Buch der Erinnerung – Die Fans der Bösen Onkelz (Archiv)
Bandauflösung schützt vor Buchveröffentlichung nicht! Nach der Auflösung der Band hier nun die Zweitauflage des restlos ausverkauft gewesenen Buches, das sich ausschließlich mit dem Fanprofil der Onkelz beschäftigt. Insgesamt ist das Buch recht interessant zu verfolgen, auch wenn man bei dem ein oder anderen Beitrag seitens der Fans, die hier zum besten geben warum sie Onkelz Fans sind teilweise nur noch der Kopf geschüttelt werden kann..da könnte man fast meinen, dass es betreffenden Personen kein bisschen seltsam scheint bei Onkelz Songs wie „Religion“ / „Kirche“ usw. gegen Religion und blinden Glauben zu wettern, auf der anderen Seite aber grade in den Onkelz eine Art Ersatzreligion gefunden zu haben bzw. in den Onkelz selber den herabgestiegenen Messias in Person zu sehen. Zu den „neueren“ Onkelz Fans beschäftigt man sich aber auch mit den Fans der Band, die der Band erst die ersten gößeren Schritte möglich gemacht haben: Den Skinheads. Sicherlich geben die jeweiligen Aussagen immer nur die subjektive Meinung wieder, auf der anderen ist bei vielen meist die Identifikation mit den Texten dieser Band übereinstimmend, was allerdings nicht heißt, dass hier teilweise nicht auch Kritik in einigen Punkten geäußert wird. Gerade im Thema Kritikfreudigkeit sehe ich auch in diesem „Onkelzfanprofil“ ein bisschen den Schnitt, denn ich behaupte einfach mal, dass viele, sehr viele Leute hier die Onkelz als Verkünder der absoluten Wahrheit sehen und teilweise in der Band mehr sehen/interpretieren, als es diese vielleicht sogar selber beabsichtigt. Ansonsten gibt es auch noch einige höchst interessante und (festgehalten!) Onkelz-FREUNDLLICHE(!) Äußerungen der Herren Campino und Niedecken (Tote Hosen und BAP), die in der Vergangenheit eher weniger offenherzig in der Öffentlichkeit über die Frankfurter gesprochen haben (anlässlich eines Liedes auf der E.I.N.S., in dem u.a. auch die Hosen angesprochen würden, gab ein gewisser Campino noch ein „Man muss ja schon froh sein, wenn die einem nicht mit Vergasung drohen“ zum Besten), einige interessante Zeitungsausschnitte und Fotos/Flyers aus längst vergangenen Tagen.. und eben den weiter oben schon genannten -heulenden Onkelzfans, - sich wie die Lemminge hingebenden Massen, - und eine Band, die bei keiner Gelegenheit anders sein wollte, sich aber auf der anderen Seite nach bester Art und Konzept hat vermarkten lassen, ohne auch nur einen Moment von diesem gekünstelten Outsider Standpunkt (anders ist es nicht zu nennen, wenn man in Teeny Pop Magazinen verkauft/gehypt wird und selbst von jedem Schnauzbartproll mit dem Konzept „Onkelz“ genau so konsumierbar wie der letzte x- beliebige gesichtslose Plastic-Pop der Musikindustrie ist). Für alle Sammler gibt es zudem noch einen 90(!) Seiten starken Anhang von sämtlichen Onkelz Veröffentlichungen, offiziell wie bekannte und erfasste Bootlegs. Dazu auch noch eine Auflistung sämtlicher Konzerte von 1981 -2005. Einen Fehler habe ich dann aber doch entdeckt und zwar was die Auflistung der Solo Projekte sowie die Projekte betrifft, an denen einzelne Onkelz auch mitgewirkt haben..vom Coverstrich, bis zur Gitarreneinlage ist hier alles, FAST alles gelistet..wie gesagt, fast alles, denn da fehlt eine Scheibe, auf deren Backcover ein gewisser Stephan Weidner, mit einer Schlaghose und langen Haaren, zusammen mit einem anderen jungen Herren, mit Akustikgitarren posiert und unter der Schirmherrschaft der Kirche (!) Lieder gegen Abtreibung spielt..
