Bonecrusher – Tomorrow is always too late (Knock Out)
..und hier nun also das komplette neue Album der Knochenbrechecher, mit neuem Sänger und neuer Spielfreude, vor allem was die Gitarrenarbeit angeht! Hätte man Songs wie „Casualty“ vor ein paar Jahren und nur hart und gerecht runtergeprügelt, hört man hier zusätzlich noch die ein oder andere Gitarre im Hintergrund dem ganzen Brei noch den nötigen Schuss Mark in die Knochen schießen! Interessant auch die Coverversion von Chelsea’s „Urban Kids“, die entgegen dem Original erwartungsgemäß mehr auf die geschlossene Faust, als auf Melodie setzt. Einziger Verbesserungsvorschlag wäre vielleicht zu den 12 Songs dieser Scheibe, noch die 4 Songs der „Good Life“ MLP mit draufzuschmeißen..denn knappe reguläre 37 Minuten sind zwar gut und schön, aber mit den zusätzlichen 4 Songs hätte man einerseits die 40 Minuten Grenze auf `nem Bonecrusher Output endlich mal durchbrechen können und andererseits allen Streetpunkjunkies mit den Songs dieser wohl bald vergriffenen MLP das passende Geschenk zum diesjährigen Muttertag gemacht!
Bonecrusher – The Good Life (Knock Out)
4 Brandneue Songs als Vorab zum „Tomorrow is always too late“-Album, liefert die Ami- Streetpunk-Hitmaschine Bonecrusher auch diesmal wieder ohne Beanstandung ab, wobei vor allem der Song „Mr.77“ alleine schon den Kauf dieser einseitig bespielten LP rechtfertigt. Aber auch die anderen 3 Nummern wie zum Beispiel „Good Life“ stehen dem in nichts nach. Zwischen all dem Bullshit von – wie es Dropkick Murphys mal sagten- „Möchtegern Working Class Bands aus den Staaten“ kann man sich hiernach (wieder mal)nur auf die konsequente Fortführung – nämlich wieder mal auf das volle Brett Ehrliche Mucke-freuen!
Bulldog Spirit – Bulldog Spirit (Streetmusic)
Krachender Hardcore aus Down Under. Nun ist Hardcore ehrlich gesagt überhaupt nicht mein Ding und diese ganze Vermischerei mit Punk und in letzter Zeit vor allem mit Oi! finde ich persönlich noch widerwärtiger als den Ska-Punk Trend vor einigen Jahren..aber gut, für zwischendurch taugt diese Platte dann doch und kann mit Texten vom harten Schlag und dem Stars & Stripes Cover „Drop the Bomb“ zum einen die P.C. Gemüter erfreuen sowie dem Rest mit Songs wie „Won’t back down“ und einem Videotrack auf der CD einen Eindruck des derzeitigen Schaffens der Band geben. Ein dickes Plus gibt’s für Booklet und Cover. Ansonsten isses allerdings eher Kurzweil (15 Songs in knapp 30 Minuten), die ich bei aller Liebe zum (2.) Mutterland nicht als zwingend notwendig sehe.
The Vigilantes – Empty Bottles & Broken Hearts (Bandworm)
Eine sehr junge 4 köpfige Punkrockband aus Schweden gibt hier Ihr erstes Lebenszeichen in unseren Breitengraden von sich. Zwar kommt der Opener nicht richtig aus’m Arsch, aber spätestens ab Track 2 („Backstabber“) punkt und rockt man sich hier schnörkellos und ohne viel Drumherum durch insgesamt 12 scheppernde Nummern, dass man sich am Ende doch ziemlich ärgert, die Jungs bei ihrer kürzlich stattgefundenen Promo-Tour nicht gesehen zu haben. Wer auf schmissigen Punkrock steht bei dem die Gitarren noch richtig „durchgezogen“ werden sollte hier mal ein Ohr riskieren. Wieder mal eine dieser Bands, bei der ich mir sicher bin, dass man von ihr noch sehr viel erwarten darf! In diesem Sinne- „Woodhall Boys like it rough!“
Knockdown - The Game is ours (Rebellion)
Dreckigen ungeschliffener Street Rock’n’Roll (und hierbei passt diese Bezeichnung dann auch mal!) mit rockenden Gitarren, stampfendem Schlagzeug und einer verrauchten Stimme (hier wird schon morgens mit Whiskey gegurgelt!!) der keine Wünsche mehr offen lässt! Im Stile alter Bruisers Sachen springen einem hier 11 gediegene Street Rock’n’Roll Nummern entgegen, die thementechnisch von Fußball, über „hooliganism“, verlorene Schlägereien, untreue Frauen, Alkohol und sonstige lebensnahe Situationen handeln..vom zuckersüßen Intro zu „A Boy night out“ ganz zu schweigen! Riskiert mal ein Ohr und hört in die Nummern „Punkrock“, „A Boy night out“, „Boys don’t cry“ sowie das Ramones Cover („Blitzkrieg Bob“) rein. Wieder mal ein kleiner aber feiner Bezirk 7 Geheimtipp, vom ansonsten „Neo-Rock’n’Roll“ hassenden Markus..
