Dynamo Ska – The Streets belong to us (Mad Butcher)
Im Stile der Selecters wird hier ge-skant. Das trifft zwar nicht unbedingt meinen Geschmack, aber Freunden genau dieses Offbeats wird wahrscheinlich der Pork Pie hochgehen, bei dem was man auf dieser 3 Song MCD geboten wird. Ich für meinen Teil finde die Ska Version von „If the Kids are united“ da noch am reizvollsten, womit ich die beiden anderen Tracks qualitativ nicht abwerten will, nur sind mir diese ganz einfach zu lahm gestrickt. Aber wie schon gesagt: Die Fraktion der Selecter Sound Fans werden daran sicherlich ihre Freude haben…und die sind ja auch froh, dass sie leben dürfen!
Irrenoffensive – Töte Deinen Stern (Impact)
Wer hätte das gedacht! Es gibt ihn doch noch: Den Deutsch-Punk, der auch ohne Parolendrescherei auskommt und einfach mit guter Musik und intelligenten Texten auskommt! Um ehrlich zu sein, hätte ich mit so etwas 2002 nicht mehr gerechnet. Die Stilrichtung ist hier rau und geradeaus, mit brutalen Gitarren und fräsendem Gesang. Da bleiben eigentliche keine Wünsche mehr offen. Vergleichbar mit dem guten D-Punk Kram, der Ende 80er/ Anfang 90er gemacht wurde- was soll ich sagen: Das ist einfach geil! 10 reguläre Nummern plus 4 Bonustracks, darunter eine Coverversion von „Down Under“ und „Nice Boys don’t play R’n’R“ von Rose Tattoo. Wäre schön, wenn SOLCHE Bands in Zukunft wieder D-Punk definieren würden. Hört Euch „Große Worte- Kleine Taten“ an und Ihr werdet mir zustimmen, dass die Jungs wirklich wissen wovon sie da singen! Weiter so!
Red ATM – Gaartanic Cuttydogs (People like You)
AUWEIA, WAA IST DAS?????????? Gleich beim ersten Lied komm ich mir vor, als ob ich in Kalk auf der Hauptstraße steh’ und irgendso’n Kasper von der Moschee `runterträllert…anschließend geht’s wieder „stoner-rockig“ weiter….nee, ich bin glaub ich kein Freund solcher Mucke. Vielleicht fehlt mir auch nur der schnieke Cowboyhut von dem Typ auffem Cover…hm, jedenfalls ist die CD genau so blöd, wie der Titel der draufsteht..Ab damit in die Lostrommel..
Resistance 77 – Retaliate First (Knock Out)
Wenn eine Band seit 1983 kein Album mehr veröffentlicht hat, dann dürfte man wohl Zeit genug gehabt haben, das ein oder andere gute Stück Musik zusammenzuschustern.. denke ich mal…und genau dem ist auch so: 12 Nummern stehen drauf aber zu hören gibt es am Ende dann doch satte 14 Streetpunk-Nummern mit `nem guten Schuß Rhythmus. Allerdings gibt es diese beiden Bonus Tracks (von denen einer den schwungvollen Namen „Hooligans“ trägt) nur auf der lizenzierten LP Version von Knock Out. Der Sound ist wirklich ein Potpourri aus guter Unterhaltungsmusik, will heißen manchmal hört man Anleihen von Cock Sparrer heraus was die Gitarren angeht, dann wieder ein Schuss Stiff Little Fingers und zwischen durch Arrangements, wie sie die Upstarts einst fabrizierten. ..und auch TRUCK STOP kommen zu neuen Ehren, wenn ich mir da so das Intro zu „Margaritaville“ anhöre..im Ernst: Das ist `ne echt dufte Scheibe und die Band hat wohl auch schon im Auge wieder einige Gigs in Angriff zu nehmen! Testet die ruhig mal an und sagt mir mal direkt an was Euch der Refrain von „No Place to run“ erinnert…ich jedenfalls bin froh, dass die Band nicht „..where has justic gone..“ singt, hehe.. Alles in allem erinnert mich diese LP an die Sachen, die der Mosh ganz zu Anfang auf K.O. veröffentlicht hat. Was so verkehrt auch nicht ist!