Soifass – Der Anfang vom Ende (Streetmusic)
Beim zweiten Streich der Berliner geht es um längen rockiger zu als auf dem Vorgänger, will heißen, die Tempobremse wird hier gewaltig angezogen und eher auf schleppende Passagen und kantige Breaks gesetzt. Ich meine, ich will hier nicht zum Minimalismus aufrufen und es freut mich wirklich für die Jungs, dass sie mehr können, als nur ihre Instrumente geradehalten, aber auf der anderen Seite gibt es hier dann auch den Besten Grund dafür zu hören, wieso eine Gitarre im Zweifel besser ist, als 2 Streitäxte in einer Combo: Denn teilweise klingt das alles etwas verwuselt und durcheinander. Da ging der Vorgänger bedeutend lockerer von der Hand..und am Ende auch ins Ohr. Geschmäcker sind verschieden, aber es würde mich nicht wundern, wenn für viele diese Musik etwas „anstrengend“ wirkt. 1/7
Bottlejob –You and whose Army (Rebellion)
Da hat sich unser Lieblingsholländer Wouters mal wieder eine Top Band an Land gezogen. Der gewählte Griff des „zugriffsfreudigen“ Holländers ging dabei in Richtung England und gepackt hat er sich diese 4 köpfige Band, die mit Ihrem Oi! Sound irgendwo zwischen 4 Skins, Indescent Exposure und UK Sound alter Schule schwanken. Alles sehr simpel gehalten, dafür aber 10 treffsichere Nummern im Gepäck, wie man sie, wenn man sie in den 80ern veröffentlicht hätte heute als Standard in jeder Sammlung vermuten würde. 100 % britischer Oi! , dem die letzten 20 Jahre schlichtweg am Arsch vorbeigegangen sind! Wirklich `ne dufte CD und auf mehr von dieser Band bin ich jetzt schon gespannt! Also bevor man sein Geld im Jahre 2004 noch in die 10.000ste „Oi!-Rarities“-CD des Captain Moneymaker..ööhh…-Oi! Labels steckt, investiert lieber in `ne neue Band, die euch traditionellen Sound präsentiert und bekommt wirklich was für Euer Geld! 6/7
Vogelfrei – Stiefeljungs (Bandworm)
Die Scheibe mit der langen Vorgeschichte. Alle Lieder stammen aus den Jahren 1994-`98, der Zeit in der Teile der Band selbst noch in der Skinheadszene waren. Aufgenommen wurde das ganze `98 und bis die Scheibe damals erschien verging noch einmal ein Jahr. Zu hören gibt es (im Gegensatz zu dem was man später von der Band zu hören bekam) noch relativ simpel gestrickte und einfach produzierte Songs. Textlich war man dagegen schon damals auf einer Stufe, bei dem wenige einem etwas vormachen konnten, denn das muss man ehrlich sagen, peinliche Reimereien nach dem Fahrplan „Reim Dich- oder ich fress’ dich“ hat man bei dieser Band schon seit jeher vergebens gesucht. Insgesamt hat das Album bei seiner Urveröffentlichung `99 eingeschlagen wie `ne Bombe und verkaufte sich anscheinend so gut, dass man nun eine Neuauflage des Ganzen im schicken Digi-Pack nachlegt. Anspieltipps „Bullenflut“(Dem Text lag übrigens eine wahre Begebenheit zu Grunde) „Stiefeljungs“ / dem absoluten Vogelfreiknaller „Partylied“ und „Immer zu dir stehen“ Nur schade, das alles was an Aggressivität auf dieser Scheibe zu finden war bei folgenden Veröffentlichungen irgendwie verloren ging. 5/7
Vogelfrei –Zwischen Sehnsucht und Rebellion (Bandworm)
Eine neue Vogelfrei Scheibe stand seit jeher in diesem Heft immer für `nen Verriss der besten Sorte. Sogar für den Vergleich/ die Spekulation, ob es sich bei Vogelfrei nicht um ein Peter Maffay Projekt handeln würde war ich mir in der letzten Nummer nicht zu schade..tja, und nun.., nun muss ich ehrlich sagen, dass diese Scheibe wirklich über einige Super Nummern verfügt! Wunderschöne Melodien, kurz und direkt gehaltene Songs und Arrangements die nicht den Eindruck erwecken, als wollten die Torgauer krampfhaft beweisen, das sie mehr können als nur Ihre Instrumente gerade halten. Bei „Alles was bleiben wird“ liefert man einen Opener, wie man ihn schöner und melodiöser nicht stricken kann und bei darauf folgendem „Du bist nicht echt“ dreht man zuckersüß Möchtegerns und Dormagenern Virenpissern den Hals um, ohne dabei dem Zuhörer weh zu tun, hehe..und bei Nummern wie „Ich muss raus“ und „Gegen den Wind“ überzeugt man wieder durch Text und Melodie weit ab des schon zuvor 1000fach gehörten. Dazwischen zwar immer mal wieder die ein oder andere (für mich) „typische“ Vogelfrei Nummer, aber entgegen der anderen Alben dieser Band für mich eine hundertprozentige Steigerung. 4/7
Zombies from Mars – Sampler (IF Records/Pervy Pig Records)