Runnin’ Riot – Reclaim the Streets (Streetmusic)
Die Sackhaare haben sich mir geglättet, als ich den Opener “A way of Life” gehört habe, denn selten hab ich so ein verschrabbeltes Gewusel auf dem Plattenteller gehabt.. Aber der erste Eindruck täuscht! Direkt nach diesem musikalischen Total Ausfall (textlich geht man 100% den richtigen Weg) schickt man eine coole Midtempo Punkrock Nummer namens „Johnny Reggae“ ins Rennen und punktet von nun an auf ganzer Linie. Ungeschliffene Aufnahme, toughe Stimme, eingängige Melodien mit Magengrubenschmerz sowie prägnante Chöre runden das Gesamtbild dieser wirklich fein aufgemachten Picture LP (auf der einen Seite `ne tofte Zeichnung/ auf der anderen `ne gediegene Straßenschlacht!) dann vollends ab. Sichert Euch die LP solange Ihr könnt und wer noch irgendwelche Zweifel hat riskiert mal ein Ohr in „Time to fight“/ „Alcoholic Heroes“ / „Divide and Conquer“ und „Drunk &Disorderly“ und wird am Ende zustimmen, dass das hier schlichtweg `ne dufte Scheibe ist! Mehr davon!!
Superyob –How does it feel/ Rock’n’Roll Revolution (Screwed Up)
Der Anfang von „How does it feel“ erinnert unweigerlich an die Titelmelodie einer Drei Fragezeichen Kassette.. schade nur, dass das was da Anfangs sehr lustig klingt, spätestens nachdem hier alle Instrumente zu hören sind irgendwie wie das beste Beispiel dafür klingt, wie Melodie und Song an Sich am Besten aneinander vorbei laufen können. Irgendwie scheint hier jeder für sich sein Ding, aber keiner wirklich zusammen zu spielen. Die B Seite klingt dann mit „Rock’n’Roll Revolution“ zwar schon kompakter, aber auch leider einfallsloser, bzw. ziemlich antriebslos gespielt. Insgesamt eine eher lendenschwache Single, bei der man im Hinblick auf die u.a. sehr gute Superyob EP seinerzeit auf Hammer Records mehr erwartet hätte.
Skalariak –Radio Ghetto (Leech)
Gediegener Ska aus Spanien im Mitteltempo, der schon beim ersten hören ins Ohr geht. Teils sehr traditionell mit Orgel und dann wieder unterlegt mit fetzigen Gitarren, die selbst den Vergleich zu einigen Bosstones Stücken nicht zu scheuen brauchen! Das das ganze in Landessprache gehalten ist tut der ganzen Sache auch keinen Abbruch, da im ausführlichen Booklet sämtliche Texte auf Spanisch und in deutscher und englischer Übersetzung zu finden sind. Das perfekte Album um Samstags Morgen um 11 mit einem Caipirinna den Tag zu beginnen und anschließend einen kleinen aber feinen Platenbummel zu machen. Anspieltipps sind: „Errainuaren Modura“, „Viento del Ghetto“, „Jose Republica“ „En mi Nombre“ Ohne wenn und aber- dass hier sind die spanischen Mr.Review/Rude&Visser!- Alle Freunde des gepflegten Offbeats dürfen das als Kaufbefehl sehen! -B7 TIPP
Sampler sind immer so `ne Sache, zum einen kann man sich meist für wenig Geld `nen Überblick über viele Neue Bands holen ohne sich dabei zum „antesten“ die Komplettwerke der Bands zuzulegen. Zum andern gibt es auch ne ganze Schwemme von Compilations, die einfach nur lieblos mit irgendwelchen Bands zusammengelatscht werden, nur um am Ende ein weiteres Cheapo-Produkt auf den Markt zu werfen. Im vorliegenden Fall sieht das Gott Lob anders aus. Insgesamt 25 Songs mit viel Licht (Dirty Water/ Badlands/ Hateful/ Red Union/Agitators/ Gundog/ Clockwork Crew/Knockdown/ Rejected Youth) und wenig Schatten gibt es auch dieser Labelfusion von Bandworm(D)/ Rebellion(NL) und Street Anthem (USA) Records zu hören. Hinzu kommt dann noch der unschlagbare Preis von (beispielsweise bei Bandworm) nur 5 Euro! Das hier ist mit Sicherheit kein Sampler, der sich nach kurzer Zeit nur noch als Bierdeckelersatz dinglich machen wird!