Corey Dixon and the Zwooks – Calm Down (Mad Butcher)
Sehr Skinhead Reggae orientierter Rocksteady-Beat aus Illinois, der mal wieder beweist, dass man Dinge nicht auf den ersten blick beurteilen soll – denn diese CD ist mehr als schlicht aufgemacht. Ein Cover das ich einfach mal als „sehr sporadisch“ betiteln würde (6 Punkte auf weißem Hintergrund), keine Texte, nur 4 Fotos und das war’s. Aber was soll’s, denn diese Platte braucht kein großes Brimborium, denn hier drauf verbirgt sich Rude Boy Mucke, wie man sie in der heutigen Zeit nicht mehr allzu oft finden dürfte! Wer allerdings auf schnelle Musik hofft, der wird hier herbe enttäuscht, hier gibt es die ganzen 11 Nummern über nur sehr langsam und gediegen zur Sache. Hätten wir schon Wochenende, würde ich mich mit dieser Mucke und einigen Kollegen jetzt an Vater Rhein setzen und so den Abend ausklingen lassen…na ja, muss der Silberling eben noch zwei Tage warten um sein volles Arome zu entfalten! Wer reinhören will, sollte „Competition“ und „Face the truth“ unbedingt mal antesten.
Bad Reputation – Pervy Sex-A-Billy - Demo CD (Eigenvertrieb)
Hell Yeah! Psychobilly at it’s best (soweit ich Kurzhaarstricher das beurteilen kann!) liefern die Jungs um Namensvetter Hemmer hier ab. 3 Songs in feiner Selbstproduzierter Art (dennoch `ne ordentliche Qualität!), die auf dieser CD total Fehl am Platz sind!! Denn: SO ETWAS GEHÖRT AUF VINYL UND BEI MIR AUFFEN PLATTENTELLER!!!!!! …dazu dann noch dieses Coverartwork (frei ab 21!!)..hier wurde ohne wenn und aber ALLES richtig gemacht und die Covernummer „Bad Moon Rising“ ist der Hit schlechthin! Der Opener „Rubbergirl“ ist sogar dermaßen böse, dass sogar der Teufel persönlich eben für `nen Moment aus der Box gesprungen ist und mir gesagt hat, dass wenn ich hier was gutes schreibe, da unten eine Nummer nach der anderen mit seiner Schwester schieben darf! Aber auch ohne dieses verlockende Angebot möchte ich diese CD jedem ans Herz legen der auf Psycho steht, denn hier blicken selbst DAG betroffen aus der Tonne. Sympathische Aufmachung, wie Mucke lassen keinen anderen Schluss zu: Demo der Ausgabe! Diese Band unbedingt im Auge behalten!
Bonecrusher – Working for nothing (Knock Out)
Also meine Herren, man kann mir einiges an verwirrtem Gehör vorwerfen, aber der Opener „Fight“ ist ohne wenn und aber von den 4 Skins geklaut! Aber wollen wir mal nicht so kleingeistig sein und drücken einfach mal ein Auge – oder besser: Ein Ohr- zu. Der Rest klingt nämlich wieder Bonecrusher-like, will heißen „Oft kopiert doch nie erreicht“. Einziger Nachteil an der Scheibe ist eigentlich nur der, dass alle 13 Nummern irgendwie auf dem gleichen Level sind. Klar, die sind alle gut (zumal es hier auch noch 2 Bonustracks gibt, die nicht auf der Erstpressung – damals Hostache Records- waren), aber irgendwie fehlt mir hier so der richtige Hit auf dem Teil. Die Aufmachung ist allerdings erste Sahne (Texte und massig Fotos), trotzdem: An das vor einiger Zeit erschienene „Followers“ Album kommt die Platte nicht ran. Ist aber auf der anderen Seite noch im oberen Bereich der Top- Streetpunk Bands anzusiedeln. Auf der anderen Seite dürfte alleine der intelligente Gesichtsausdruck von 4 Promille-Thomas Grund genug ein sich diese CD ins Eigenheim zu holen..