Sympathischer 26 Track Starker Psychobilly Sampler mit Splatter-Schwerpunkt! Mit an Bord sind Brikettschädelformationen vom Schlage Crimson Ghosts (Mit schwerem Misfits Einschlag!), The Flanders, Ripmen, Bad Reputation, The Fright, Tazmanian Devils, The Flames und weitere Vertreter dieser Zunft. Besonderes Augenmerk sei dabei auf die deutschen Nummern gelenkt, denn so etwas hört man ja nun auch nicht alle Tage. Für viele vielleicht auch eine gute Gelegenheit die ein oder andere Band aus diesem Sektor mal anzutesten, da sich hier jede Band mit jeweils 2 Songs präsentiert und man sich so schon einen kleinen Überblick über das schaffen der jeweiligen Kapelle machen kann. Da wippt das Kunstblutgetränkte Drape im Dreivierteltakt! 5/7
Bovver Boys – Welcome to Borderland (Sonnig scheint der Bastard)
Die Platte mit der endlos langen Vorgeschichte.. nun isse jedenfalls endlich (!) raus und präsentiert uns durchwegs gediegene Oi! Nummern, aus guten alten Tagen, die heute wie damals immer noch sympathisch und ohne jeden Abzug den Weg ins Ohr finden. Klasse Aufmachung wird ebenfalls nachgelegt und bei manchen Photos und Flyern im Booklet, muss man schon teilweise den kopf schütteln, wie lang es diese Band schon gibt und wie lange es gedauert hat, dass nun, erst nach Jahren, diese Scheibe zu haben ist… vor allem wenn man in eben genannten Booklet Flyer und Poster findet, die nach all den Jahren immer noch die Wände der eigenen Bude zieren.. Insgesamt 12 Lieder gibt es hier und was besonders ins Ohr fällt ist hierbei vor allem ein Sänger, der nicht ins Mikro kotzt, sondern der wirklich singen kann. Checkt Nummern wie „Living on a Dole“ / „We are Bovver Boys“ / „Working Man“ und “Blood on the Streets” an und ihr werdet ebenfalls 3 Kreuze machen, das so `ne Oldschool-Perle gottlob aus der Mottenkiste geholt wurde! Man kann nur hoffen, dass die Band nun weiter macht und sich nicht wieder zur Ruhe legt!! Meinen Segen und die Besten Wünsche für die Zukunft hat der Vierer aus dem Borderland auf jeden Fall!!
The Pigs - Punkadelic Circus (Supernova Vinyl)
Kennt einer noch Pig Must Die? Das war eine Deutschpunkband, die mit ihrem ersten Album, in eben jener Deutschpunk Szene Mitte der 90er alle Türen eingetreten hat..viel ist dann im Anschluss passiert, sehr viel..Band interne Probleme, Umbesetzungen, Bandprojekte..undundund.. das jetzt aufzuzählen würde, glaube ich, eine weitere Homepage füllen! Jedenfalls ist man nun wieder am Start. 2 Original Scheine sind noch im Stall, der Rest ist neu- ebenso neu wie der Name, denn ab nun nennt man sich "Die Pigs". Mit dem alten Sound hat das auch nicht mehr wirklich viel zu tun..eher würde ich sagen vermischen sich hier die Beatles und Oasis auf Deutsch miteinander. Für ehemalige Freunde der Band wahrscheinlich eher ein kleiner "Kulturschock". Was unterm Strich bleibt ist ein "Independent"- Album, wie man so schön sagt, bei dem es zwar mehr Circus als Punk gibt, aber auf der anderen Seite auch mit der ein oder anderen Überraschung aufwarten kann. Texte sind zwar eher nachdenklich, aber musikalisch gibt man hier durchaus soliden Pop Rock zu´m besten, der sich "easy listen" lässt.
Global Pollution - Demo CD
Irgendwas zwischen Metalcore und Hardcore will man machen..ich glaube das gelingt den Herren auch ganz gut, denn ich finde diese Musik einfach schrecklich..und genau so kommt auch dieses Demo rüber..vielleicht ist das auch ein Qualitätssiegel für die Band..ohne mich, Freunde..
Flyer Soziotope – Topographie eine Mediengattung (Archiv)
Mega-dickes Buch, das sich ausschließlich mit dem Medienphänomen „Flyer“ beschäftigt. Auf 608 (!) Seiten erfährt man über die Entstehung der Flyer, die Entwicklung selbiger und die doch sehr große Rolle, die diese kleinen Zettelchen in Sachen „Informationsfluss“ innerhalb einer Szene/ eines Genres spielen. Insgesamt 25 Jahre Flyerkultur werden hier aufgerollt, wissenschaftlich analysiert (wo andere wahrscheinlich nur kurz Schere und Lebstift angesetzt haben). Erschienen ist das Buch zweisprachig (Deutsch und Englisch), da dieser „Knigge des guten Flyers“ weltweit erscheint. Zwar gibt es bei den ganzen Flyern lediglich einen „Oi! Flyer“ zu sehen, aber dennoch ist die Vielzahl von hier zu sehenden Flyern aus dem Archiv, wirklich interessant zu verfolgen. Sicherlich, die meisten Partys, die darauf beworben werden (von Fetisch bis Techno) würden mich eher weniger zu `nem Partybesuch inspirieren, aber dennoch ist es graphisch umgesetzt wirklich verdammt interessant gehalten! Mit 40 Euro ist dieses Buch vielleicht nicht das billigste, aber für alledie, die sich für Mediengestaltung und graphische Bearbeitung interessieren, mehr als nur ein Staubfänger im Regal!