Slapshot – Digital Warfare (Knock Out)
Es gibt Dinge, die kann man drehen und wenden wie man will, ohne dabei am Ende zu einem nennenswerten Ergebnis zu kommen. Ich hab mir diese dufte aufgemachte Picture LP insgesamt 5x von vorne bis hinten und zurück angehört, gerade weil Slapshot für mich immer eine der Ausnahme Hardcore Bands waren, aber am Ende kann Ich jedenfalls nur sagen, dass es hier insgesamt 13 Nummern gibt, die bis auf „Had it with unity“ und „Stupid Fucking Kids“ einfach nur ANSTRENGEND zu hören sind. Erschlagt mich, aber da greif ich lieber wieder zur Stars&Stripes „Shaved for Battle“-Scheibe. Zum einen, weil all die „guten“ Jungs deshalb wieder flippen und im Kreis springen und zum andern, weil da einfach alles an Melodie zu finden ist, woran es dieser Scheibe fehlt.
Clockwork Crew – Pa Svenska (TruthTeller) +++ B7 TIPP +++
Nach einem genialen “Rough enough” komplett Album, einer im Anschluss gediegenen “For the boys on the front” EP jetzt innerhalb kürzester Zeit schon der 3. Output der schwedischen Hit-Lieferanten und: !Überraschung! -Zum ersten mal ein Output der Clockworker in Landesprache! Will heißen, dass es hier es insgesamt 7 Tracks lang in schwedischer Mundart zur Sache geht. Von den 7 Songs sind insgesamt 4 Eigenkompositionen und die restlichen 3 Coverversionen von alten schwedischen Punkbands (Göteborg Sound/ Moderat Likvidation/ Ebba Grön). Insgesamt klingen diese Aufnahmen wieder etwas rauer (was jetzt keinesfalls negativ gemeint ist!) und bringen die Clockwork Crew im -wahrsten Sinne des Wortes- wieder Zurück auf die Strasse. Melodische Nummern und Knüppelsongs halten sich hier die Waage und ich wüsste beim besten Willen keinen Grund, warum ihr Euch –wenn Ihr dieses Album hierzulande findet- nicht zulegen solltet..nur etwas unheimlich ist es in der Tat, dass eine Band in so verdammt kurzer Zeit so viele Zucker-Outputs auf den Markt rotzt!!
The Southern Way – Southern Way (Rebellion)
Ist man ansonsten hauptsächlich nur Hatecore und Oi! von diesem Label gewohnt, überrascht man mit der Veröffentlichung von Southern Way mit einer 1 A Punkabilly Kapelle! 12 Songs schütten die Jungs hier aus vollen Eimern und man fragt sich (natürlich diskret wie man uns kennt- ohne die betreffenden Namen zu nennen), wer da eigentlich noch irgendwelche ausgelutschten, sich selbst zig- mal über den Zenit ihres Schaffens gespielten Psycho/Punkabilly Bands braucht, wenn es Combos wie diesen Dreier aus Holland gibt! Freunde des Gepflegten Brikettschädel Sounds sollten hier fix zugreifen und auch der Rest sollte die Band alleine schon wegen der Mische aus Akkustik und gediegener E-Gitarre, treibenden Rhythmus, versoffenem Gesang und Hits wie „Football is Fun“ antesten., denn diese Scheibe rockt und rollt, dass man einfach nicht drum herum kommen darf! - B7 TIPP
Music for the terraces - Sampler (Mad Butcher)
Und wenn wir dann schon mal beim Thema Fußball sind fliegt als nächstes die CD Music for the terraces (Mad Butcher Records) in den Computer. Ja genau, nicht in den Player, denn da läuft schon CD 1 dieser Compilation. CD 2 ist eine Video CD und auf der könnt ihr euch ohne Ende schicke Videos von dummen Torwartpatzern, vor den Spielern(!) flüchtenden Schiedsrichtern, ausgeglichene Europäische Fans in China den dort ansässigen zeigen, wie man am schnellsten mit dem Gesicht voran die Treppen runter fällt sowie noch einigen andern Schmankerln, die ich Euch an dieser Stelle noch nicht verraten will, ansehen! Auch interessant der Bericht über Sinn und Zweck von B.A.F.F. („Bündnis Aktiver Fußball Fans“, die