Skarface – Best & Next (Mad Butcher)
10 Jahre Skarface, da kann man schon mal das ein oder andere Fläschlein Nuttenbrause (oder „Champagner“, wie der Franzacke zu sagen pflegt) köpfen. Und die da die Jungs nix besseres zu tun hatten, haben sie mal schnell eine Best Of Album `rausgehauen, ABER: Nicht irgendwelche, schon veröffentlichten Songs lieblos aus dem Set geschüttelt, sondern die alten Hits noch mal komplett Neu aufgenommen und zu alledem ( da war man wohl zum 10 jährigen richtig in Geberlaune) legt man noch 10 (!!) UNVERÖFFNELTLICHTE Songs nach!!! Das gibt am Ende 23x Ska vom allerfeinsten, der jedem Rude Boy (und natürlich auch allen Rude Girls!) sofort ins Bein gehen dürfte. Aufmachung ist auch vom feinen seine Schwester (wieder so `ne tolle Markus’sche Wortschöpfung – das kommt hur von dieser duften Mucke!) und so gibt es die volle Punktzahl für das Ding, denn zu meckern gibt es hier wirklich gar nix! ..und wer bei Songs wie „You know“ ruhig stehen bleibt, der gehört standrechtlich erschossen!
Madlock’s – …and we’ll always stand united.. (Streetmusic)
..as one”- Kein schlechtes Motto und dem steht auch der Sound auf dieser EP in nichts nach. Zu hören gibt es 4 mal einen Mix aus Oi! und Hardcore, wie man ihn wohl kaum besser fabrizieren kann. Erwähnenswert vielleicht noch der Umstand, dass hier auch Mitglieder von Volxsturm und Maul Halten mitmischen. Anspieltipps sind „United“ (Das ist echt `ne Hymne!) und die Ballade „Eternal Dreams“… sowie die verdammt hübsche Schlagzeugerin.. Wer den Hardcore-Oi! Mix mag sollte hier schleunigst (weil limitiert) zugreifen.
East Side Boys – Echte Helden (Bandworm)
Hier nun also der Nachschlag in Form einer kompletten Langrille der Ostseitenjungs nach ihrer EP. Und im Vergleich zu dieser haben die Jungs gewaltig zugelegt. Spielerisch schon auf „Der letzte im Lokal“ ganz oben anzusiedeln, geht’s hier noch `nen Tritt schneller zur Sache und vor allem in den Chören hat man sich um 120% gesteigert. Die Produktion ist satt, genau wie die Aufmachung. Zu den 9 Liedern kommen dann noch 3 Stücken Ihrer EP sowie eine mehr als gelungene Coverversion von Goyko Schmidt’s wohl bestem Song („Einer von vielen“) Ich denke mal wenn diese Band so weiter macht, kann man sich locker noch mal bei VIVA vorstellen, wie man es ja `95 bereits tat(!) ohne mit dem Gefühl des „schlechtesten Musikbeitrags in der Geschichte von VIVA“ nach Hause zu gehen. Als Anspieltipps seien hier mal „Liebeslied“/“Hinter deinem Rücken“ und „Alter Freund“ genannt. Zumindest mal antesten.
Styrian Bootboys – Bottled with Pride (DSS)
Nach der EP nun das Vollzeit Album der Styrian Bootboys. 12 krachige Nummern über bietet man soliden Oi! Sound (teilweise mit einigen Ska-Einflüssen) mit zwei Sängern, die „Beauty and the Beast“-like mal um die Wette grölen und dann wieder in hellere Stimmliche Gefilde abweichen. Das ist zwar manchmal gewöhnungsbedürftig aber verleiht Songs wie „Oi! my riend“ sicherlich diesen gewissen Partytauglichen Stimmungsfaktor (is’ jedenfalls alle mal cooler als diese lächerliche Toy Dolls „Tritt mir in die ier und guck mal wie lustig hoich ich quietschen kann“-Scheisse, von der mir jeder erzählen will, dass das genau dieser Umstand die Toy Dolls ja so unglaublich witzig macht..). Gecovert wird „Spirit of `69“ von Pöblers United (gibt’s die noch?) „Real Enemy“ und „Get a rope“ (hier gibt’s das absolute Minus für den Pieps-Gesang). Testet mal „The Pride“ / „Ich will“ und „Nachbar“ an. Ach ja, der Song Kommerz trifft dann in der Tat den Nagel auf den Kopf…jedenfalls für den, der sich in letzter Zeit auf Ska Konzerten mit irgendwelche Hippie_Eseln und ihren Fruchtbarkeitstänzen auf selbigen rumärgern durfte.. Trotzdem hört besser noch mal in die Scheibe rein, denn die hohe Stimme dürfte im Gesamten vielleicht doch etwas gewöhnungsbedürftig sein.