The Rituals / Radio Riot Right Now – Split CD (RAR)
10 Song Split CD zweier taufrischer, spielfreudiger Bands, die hier genau das gleiche wie viele der auf Viva 2 gesendeten „Alternativ“- Bands spielen- das ganze allerdings nur in ehrlich und unverbraucht! The Rituals spielen Hochgeschwindigkeitsinfizierten, Melodieorientierten Punk, mit gewollten Ecken und Kanten + einem sehr geilen Jawbreaker Cover („Boxcar“), wohingegen Radio Riot Right Now eher experimentell ans Werk gehen. Ohne das das jetzt wirklich böse gemeint ist, ist hier wohl eher das Prädikat „künstlerisch wertvoll“ geeignet.. da sicher die Arrangements (vor allem in den Akustikparts) gerade für Leute interessant sein dürften, die auch selber ab und an mal das 6-saitige Klangeisen im Anschlag halten, aber für den Rest (und bei Nummern wie „Silent gives Consent – we are screaming“) wohl eher für den nächsten Tarantino Streifen prädestiniert sind, als für den hauseigenen Record Hop.. - das klingt jetzt wahrscheinlich negativer als es wirklich ist. Am Ende gibt es eine sehr (!) abwechslungsreiche CD, wobei (und da seht ihr mal, dass das bei RRRN nicht böse gemeint war) beide Bands sich auf diesem Silberling zu ergänzen wissen und das Teil am ende dann doch noch zu `nem runden Abschluss bringen.. wer weniger Geduld hat, stellt auf der Memory Taste seines Players einfach nur die Tracks „Summer comes with greek salad“/ „Det Our“/“Boxcar“(Rituals)/ „Where’s the beast Inside“ und „Breakthru“ (RRRN) ein. Wem allerdings bei allem vorher zu lesenden bereits der Magen zwickt, der sollte einen Bogen um diesen Silberling machen, der Rest ist gut bedient.
COR – Freistil, Kampfstil- Lebenstil (VorabCD)
Laut eigenem Info spielt die Band ein Gemsich zwischen Punkrock, Trashmetal und Hardcore.. wobei ich Punkrock eigentlich gar nicht aus dem ganzen heraushöre.. eher Rock als Punk würde ich da sagen. Musikalisch geht das ganze ziemlich „schwer“ zur Sache, ist ziemlich ausgedehnt und lang ausbauend gehalten.. alles in allem will der Funke hier nicht wirklich überspringen..
5 PM Visions – Impeaching the Inactive (Red Eyes)
Punkrock der neueren Machart ganz im Sinne von Anti-Flag und Konsorten. Für diese Art von Musik sicher OK, nicht unbedingt meine Tasse Tee, aber wie gesagt, im Metier in den man sich bewegt, sicherlich bodenständig und solide in dem was man tut. Die Anfangs genannte Zielgruppe wird da sicherlich ihre Freude dran haben.
Slim to None – Uproar (Evil Son)
Granate auf der CD und Granate in den Tiefen dieses Mediums.. in der Tat wird hier geballert was die Instrumente hergeben. Das Feld in dem man sich bewegt ist sehr, SEHR harter Hardcore, der wirklich keine Sekunde entspannen oder Zeit für anderes lässt. Ich würde mal sagen, dass diese Scheibe was für die harten Momente im Leben ist, da kommt die gut, ansonsten würde ich davon eher die Finger lassen, denn das ist wirklich nur was für Hardcore HC Fans (gutes Wortspiel), die den ein oder anderen Riss im Trommelfell gerne riskieren- oder aber für den Durschnittsbürger der bereits mit dem weißen im Auge eher seine Aggression bei so `ner Musik loswerden will und gerade noch mal davon absieht der gesamten Nachbarschaft die Köpfe von den Schultern zu schießen..
Workers Etiquette Manual – The Haves vs. The Have-Nots (Antitainment)
Au Backe, das hier ist der Soundtrack zum Durchdrehen.. abgedrehter Hardcore, bei dem man schon beim zuhören nich’ mehr kann..sorry Leute, aber das is’ einfach ZU hart, was Ecken und Kanten in der Musik betrifft.. für die Hartgesottenen HC Fans sicher gut.. für den Rest (und da zähl’ ich mich dazu)ist das allerdings nur noch Krach..