvers – It’s Christmas Time Again (People like you Rec.)

Flotte 3 Track Punkrockscheibe mit schnieke aufgemachtem Cover. 2 Tracks über Weihnachten und einer für alle weiteren Tage im Jahr. Vielleicht nicht das spektakulärste was bisher den Weg auf Vinyl gefunden hat, aber zumindest die Version des „Wham“- Klassikers „Last Christmas“ sollte man zumindest mal angetestet haben.
3/7


Bottlejob –You and whose Army (Rebellion Records)

Da hat sich der geschätzte Wouters mal wieder eine Top Band an Land gezogen. Der gewählte Griff des „zugriffsfreudigen“ Holländers ging dabei in Richtung England und gepackt hat er sich diese 4 köpfige Band, die mit Ihrem Oi! Sound irgendwo zwischen 4 Skins, Indescent Exposure und UK Sound alter Schule schwanken. Alles sehr simpel gehalten, dafür aber 10 treffsichere Nummern im Gepäck, wie man sie, wenn man sie in den 80ern veröffentlicht hätte heute als Standard in jeder Sammlung vermuten würde. 100 % britischer Oi! , dem die letzten 20 Jahre schlichtweg am Arsch vorbeigegangen sind! Wirklich `ne dufte CD und auf mehr von dieser Band bin ich jetzt schon gespannt! Also bevor man sein Geld im Jahre 2004 noch in die 10.000ste „Oi!-Rarities“-CD des Captain Moneymaker..ööhh…-Oi! Labels steckt, investiert lieber in `ne neue Band, die euch traditionellen Sound präsentiert und bekommt wirklich was für Euer Geld!
6/7


Klasse Kriminale – Klasse Kriminale (DSS)

Das man nach so vielen Jahren Präsenz und zig Tonträgern nun ein Selbstbetiteltes Album an den Start bringt wirft Fragen auf- Will man hier gar ganz von „Noi!“ anfangen (um es mal in den Worten eines der hier vertretenen Tracks zu sagen)? Fast scheint das so, denn einen gehörigen Schritt nach vorne wagen die Spaghetti Skins, nun wieder mit neuer Dame am Gesang, auf Ihrem neuen Album und brettern wie nie zu vor mit sehr schnellen Gitarren und kantigen Riffs in ungeahnte Klangwelten vor. Musikalisch hat man jedenfalls in dieser Art so noch nichts von KK vernehmen dürfen, soviel kann man in jedem Fall sagen. Der alte Stil der Band kommt aber dennoch nicht zu kurz (und das nicht nur bei der Live Aufnahme von „Oi! Fatti uns Risata“) und so dreht sich hier wieder in erster Linie alles über den Way of Life, Kids united und die vielen, vielen anderen Themen die KK schon seit jeher von ihren musikalischen Vorbildern Clash/ Sham 69/ Ruts usw. adaptiert haben. Wer vor dem Kauf noch mal ein Ohr riskieren will, sollte dies bei „Noi!“ / „United & Free“ sowie der Live Version von „Oi! Fatti uns Risata“ - das macht Lust auf mehr, vor allem wieder Live (auch wenn das Live Publikum was hier größtenteils auf dem Video zu dieser CD zu sehen ist, einfach nur Assig und nicht im entferntesten „Punk“ ist..) und macht sogar die Electric Caravans Scheibe wieder vergessen, auch wenn die „Ci Incontreremo un Giorno“ und „Faccia A Faccia“ und „I Ragazzi sono Innocenti“ Alben wohl weiterhin nicht zu toppen sind.
4/7


Hände weg Johnny! – Bikini Zone (Crazy Love)