quasi mit Mad Butcher zusammen hier Schirmherren des Samplers sind) sowie ein gut 22 minütiges Video über die englische „Show Racism the red card“-Aktion. Zu diesen beiden „Dokus“ (und den eben genannten insgesamt 21(!!) Kurzvideos) gibt es dann noch 2 Videos von Derozer (Italo-Punkrock), ein krasses Video von Klasse Kriminale(A.C.A.B. dürfte das ganze wohl am treffendsten betiteln!) sowie 2 mal Los Fastidios! So viel zu dieser pickepackevollen Multimedia CD! Die „normale“ CD für euren Player wartet unter anderem als Opener mit „meinen“ B.O. (siehe News) als Opener auf und lässt ansonsten auch die Beatformationen Derozer, Stage Bottles, Scrapy, The Braces, Real McKenzies, (die ehrenwerten)Walter Elf, Klasse Kriminale, Red London, 20 years of Hate und Los Fastidios pro 15:30 und Prollsport Nummer 1 rocken!! Als Freund des runden Leders sowie solider Punkrockmucke macht man mit dem Kauf dieser Dopple –CD mit Sicherheit keinen Fehler!! ..ein Fehler ganz anderer Art ist den Machern dieser Compilation dann allerdings doch unterlaufen und zwar bei Video 21 (einem Spiel von Dynamo Kiev). Denn da ist trotz der antifaschistischen Grundidee dieses Sampler ein Symbol auf einem der Hool-Transparente zu sehen, welches hierzulande seit `45 nicht mehr so ganz erlaubt ist..
Vanilla Muffins – The Drug is Football (Knock Out)
Ungeschliffener als auf Gimme some Sugar Oi! gehen die drei Basler Fußball Junkies in eine neue Runde ihres Schaffens. Persönlich finde ich diesen Sound auch um ein vielfaches passender als der geschliffene Sound der letzten Alben (hier geht es wieder mehr in die Richtung der ersten EPs. Ansonsten bleibt man seinem Motto treu und liefert wieder astreine Streetpunk Nummern mit eingängigen Melodien und Stadiontauglichen Chören. Neben insgesamt 15 neuen Tracks, gesellen sich auf diesem Silberling noch zusätzlich 2 Videoclips(!)zu sehen, bei dem man sich ebenfalls von seiner Schokoladen-Sugar-Oi! Seite zeigt und die einem zumindest die Leise Hoffnung geben, in Zukunft auf Sendern wie MTVIVA und Co. Mal das ein oder andere gute Stück Musik zu sehen. Ansonsten gibt es neben dem aufwendig gestalteten Digipack auch noch ein fettes Booklett massig Fotos und allen Texten sowie – wie könnte es auch diesmal anders sein- dem obligatorischen Gastspiel von Altmeister Frankie Flame, der sich an Status Quo’s „Rockin’ all over the world“ versucht und es am Ende mit seiner Version („Streetrock rules the world“) auch wieder auf ne schöne Singalong Nummer bringt! Für Freunde dieser Band wird es kein Vorbei an dieser Platte geben und auch der Rest kann hier unbesorgt zugreifen, denn hier bekommt ihr wirklich was für euer Geld geboten!
Knock Out in the 7th Round (Knock Out)
Was soll man zu dieser Samplerreihe noch groß sagen? Wieder mal gibt es für wenig Geld `nen ganzen Arsch voll (meist) guter Musik, derer Bands, die sich in letzter Zeit dazu entschlossen haben bei „Sir Dirk von Dinslaken“ ihre Tonträger zu veröffentlichen. 22 Nummern lang kann man dort Kapellen wie (Ich tu mir und Euch den gefallen und zähl hier nur auf was taugt) Shark Soup/ Evil Conduct/ Angelic Upstarts/ Adicts/ Loikaemie/ Vanilla Muffins/ Rot –Weiss Essen 77/ Lousy/ Rubber Gun/ Oxymoron/ Slaughter& The Dogs/ Rumblers/ Hudson Falcons/ Deadline/ Slapshot/ Bunecrusher/ Cock Sparrer/ Charge 69/ Blood for Blood und V8 Wankers Gehör schenken und sicherlich wieder die ein oder andere Band für sich entdecken. Neu diesmal allerdings die Aufmachung, denn hier hat man diesmal keine Kosten und Mühen gescheut und das ganze ins schnieke Digi-Pack Format geprügelt.