Oxo 86 – Heut’ trinken wir (Scumfuck)
Ein munteres Gemisch aus Ska und frühem 80er Punk erwartet uns auf dieser Debüt Scheibe des Ostdeutschen Oxo’s. Die Stimme klingt rau und dreckig, die Produktion ist erste Sahne (rotes Vinyl, aufwendiges Textblatt), dazu gesellen sich dann Lieder der Marks „aus dem Leben“, wie man sie auf einer Debüt-LP (leider) nicht immer erwarten darf. Mal trinkfeste Inhalte, dann mal wieder nachdenklich, hält man sich auf dieser Platte die Wage und kann auf ganzer Linie punkten. Was soll man dazu noch sagen, dass Teil hier ist einfach von vorne bis hinten `ne sympathische Platte und mit Sicherheit eines der besten Debütscheibchen (vor allem auf diesem Sektor!) der letzten Zeit! Reue mich schon diese Band mal live zu sehen!! !!!!!B 7 TIPP!!!!!!!!
Heroes of the 3rd Half – Beerzone vs Argy Bargy (DSS)
WUNDERSCHÖNE SCOVER (Hooligans at work) und zu hören gibt es 80er Style Oi! mit wunderbaren Chören (Beerzone) und dem simpel gehaltenen Rock’n’Roll a la Argy Bargy (bei denen ja auch Cock Sparrer Mitglieder die Axt schwingen). Letztere gefallen mir persönlich am besten. Vielleicht alles in allem ein bisschen kurz. Da hätte sich doch bestimmt noch was mobilisieren lassen! Insgesamt gibt’s 5 von 10.
Stage Bottles – I’ll live my life (Mad Butcher)
Nach Best of und Split mit Scrapy nun auch der brandneue Stage Bottles Output. Geboten wird der übliche Stage Bottles Sound, mit den üblichen Texten- und auch wieder mit dem üblichen Cover..langsam wird die Geschichte mit dm in der Mitte zentrierten Cover langweilig! Also insgesamt nicht wirklich neues..nun, ich bin nicht unbedingt ein großer Fan dieser Band, sollte ich Fairerweise dazu sagen, denn von der Produktion her kann dieses Album doch schon mit einigem aufwarten. Ansonsten geht es, wie schon gesagt relativ unspektakulär in der gewohnten Stage Bottles Manier so weiter wie auch bisher. Nicht das ich was gegen Engagement hätte, aber einen Song wie „You’ve never been right“ hätte man auch besser aufziehen können und nicht unbedingt in so einem (wenn man sich das ganze mal durchliest) leicht unüberlegt, Zusammengeklatschten und so leicht peinlich wirkenden Dialog)..aber na ja, jeder hat seine eigene Auffassung wie er den wahren Feind bekämpfen will..und ob ich dazu Redskin sein muss steht auch wieder auf `nem anderen Blatt geschrieben.. aber nun gut, so hat jeder sein Leben.. You’ll live your live- Und ich leb meins!
Bakers Dozen – Ripe for Violence (Blind Beggar)
Das Teil sprengt Dir die Eier!! 3 Song EP dieser brandneuen Band aus Schottland. Songs wie „Pick a Victim“ und „Ripe for Violence“ zeigen wohl mehr als eindeutig wo hier der Hammer hängt- Hier gibt es Mucke vom knallharten Kaliber!! Vergleiche mit Condemned 84 (zu „Storming to Power“-Zeiten!) wären hier mit Sicherheit auch nicht ganz unangebracht und ich für meinen Teil kann nur sagen, dass wenn jemand die ABSOLUTE AGGRESSION und unverblümte Gewalt sucht- praktisch jeden Stiefeltritt in Notenform- hören möchte, er sich UNBEDINGT diese EP zulegen soll! Ohne Wenn und aber: Single der Ausgabe!! !!!!!!!!!!B7 TIPP!!!!!!!