Eine relativ unspektakuläre Geschichte gibt es zu dieser Band zu erzählen.. und zwar habe ich Frontfrau Dani Divine mal auf einer Party in der dunkelsten Ecke des Ruhrpotts getroffen, wo sie mir von Ihrer Band erzählte, ich aber die ganze Zeit statt “Hände weg Johnny” „Handjob Johnny“ verstanden habe.. irgendwie war die Dame mir jedenfalls sehr sympathisch, ob das nun am falsch verstandenen Bandnamen gelegen hat, nun, das sei an dieser Stelle dahingestellt.. Etwas klarer in der Aussprache ist man auf dem nun vorliegenden, 15 Song starken, Debütalbum, welches in schicker Schale nun erhältlich ist. Und der Mix aus Surf und Punkrock alter Schule weiß da wirklich zu gefallen. Gut produziert, trotzdem noch „authentisch“ (ich glaube dieses Wort benutzt man da immer sehr passend und gerne) in dem was man tut. Hier fickt 60er Rock’n`Roll, mit Transistor Amps, High Heels und dem Sonnenbrand, den man sich während der letzten Link Wray- Grillsession am Baggerloch eingefangen hat- und das sage ich nicht nur, weil ich den Text von „Cum into my mouth“ sehr ansprechend finde.. Madame Divine, zünden sie bitte die Kerzen an.., der ungeladene Rest hört sich in der Zeit bei zu Nummern wie „Knock èm Out“ / „Cum into my mouth (!)“/ „Joe Ramone“ / „What I like“ / „Lost Love“ und „Lil’ Pride“ in Stimmung.. 4/7


Spinbals – Phreak-a-Billy (Crazy Love) +++ B 7 TIPP +++

Ein Psychobilly Schätzchen der besondern Art versteckt sich auf diesem Silberling, dieser mir bis dato noch völlig unbekannten Psychoband aus dem hohen Norden, die hier ein dermaßenes Brett an Psycho Sound hinlegen, dass man damit wohl alle Türen bei Freunden dieser Richtung im Sturm einrennt, denn was man hier präsentiert kann locker mit den Flagschiffen der Psychoszene mithalten.. zumindest ist das mit das frischeste und unverbrauchteste, was ich seit langem aus dieser Richtung gehört habe. Klasse arrangierte Songs, schöne Mitgrölstellen, perfekte Gitarrenarbeit, erstklassig eingestreute Melodien und ein Sänger, der obwohl er so brav auf den Fotos aussieht, hier ins Mikro gurgelt, dass es die reine Freude ist! Am Ende schafft man es dann tatsächlich, sich ohne auch nur einen einzigen Ausfall durch das Programm zu spielen und mit Nummern wie „Evil Women“ / „Cilinder Lou“/ „In the middle of the Night“ immer wieder aufs Neue Highlights zu setzen, während man sich bei Nummern wie „I want some more“ / „Holiday in Hell“ und „Lonely Stranger“ betont ruhig gibt (ohne dabei aber auch nur eine Sekunde langweilig oder dröge zu werden), nur um anschließend bei Nummern wie „She’s a Foxy“ zu weiteren Hymnen anzusetzen und nebenbei noch die Slap-Geschwindigkeit bei Songs wie „Down at the Pub“ und „Away“ anzuziehen! Eine Scheibe, die ich auch Leuten empfehlen würde, die sonst eher nur bedingt auf Psycho stehen, denn hier geb’ ich euch die Garantie, dass dieser Silbering eine absolut lohnende Anschaffung ist- denn auch wenn einige es nur ungern hören werden, aber diese Scheibe sticht alles was in letzter Zeit von DAG oder den Meteors gekommen ist aus!! 7/7


Godzilla Flip – Kamikaze Attack (Crazy Love)

Neue Band aus dem Pott, die hier Ihr Debüt in amtlichem Klangkleid präsentiert. Geboten wird hier Punkabilly der oberen Klasse mit teilweise doch sehr rockigen Gitarren. Unterm Strich bleibt man aber weiterhin im (gift-)grünen Bereich, besingt den Tod, Killer Woks aus dem Weltall, die Route 666 und liefert mit diesem Debüt mehr als nur solide Kost. Aufgemacht und produziert ist diese Scheibe jedenfalls sehr fett und als einziges Manko kann man soundtechnisch eigentlich nur anbringen, dass der Slap des Bassmannes ruhig ein bisschen lauter hätte die Endmische überstehen können, denn hier sitzt jeder Schlag! Punkabilly Freunde sollten jedenfalls an dieser CD ihre Freude haben. 4/7